Abriss der Geschichte der Briesener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart
Teil III seit Beginn des 20. Jahrhunderts
- 1904
- 5. 12. 1906 Die Fürstenwalder Zeitung berichtet von dem seltsamen Verlauf der Trauung bei der Besitzerfamilie Kalisch. Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich um 15 Uhr versammelt und durchwatete die schlechte Straße, um dann vom Kantor Pfannenschmidt an der Kirchentür zu erfahren, das der Pastor nicht eingetroffen war. Die gesamte Gesellschaft wurde nach Hause geschickt und wartete mehrere Stunden auf das Eintreffen des Pfarrers. Gegen 18 Uhr sahen einige der Gäste, welche vor die Tür gegangen waren, die Kutsche des Pastors “hergerasselt kommen”. Er hielt jedoch nicht, sondern fuhr direkt zur Kirche, wo er jedoch niemanden vorfand.
- um 1908
- 1914-1918 Das erste im Briesener Kirchenbuch verzeichnete Opfer des Krieges ist der in Briesen beigesetzte und am 14. September 1914 in Frankreich gefallene Landwirt und Unteroffizier Traugott Jeske. 1915 sind unter anderen die Ersatzresevisten Otto Kalisch und Paul Grund, der Gardefüsilier Paul Schramm und der 20-jährige Kriegsfreiwillige Werner Topp aus Kersdorf aus dem Forsthaus an der Flut den „Heldentod gestorben“. Werner Topp fiel in Russland und wurde dort auch beerdigt. Kurz vor Ende des Krieges fiel der Musketier Karl Schneider aus Kersdorf mit nur 19 Jahren.
- 1.11.1918 Die 20 Toten des Eisenbahnunglücks wurden in der Briesener Kirche aufgebahrt.
- um 1921
- 30. 10. 1921 Am 30. Oktober 1921 wird in Kersdorf der „Gedächtnisplatz unserer im Weltkriege Gefallenen“ eingeweiht. Die Feier beginnt mit Musik „Wir treten zum Beten“. Pfarrer Wapler und Lehrer Schippke halten eine Ansprache, ein Oberstleutnant Sellier eine Weiherede. Der Männerchor singt „Heldenklage“ und „Ruhet in Frieden“. Es gibt eine Kranzniederlegung. Neben anderen sind auch Herr Gruschke und Fräulein M. Grunow und an der Feier beteiligt.
- Juli 1924 Die örtliche Glashütte spendet für der Kirche für die je 8 unteren Fensterscheiben gelbe Pressglasscheiben
- ab 1929 Die Gemeindemitglieder sammeln Spenden zur Sanierung der Kirchenorgel.
- 1931 eingekircht ist Waldschlößchen
- 25.4.1933 Die Kirche erhält eine eigene Kirchenfahne.
- Juli 1933 Briesener Kirchenwahl zwischen “Deutscher Glaube” und “Deutsche Christen“
- 6.7.1933 Zeitung, Kirchenamtliches: “Gemäß der amtlichen Verfügung führen sämtliche Geschäfte der aufgelösten Körperschaften jeweils zusammen mit dem Pfarrer bis auf weiteres … in Briesen der bisherige Aelteste”
- 1934 Unter Pfarrer Wapler werden Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel in die Gemeindearbeit der Briesener Kirche eingebunden.
- 1937 – 1938 zum 100. Jahrestag der Kirchweihe wird der Außenputz erneuert
- 1939 Ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter wird in Kersdorf eingerichtet, zu den Nutznießern dieser Zwangsarbeit gehörte leider auch die evangelische Kirche, da die Zwangsarbeiter auch in Waldbeständen der Kirche arbeiten mussten. Nach Berichten von Heinz Jacoby erhielten sie für ihre Arbeit 60 – 80 RM im Monat, im Juni 1943 wurde die Deportation ins KZ Theresienstadt von Himmler angeordnet.
- 1942 die Preger – Glocke geht “verloren”
- 1946 Es werden 138,4 ha um Briesen, 69 ha Waldzulage aus Petersdorf und 125 ha Wald bei Alt Madlitz enteignet, 5 Umsiedler erhalten 26,2 ha Land.
- seit 1946 der zuständige Superintendent hat seinen Sitz in Frankfurt (O)
- 1950 eingekircht sind Kersdorf und Kersdorfer Schleuse, außerdem An der Fluth, Ballhornsruh, Fluthkrug, Frankfurter Niederlage und Marienhof
- 1951 die Konfirmationen führt Pfarrer Lipski durch
- 1954 – 1957 die Konfirmationen führt Pfarrer Krüger – Haye aus Biegen durch, er lässt den Altar mit Eichenholz ummanteln
- 1958 – 1967 Der Pfarrer Walter Baaske aus Jacobsdorf übernimmt die Konfirmationen und lässt Renovierungsarbeiten in der Kirche durchführen – u. a. werden die Fensterrahmen mit Eiche erneuert und antik verglast, die Seitenempore und der Altar entfernt. Die hohe Kanzel, einst am Ostgiebel, wird ersetzt durch eine eichene an der Nordseite und auch der neue Altar besteht nun aus dem selben Holz.
- 27.04.1958 Die Briesener Konfirmanden von 1958. Gernot Alter, Helga Bresicke, Bernd Erdmann, Werner Feister, Adelheid Fürstenberg, Christa Grund, Isolde Henseler, Eckerhard Kalisch, Manfred Lück, Peter Merkel, Helmut Missekewitz, Klaus Sattelberg, Rainhard Scheel, Klaus Schirrnick, Werner Seibt, Burckhard Schmolling, Günter Schönebaum, Peter Schubert, Peter Sommer, Ursula Theis, Peter Thorwirt.
- 1964 die Kirche erhält eine 2. Glocke “O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort.”
- 1978 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
- 1993 – 1994Generalinstandsetzung der Kirche unter Pastorin Frau Perlwitz-Böhm: Altar und Kanzel – nun in weiß neu erbaut- kehren an ihren ursprünglichen Platz zurück. Original sind zum Zeitpunkt der Instandsetzung nur der Taufstein, das Kruzifix und die Altarleuchter aus der Zeit von 1838 erhalten. Das Läutwerk wird umgebaut, eine Elektroheizung installiert, die Fassade und das Dach erneuert. Der “Echte Hausschwamm” sprengte alle Kalkulationen und Zwang zur nicht erwarteten Gebälksanierung, so dass zum Schluss die enorme Summe von 700.000,- DM aufgewendet werden musste, um die Kirche im alten Glanz erstrahlen zu lassen, allein 460.000,- DM brachte die Kirchgemeinde auf.
- 18. Sonntag nach Trinitatis, 2.10.1994 Erntedanksonntag, die Wiedereinweihung der Kirche durch Superintendent Christoph Bruckhoff, er sagte in seiner Predigt: “Trotz klein gewordener Gemeinde gehöre die Kirche – auch im übertragenen Sinne – mitten ins Dorf.”
- Juni 1999 die Orgel wird rekonstruiert
- 2005 Gründung des Posaunenchors Briesen mit 8 Kindern und Jugendlichen
- 16.7.2007 Der langjährige Chorleiter Johann Kreuzig verstirbt.
- 2008 Die fünfundachtzigjährige Frau Kreuzig spendet der Kirchengemeinde eine neue Altardecke. Diese wurde von ihr genäht und mit selbst angefertigter Klöppelspitze eingefasst.
- 31.08.2008 auf dem Kirchplatz wurde zur Erinnerung und Mahnung an die Toten ein Denkmal eingeweiht
- 19.10.2008 Goldene Konfirmation
- 12.07.2009 Dorfkirchentag
- 18.10.2009 Goldene und diamantene Konfirmation
- 25.4.2010 Jubelkonfirmation
- 22.05.2011 Goldenen und Diamantenen Konfirmation (1961 und 1947 konfirmiert)
- Pfingstsonntag, 12.06.2011
- 27.05.2012
- 4.6.2013 Dorfkirchentag in Briesen
- 22.9.2013 Jubelkonfirmation von links): Reinhard Witte, Evelyn Gosdschan (geb. Evert), Peter Bläske, Reinhard Wenzel, Pfr. i. R. Baaske, Jürgen Noske, Sabine Hecke (geb. Firl), Doris Czachurski (geb. Rösgen), Gudrun Simon (geb. Schwierz), Klaus-Dieter Schmidt, Ingeburg Voss (geb. Lilienthal), Gertrud Acker, Brigitte Sand (geb. Otto), Pfr. Andreas Althausen, Irene Wolf (geb. Fanta), Edith Heinicke (geb. Jatter).
- 8.5. 2014
- 12.10. 2014 Jubelkonfirmation
- 11.10. 2015 Jubelkonfirmation
- 7.10.2018 Goldene Konfirmation des Jahrgangs 1967/1968, anwesend waren auch die beiden Pfarrer, von denen die Jugendlichen vor 50 Jahren konfirmiert wurden: Pfarrer Ekkehard Runge war von 1960 bis 1968 für Biegen und Pillgram und Pfarrer Walter Baaske von 1957 bis 1967 für Briesen und Jacobsdorf zuständig.
- 17.01.2021 Wir trauern um Volker Haby.