Geschichte der Briesener Kirche III

Abriss der Geschichte der Briesener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil III  seit Beginn des 20. Jahrhunderts

 

  • 1904
Schule Briesen, heute Ärztehaus

Briesen erhält einen Schulneubau, welcher auch Lehrerwohnungen beinhaltet.

  • 5. 12. 1906 Die Fürstenwalder Zeitung berichtet von dem seltsamen Verlauf der Trauung bei der Besitzerfamilie Kalisch. Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich um 15 Uhr versammelt und durchwatete die schlechte Straße, um dann vom Kantor Pfannenschmidt an der Kirchentür zu erfahren, das der Pastor nicht eingetroffen war. Die gesamte Gesellschaft wurde nach Hause geschickt und wartete mehrere Stunden auf das Eintreffen des Pfarrers. Gegen 18 Uhr sahen einige der Gäste, welche vor die Tür gegangen waren, die Kutsche des Pastors “hergerasselt kommen”. Er hielt jedoch nicht, sondern fuhr direkt zur Kirche, wo er jedoch niemanden vorfand.
  • um 1908
um 1900

Dorfplatz, im Hintergrund links der Kirchturm, Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf

  • 1914-1918 Das erste im Briesener Kirchenbuch verzeichnete Opfer des Krieges ist der in Briesen beigesetzte und am 14. September 1914 in Frankreich gefallene Landwirt und Unteroffizier Traugott Jeske. 1915 sind unter anderen die Ersatzresevisten Otto Kalisch und Paul Grund, der Gardefüsilier Paul Schramm und der 20-jährige Kriegsfreiwillige Werner Topp aus Kersdorf aus dem Forsthaus an der Flut den „Heldentod gestorben“. Werner Topp fiel in Russland und wurde dort auch beerdigt. Kurz vor Ende des Krieges fiel der Musketier Karl Schneider aus Kersdorf mit nur 19 Jahren.
Gefallene des 1. Weltkrieges in Briesen

Gedenkstein der Toten 1914-1918

  • 1.11.1918 Die 20 Toten des Eisenbahnunglücks wurden in der Briesener Kirche aufgebahrt.
Kirche mit Kriegerdenkmal

Beilage zur Vossischen Zeitung Nr. 361 von 2.11.1918

  • um 1921
Kirche mit Kriegerdenkmal

Kirche mit Kriegerdenkmal

  • 30. 10. 1921 Am 30. Oktober 1921 wird in Kersdorf der „Gedächtnisplatz unserer im Weltkriege Gefallenen“ eingeweiht. Die Feier beginnt mit Musik „Wir treten zum Beten“. Pfarrer Wapler und Lehrer Schippke halten eine Ansprache, ein Oberstleutnant Sellier eine Weiherede. Der Männerchor singt „Heldenklage“ und „Ruhet in Frieden“. Es gibt eine Kranzniederlegung. Neben anderen sind auch Herr Gruschke und Fräulein M. Grunow und an der Feier beteiligt.
  • Juli 1924 Die örtliche Glashütte spendet für der Kirche für die je 8 unteren Fensterscheiben gelbe Pressglasscheiben
  • ab 1929 Die Gemeindemitglieder sammeln Spenden zur Sanierung der Kirchenorgel.
  • 1931 eingekircht ist Waldschlößchen
  • 25.4.1933 Die Kirche erhält eine eigene Kirchenfahne.
  • 6.7.1933 Zeitung, Kirchenamtliches: “Gemäß der amtlichen Verfügung führen sämtliche Geschäfte der aufgelösten Körperschaften jeweils zusammen mit dem Pfarrer bis auf weiteres … in Briesen der bisherige Aelteste”
  • 1937 – 1938 zum 100. Jahrestag der Kirchweihe wird der Außenputz erneuert

Bahnhof vor 1938

Briesen vor 1938

  • 1939 Ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter wird in Kersdorf eingerichtet, zu den Nutznießern dieser Zwangsarbeit gehörte leider auch die evangelische Kirche, da die Zwangsarbeiter auch in Waldbeständen der Kirche arbeiten mussten. Nach Berichten von Heinz Jacoby erhielten sie für ihre Arbeit 60 – 80 RM im Monat, im Juni 1943 wurde die Deportation ins KZ Theresienstadt von Himmler angeordnet.

Briesen um 1940

  • 1942 die Preger – Glocke geht “verloren”
  • 1946 Es werden 138,4 ha um Briesen, 69 ha Waldzulage aus Petersdorf und 125 ha Wald bei Alt Madlitz enteignet, 5 Umsiedler erhalten 26,2 ha Land.
  • seit 1946 der zuständige Superintendent hat seinen Sitz in Frankfurt (O)
  • 1950 eingekircht sind Kersdorf und Kersdorfer Schleuse, außerdem An der Fluth, Ballhornsruh, Fluthkrug, Frankfurter Niederlage und Marienhof
  • 1951 die Konfirmationen führt Pfarrer Lipski durch
  • 1954 – 1957 die Konfirmationen führt Pfarrer Krüger – Haye aus Biegen durch, er lässt den Altar mit Eichenholz ummanteln
  • 1958 – 1967 Der Pfarrer Walter Baaske aus Jacobsdorf übernimmt die Konfirmationen und lässt Renovierungsarbeiten in der Kirche durchführen – u. a. werden die Fensterrahmen mit Eiche erneuert und antik verglast, die Seitenempore und der Altar entfernt. Die hohe Kanzel, einst am Ostgiebel, wird ersetzt durch eine eichene an der Nordseite und auch der neue Altar besteht nun aus dem selben Holz.
  • 27.04.1958 Die Briesener Konfirmanden von 1958. Gernot Alter, Helga Bresicke, Bernd Erdmann, Werner  Feister, Adelheid Fürstenberg, Christa Grund, Isolde Henseler, Eckerhard Kalisch, Manfred  Lück, Peter Merkel, Helmut Missekewitz, Klaus Sattelberg, Rainhard Scheel, Klaus Schirrnick,  Werner Seibt, Burckhard Schmolling, Günter Schönebaum, Peter Schubert, Peter Sommer, Ursula Theis, Peter Thorwirt.
Konfirmation 1958 Briesen

Foto Gemeindebrief 2/2008

  • 1964 die Kirche erhält eine 2. Glocke “O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort.”
  • 1978 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • 1993 – 1994Generalinstandsetzung der Kirche unter Pastorin Frau Perlwitz-Böhm: Altar und Kanzel – nun in weiß neu erbaut- kehren an ihren ursprünglichen Platz zurück. Original sind zum Zeitpunkt der Instandsetzung nur der Taufstein, das Kruzifix und die Altarleuchter aus der Zeit von 1838 erhalten. Das Läutwerk wird umgebaut, eine Elektroheizung installiert, die Fassade und das Dach erneuert. Der “Echte Hausschwamm” sprengte alle Kalkulationen und Zwang zur nicht erwarteten Gebälksanierung, so dass zum Schluss die enorme Summe von 700.000,- DM aufgewendet werden musste, um die Kirche im alten Glanz erstrahlen zu lassen, allein 460.000,- DM brachte die Kirchgemeinde auf.
  • 18. Sonntag nach Trinitatis, 2.10.1994 Erntedanksonntag, die Wiedereinweihung der Kirche durch Superintendent Christoph Bruckhoff, er sagte in seiner Predigt: “Trotz klein gewordener Gemeinde gehöre die Kirche – auch im übertragenen Sinne – mitten ins Dorf.”
  • Juni 1999 die Orgel wird rekonstruiert
  • 2005 Gründung des Posaunenchors Briesen mit 8 Kindern und Jugendlichen
  • 16.7.2007 Der langjährige Chorleiter Johann Kreuzig verstirbt.
  • 2008 Die fünfundachtzigjährige Frau Kreuzig spendet der Kirchengemeinde eine neue Altardecke. Diese wurde von ihr genäht und mit selbst angefertigter Klöppelspitze eingefasst. 
  • 31.08.2008 auf dem Kirchplatz wurde zur Erinnerung und Mahnung an die Toten ein Denkmal eingeweiht

  • 19.10.2008 Goldene Konfirmation
Goldene Konfirmation

mit freundlicher Genehmigung MOZ vom 30./31.10.2008, zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken

  • 12.07.2009 Dorfkirchentag

für weitere Ansichten bitte auf das Bild klicken

  • 18.10.2009 Goldene und diamantene Konfirmation

Von links nach rechts: Pfarrer Althausen, Elfriede Hanik, Erika Schulz, Heinz Baensch, Gerhard Sostak, Karl-Heinz Purps
Foto: Gemeindebrief 10/2009

  • 25.4.2010 Jubelkonfirmation

Vor 50 Jahren und mehr konfirmiert wurden:
Waltraud Althausen, Renate Ballhorn, Edelgard und Manfred Blum, Regina Budack, Sieglinde Jurgeleit, Ingrid Klebe, Ilse Kockjoy,
Käthe König, Ursula und Helmut Kosch, Brigitte Krakow, Ursula und Joachim Lück, Harry Neumann, Christa Schulz, Hermann Skott, Charlotte Tiersch, Dieter Vogel, Dorit Ziedler.
Leider konnten nicht alle damaligen Konfirmanden auf dem Foto sein.
Foto: Gemeindebrief 13/2010

  • 22.05.2011 Goldenen und Diamantenen Konfirmation (1961 und 1947 konfirmiert)

Karin Much (Dommenz), Bernhard Elgner, Wolfgang Noske, Monika Fuhrmann (Kania), Christel Otto (Siebke), Erika Wagner, Günther Ballhorn, Eckhard Hesse, Rudi Schlupp, Helga Blume (Kupp), Waltraud Schmidt (Vogel)
Foto: Gemeindebrief 19/2011

  • Pfingstsonntag, 12.06.2011

Konfirmanden Arian Gerlach aus Briesen und Alexander Schönrock aus Jacobsdorf
Foto: Gemeindebrief 19/2011

  • 27.05.2012

Konfirmation von Julian Pohlmann
Gemeindebrief 25/2012

  • 4.6.2013 Dorfkirchentag in Briesen
  • 22.9.2013 Jubelkonfirmation von links): Reinhard Witte, Evelyn Gosdschan (geb. Evert), Peter Bläske, Reinhard Wenzel, Pfr. i. R. Baaske, Jürgen Noske, Sabine Hecke (geb. Firl), Doris Czachurski (geb. Rösgen), Gudrun Simon (geb. Schwierz), Klaus-Dieter Schmidt, Ingeburg Voss (geb. Lilienthal), Gertrud Acker, Brigitte Sand (geb. Otto), Pfr. Andreas Althausen, Irene Wolf (geb. Fanta), Edith Heinicke (geb. Jatter).
Jubelkonfirmation

Gemeindebrief 33/2013

  • 8.5. 2014
Konfirmation

Am Pfingstsonntag wurde Brian Gene Tromm konfirmiert.
Gemeindebrief 37/2013

  • 12.10. 2014 Jubelkonfirmation
Jubelkonfirmation

Auch Pfr. i. R. Walter Baaske, der viele der Anwesenden in seiner Amtszeit von 1957 bis 1967 als
in Jacobsdorf und Briesen konfirmiert hatte, und seine Frau Annemarie, waren dabei.
Gemeindebrief 10/2014

  • 11.10. 2015 Jubelkonfirmation
Jubelkonfirmation

Auch Pfr. i. R. Walter Baaske, der viele der Anwesenden in seiner Amtszeit von 1957 bis 1967  in Jacobsdorf und Briesen konfirmiert hatte, war dabei.
Gemeindebrief 2/2016

  • 7.10.2018 Goldene Konfirmation des Jahrgangs 1967/1968, anwesend waren auch die beiden Pfarrer, von denen die Jugendlichen vor 50 Jahren konfirmiert wurden: Pfarrer Ekkehard Runge war von 1960 bis 1968 für Biegen und Pillgram und Pfarrer Walter Baaske von 1957 bis 1967 für Briesen und Jacobsdorf zuständig.
Jubelkonfirmation

Gemeindebrief 16/2018

Volker-Willi Haby, MOZ 26.01.2021

Geschichte der Briesener Kirche II

Abriss der Geschichte der Briesener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil iI  seit Beginn des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

 

  • bis 1702 der Schulmeister erhielt von des Küsters Dezem (Zehnt) 2 Scheffel Roggen.
  • 1702 Der Schulmeister verwaltet die Feldhüterstelle, das Schulhaus ist in gutem Zustand, es hat einen Garten. Den Dezem des Schulmeisters zieht der Küster aus Jacobsdorf ein. Der Pfarrer besitzt kein Pfarrhaus mehr, er hat 2 Hufen nebst Beiland, welches er für 18 Scheffel Korn jährlich vermietet hat. Im Dezember erhält er von der Hufe 1 Scheffel, von jeder Hufe und jedem Kossäten 2 Eier. Die Kirche ist in gutem Stande, da erst 23 Jahre alt. Sie hat 3 Stücken Land, welche vermietet sind und einen Kossätenhof. Es gibt in Briesen eine Mahl- und eine Schneidemühle, eine feste Schmiede. 
  • 1703 Abschaffung des Exorzismus vor der Kindstaufe, den Pfarramtskandidaten wurde das Versprechen abgenommen, “auf Begehren der Eltern absque Exorcimo unweigerlich” zu taufen
  • um 1713 Man führt Arbeiten am Kirchturm aus und baut eine Turmuhr ein.
  • 5.3.1715 Instruktion zur Kirchenvisitation, jeder Superintendent, Propst oder Inspekteur musste in seinem Amtssprengel eine Lokalvisitation auf Kosten der besuchten Gemeinde durchführen.
  • 1716 – 1746 Öffentlichen Kirchenbuße, bei Ehebruch, “Hurerey” und später weiteren Delikten, musste das Gemeindemitglied öffentlich Buße tun, ansonsten blieb es vom Abendmahl ausgeschlossen.
  • 1716 ab hier sind Kirchenbücher im Pfarramt Jacobsdorf vorhanden
Kirchenbuch

Kopie aus dem Kirchenbuch vom Advent 1773

  • 28.9.1717 Einführung der Schulpflicht
  • 1745 Johann Albrecht von Strantz auf Petersdorf ist Besitzer des Lehnschulzengutes in Briesen, die Wassermühle hat einen Mahl- und einen Schneidegang
  • 1750 Christian Kalisch ist Kirchen- und Schulvorsteher
  • 1763 “Allgemeines preußisches Schulreglement”, es regelte allgemeinverbindlich den Unterricht
  • 1770 Gottfried Denzer der Dorfschulze, Kirchenvater und Krüger stirbt
  • um 1780 Die Feuchtigkeitsschäden zwingen zur Sanierung der Kirche, im Zuge dessen wird ein kleiner Raum an die Kirche angebaut.
  • 1787 Ein Oberschulkollegium wird eingereichtet, es ist mit dem Oberkonsistorium faktisch identisch, die Pfarrer sind auf dem Lande ohnehin in der Regel die einzigen, welche den nötigen Bildungsstand mitbringen, den Unterricht durchzuführen, die Küster unterrichten auch Lesen und Schreiben.
  • 1801 Das Dorf wächst, der erste Krug wird eröffnet, neben der Schmiede gibt es eine Wasser-, Mahl- und Schneidemühle und 47 Feuerstellen. Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf.
  • 1806 Briesen hat 312 Einwohner (4 Ganz-, 4 Halbbauern, 20 Halbkossäten, 9 Büdner, 2 Einlieger), Krug, Schmiede, Wasser-, Mahl- und Schneidemühle, das Lehnschulzenamt ist unter der Herrschaft Alt Madlitz, Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf.
  • 1806 – 1912 der zuständige Superintendent hat seinen Sitz in Frankfurt (O)
  • 31.1.1809 Großbrand auf dem Anger, der seit dem leer steht. Die Witwe des bereits verstorbenen Müllermeisters Johann Schneider stirbt “vor Schreck” über das Feuer um 12 Uhr mittags.
  • 1809 Johann Friedrich Ludwig Wolf ist herrschaftlicher Holzwärter in Briesen, Meister Peter Gersdorfer ist Weber und Universitätsbuschläufer. Johann Peter Philipp Flor ist Tischlermeister in Briesen. 
  • 1810 Johann Christoph Gottlieb Tietze ist Schulhalter, Johann Friedrich Ludwig Wolf ist Aufseher des Universitätsbusches in Briesen. Sein Vater war gräflicher Förster zu Madlitz. H. Gottlieb Busse ist königlicher Unterförster in der Jacobsdorfschen Forst.
  • 28.11.1810
Sterberegister Briesen 1810

Christian Lehmpfuhl, Gerichtsschulze, Kirchen- und Schulvorsteher stirbt.

  • ab 1811 Das Patronat hat der König bzw. der Fiskus inne.
  • 1811 – 1823 Briesen untersteht nicht mehr der Universität Viadrina, sondern dem Amt Frankfurt (O)
  • 1811 – 1918 Der König wird Kirchenpatron, an seine Stelle tritt später der Staat.
  • 1812 – 1946 Der zuständige Superintendent hat seinen Sitz in Frankfurt (O) I.
  • Dezember 1813 Kirchen- und Schulvisitation in der Parochie durch Superintendent Neumann zu Lossow, er fand die Kirche recht reparaturbedürftig vor.
  • 18.1.1816 Prediger Tetz rechnete 9 Reichsthaler aus der Friedensfest-Kollekte für die invaliden Krieger, Witwen und Waisen des Feldzuges 1813 / 1815 ab.
  • 1817 Friedrich Wilhelm III. führt zum 300. Jahrestag der Reformation die Kirchenunion zwischen Lutheraner und Reformierten ein
  • 1824 – 1872Briesen untersteht als Lehn dem Amt Fürstenwalde.
  • 1825 Die Verordnung des Königlichen Oberlandesgerichts zu Frankfurt verpflichtet die Pfarrer jährlich zur Übergabe der standesamtlichen Daten.
  • 3.11.1830 die Kirche wird wegen Baufälligkeit gesperrt und abgerissen
  • 1831 im Dorf haben sich 3 Viktualienhändler niedergelassen, es gibt neben dem Krug einen Schankwirt
  • 3.7.1834 Eine neue Feuerlöschordnung tritt in Kraft, der Conducteur Lehmann aus Jacobsdorf ist Commissarius, der Gutsbesitzer Sembach aus Pillgram sein Stellvertreter.
  • 1837 – 1838 Kirchneubau unter der Aufsicht der Maurermeisters Carl Arnold aus Fürstenwalde auf dem Anger, welcher nach Großbrand 1809 leer stand. Es entstand ein klassizistischer Putzbau aus Backstein mit einem quadratischen, zweigeschossigem Westturm, das Spitzhelmdach hat an allen Seiten Schallöffnungen. Die Vorlage bildet eine Schinkelzeichnung der Oberbaudeputation von 1829.
  • 1838 Prediger ist Magister Raschig aus Jacobsdorf, Küster und Schullehrer der Gemeinde Briesen und Kersdorf ist Friedrich Zeuschner, der Einlieger Christian Schulze ist Küster und Schullehrer Emeritus, Kirchenvorsteher sind der Gerichtsschulze und Bauer Johann Gottfried Lehmpfuhl, sowie der Büdner und Schmiedemeister Müller, Schulvorsteher sind die Bauern Klupsch (Mühlenmeister) und Julius Frey (Färbermeister)
  • Juni 1838 400 Auswanderer fuhren durch den Müllroser Kanal und an Kersdorf vorbei auf 4 Spreekähnen, ihr Ziel war Australien. Ihr Auswanderungsgrund bestand in der “Kabinettsordre” vom 2.9.1837, welcher die separierte Gemeindebildung untersagte, die Auswanderung jedoch erlaubte. In Potsdam hielten sie in der Nähe des Stadtschlosses und sangen Lutherlieder.
  • 16. Sonntag nach Trinitatis, 30.9.1838 Kirchweihe des Neubaus durch Generalsuperintendent, Oberkonsitorial Rath, Ritter pp. Dr. Brescino
  • 1847 Abgrenzung der Verantwortung und Zuständigkeit von Konsistorien und Landesregierungen im Königreich Preußen 
  • 1860 – 1861 Pfarrer Schlemüller aus Arensdorf  und Spiener zu Lossow vertreten den verstorbenen Pfarrer Raschig.
  • 1864 Briesen erhält einen Bahnhof, ein Vorwerk gehört ebenfalls dazu
  • um 1865 – 1870 Orgeleinbau durch die Firma Sauer, Opus Nr. 143, 2 Manuale, 1 Pedal, 11 Register
  • 1.10.1874 Der Pfarrer übergibt die Personenstanderfassung an das nun zuständige Standesamt in Petersdorf.
  • vor 1883 eingekircht ist Seehof (Forsthaus Dehmsee)
  • 31.10.1884 Beschluss: Geistlichen, Schullehrern und Kirchendienern ist bei der Durchführung des Dreiklassenwahlrechts die Wahlberechtigung entzogen.
  • 27.5.1885 der Kirchenälteste Zimmermeister Karl Gottlob verstarb, er war viele Jahre Gemeindevorsteher, Kirchenältester und Schiedsmann
  • 1888 Die Kirche erhält zwei Kronleuchter.
  • 1899

  • um 1900 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf

Geschichte der Briesener Kirche I

Abriss der Geschichte der Briesener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil I  seit Beginn des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

 

  • 1225 erste Erwähnung, auch: Brezen, Breza (polabisch: Birke), Brysen, Brysin oder Brissen (Birkendorf)
  • 1237 “Merseburger Zehntvertrag”, die Askanier verpflichten sich zu einer Vier-Hufen Pfarrausstattung. Orte, die dieser Ausstattung nicht entsprechen, sind vermutlich früher gegründet worden. In der Altmark z.B. waren 1-2 Hufen üblich oder in der Lausitz 3 Hufen.
  • 1403 “in deme dorffe Brisen” in einer Urkunde der Kartäuser
  • ab 1403 Markgraf Jobst von Mähren, Pfandbesitzer der Mark Brandenburg, erteilte einen Lehnbrief dem “Heinrich Strantz zu Sieversdorf”, weil Schlabrendorf keine Lehnserben hatte, auf dessen Anteil die Anwartschaft und Mitbelehnung von Briesen fallen konnte,  Briesen ist Pfandbesitz derer von Strantz, welche auf das edelfreie thüringische Geschlecht derer von Tüllstedt zurückgehen, ab 1210 mit dem Beinamen Strantz. Im 14. Jhd. erlosch die thüringische Linie, die märkische Linie ist seit 1325 nachweislich, Stammhäuser waren Sieversdorf und Petershagen (1416 erhielten Hermann (IV.) Strantz und seine Söhne in beiden Orten jeweils einen Hof mit 10 Hufen als Lehen)  (Eine Margarethe von Strantz war 1568 Küsterin im Kloster Friedland, ein Otto von Strantz war Herr auf Sieversdorf und Petershagen, vor 1566-1625, verheiratet mit Margaretha von Burgsdorff, Müllrose * 1575)
  • bis nach 1403 Lehnträger sind derer von Schlabrendorff über den größten Teil des Ortes (altes brandenburgisch-pommersches Adelsgeschlecht, welches um Berlin / Teltow ansässig war, später z.B. Lehn in Groß Machnow, war verwandt mit von Beerfelde, von Hake, von Wedel u.a.)
  • 1405 “Bryßin” (Brysin) in einer Urkunde des Hochstifts Lebus als Kirchdorf erwähnt, vermutlich als Mutterkirche, (Sedes= Sprengel) Falkenhagen (Valkenhagen). Es mussten jährlich 2 Talente als Cathedratikum an den Bischof abgeführt werden. Der Sprengel umfaßte die Stadt Falkenhagen, Döbberin, Jahnswalde ( zu Beginn des 15. Jhd. wüst), Petershagen, Treplin, Hohenjesar, Karzig, Niederjesar, Mallnow, Alt Podelzig, Lebus, Wüsten-Kunersdorf (im 30jährigen Krieg wüst), Petersdorf, Briesen, Alt Madlitz, Wilmersdorf, Falkenberg, Demnitz, Neuendorf im Sande, Steinhöfel, Fürstenwalde, Trebus, Beerfelde und Jänickendorf. 
  • bis 1438 Lehnsherren sind derer von Lossow zu Biegen über halb Briesen, mit dem Lehnschulzen, dem Krüger mit 3 Hufen, 12 Hüfnern, 7 Kossäten, Anteilen der großen Heide und dem halben Gericht, welche auch das Patronat inne haben (Ersterwähnung eines Otto de Lossowe in Lauban 1290, ein Peter de Lossowe war zwischen 1303 und 1334 Consiliarius und später Truchseß der brandenburgischen Markgrafen aus dem Geschlecht der Askanier, also ein sehr einflussreicher Mann, um 1328 soll der Stammsitz in Lossow bei Frankfurt (O) gewesen sein)
  • 1438 “an dem dorffe zcu Briesen” in einer Urkunde der Kartäuser, welchen ein großer Teil des Dorfes als Lehn untersteht (Lossower Lehnsanteil), 50 gr Heidezins mussten an das Kloster jährlich gezahlt werden
  • 1438 – 1538 das Kartäuserkloster in Frankfurt (O) hat das Patronat inne
  • 1440 Briesen ist Pfandbesitz derer von Strantz über einen Hof und Anteile am Dorf 
  • um 1450 Glocke , 65 cm Durchmesser, soweit man die Inschrift lesen konnte, lautet sie wohl: Ave Maria gracia plena dominus tecvm benedicta tv in mvlierib “Sei gegrüßt, Maria, du Gnadenreiche. Der Herr sei mit dir! Gesegnet bist du unter den Frauen.”
  • 1492 die Lehnsanwartschaft erhält das Kartäuserkloster in Frankfurt (O)
  • 1460 Briesen ist Pfandbesitz derer von Strantz über einem Hof mit 4 Hufen Land frei zum Dienst, das Dorf, welches insgesamt 24 Hufen umfasst, hat 2 Pfarrhufen. Am 26.4. verkauft Hans Grosse, Bürger zu Frankfurt (O) seine Hebungen in den Mühlen zu Briesen (“Brysen”) an die Kartäuser.
  • 1470 Johann Strantz (“…hans strancz zcu petirshagen…” zu Petershagen verkauft seine Hebungen zu Briesen (“…czum Brezen…”) an die Kartäuser (Urkunde Copialbuch des Klosters  Nr.40)
  • 6. Januar 1471 Strantz zu Petershagen verkauft wiederkäuflich (Pfandbesitz) seine Hebungen zu Briesen an die Kartäuser (Urkunde Copialbuch des Klosters  Nr.41)
  • 1485 die von Strantz zu Petersdorf und Sieversdorf verkaufen wiederkäuflich (Pfandbesitz) ihren Freihof und die Schäferei zu Briesen  nebst Zinsen an die Kartäuser
  • 1493 Briesen ist Pfandbesitz derer von Strantz zu Petershagen über einem freien Hof mit Schäferei und 3 Hufen, 1 Wiese zwischen dem Dorfe und dem Busche, 10 Hufen und 12 Kossätenhöfen, der Anteil derer von Lossow ist im Pfandbesitz des Kartäuserklosters
  • bis 1493/1495 Lehnsherr ist der Markgraf bzw. Kurfürst
  • 1495 – 1538 Briesen in Besitz des Kartäuserordens Frankfurt (O), dazu gehören auch größere Anteile des Briesener Busch, dazu kommen frühere Anteile, die mit den neuen vereinigt werden
  • 16.11.1538 „Spandauer Vertrag, Joachim II. mit Prior Peter Golitz (+15.10.1551) und gantzem Convent“ Briesen wird an die drei Bürgermeister von Frankfurt, Hieronymus Jobst, Matthäus Wins und Peter Petersdorf (Pederstorff) auf Booßen (vor 1490 – 1543/44), übergeben, für den Fall, dass die Kartäuser bei Nichtzahlung der Rente von ihrem Recht der Schadloshaltung Gebrauch machen sollten
  • 1538 – 1540 Lehnsherr und Patron ist der Kurfürst
  • 1539 Reformation in Brandenburg, Einführung des Kirchenbuches, die Pfarrer waren angehalten, über das Gemeindeleben Buch zu führen. Briesen (24 Hufen) und Kersdorf werden zur Parochie Jacobsdorf gelegt, die Kirche Briesen hat 6 Groschen Bischofszehnt abzuführen, 2 Hufen Land gehören dem Pfarrer, alte Kirche mit Friedhof auf dem Mühlenplatz (Meyerscher Mühlengrund)
  • 3. April 1540 – 1811 Kurfürst Joachim II. verfügt die Übergabe des Besitzes des Kartäuserklosters an die Universität “Viadrina” Frankfurt (O), welche auch das Patronat inne hat.
  • 1573 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • 1573 – 1806 Kircheninspektionen
  • 1603 Kirchenglocke, 75 cm Durchmesser, trägt an der Haube zwei Kruzifixe und die Inschrift: Martin Preger hat mich gegossen 1603. Mertin (Martin) Preger war der Sohn des Glockengießers Sebastian Preger, Frankfurt (O)
  • 1613 Übertritt der Hohenzollern zur reformierten Konfession
  • 1624 von den 20 Kossäten (u. a. dem Müller), gehören der Kirche 2, der Pfarrer hat noch immer 2 Hufen
  • 1633/1634 von 22 Bauernhöfen sind 14 wüst, von den 20 Kossätenhöfen 9
  • 1662 Verordnung zum Aufbau einer Schule
  • 1663 Kersdorf gehört deren von Wulfen, welche Stiftsvasallen und Lehnleute des Stiftes Lebus waren
  • 1679 Eine neue Kirche wird gebaut, sie ist eine der damals regional typischen Fachwerkkirchen, etwa 19 m lang, 9 m breit und 5 m hoch. Der kleine Turm war fast quadratisch mit knapp 6 m Seitenlänge und ca, 13 m hoch. An der Spitze eine Helmstange, trug er die beiden Glocken.
  • 1687 die beiden Universitätshufen sind wüst, auch ihre 5 Kossätenhöfe, der erste Wassermüller hat eine Mühle
  • um 1690 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • 27.2.1692 Da viele Bauern sich weigerten, die Katechismuslehre zu besuchen, wurden die Pfarrer angewiesen, das “Zirkularschreiben” des Landesherren von der Kanzel zu verlesen, darin wurden Inspektoren angewiesen, die vom Pfarrer anzuzeigenden Gemeindemitglieder streng zu ermahnen, falls dies nicht genüge, werden von Landesherren Geld- und Leibesstrafen verhängt.
  • Dezember 1696 Die Regierung stellt fest, trotz einer Verordnung im selben Jahr, welche den Karfreitag aufwerten sollte, kam es beinahe überall noch immer zu den Marienfesttagen. Wo Prediger, Patron und Gemeinde zustimmten, sollten die traditionellen Feiertage gänzlich abgeschafft werden, zumindest sollte erst am nächstfolgenden Sonntag gefeiert werden.
  • 1696 Die Universität übergibt denen von Strantz das Lehnschulzengericht mit 4 freien Hufen, 2 Pachthufen und eine freie Schäferei mit Lehnbrief. 
  • 1700 Kirchenvater und Gerichtsperson war Georg Kucke

Innenansichten der Kirche Briesen

Eingangsbereich

Blick vom Altar zum Eingang, über dem Eingang befindet sich die Sauer – Orgel

Kanzelaltar

Blick vom Eingang Richtung Altar

Kanzelaltar

der Kanzelaltar, rechts und links sind Bibelsprüche (Neh. 8,10 und 1. Joh. 5,4), ist eine Rekonstruktion nach der Originalzeichnung von Karl Friedrich Schinkel
Die Freude am HERRN ist Eure Stärke.
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

Kruzifix

das Kreuz mit Bibel

Taufe

hölzerne Hufeisenempore, davor im Bild das Taufbecken

Taufe

Taufbecken, Steinmetzarbeit aus dem 19. Jh.

Sauer - Orgel

die Sauer – Orgel von 1865 – 1870

Blick

Blick von oben, auf dem rechten Bild ist ein Lesepult am Altar zu sehen, es stammt von 1994

Blick

Blick von oben

Dachboden

Blick auf den Dachboden im Kirchenschiff

Glocke 1964

“O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort.”
aus dem Jahre 1964

Glocke

soweit man die Inschrift lesen konnte, lautet sie wohl:
Ave Maria gracia plena dominus tecum
“Sei gegrüßt, Maria, du Gnadenreiche. Der Herr sei mit dir!”

Gemischter Chor Briesen e.V.

Gemischter Chor Briesen

Amtsblatt 6/07

  • Juli 1996 – 1999 neuer Chorleiter wird Roland Unger
  • 1999 – 2003 neuer Chorleiter wird “Hans” Johann Kreuzig (1922 – 2007)
  • 2004 neuer Chorleiter wird Heike Hardt aus Frankfurt/Oder, mit “briesich herb” weist Frau Hardt während der Probe freundlich auf eine unsaubere Aussprache hin

Probe ist immer Dienstag von 19.30 – 21.30 Uhr, Jugendraum der neuen Turnhalle

  • 17. Juni 2007  14.00 Uhr in der Kirche zu Briesen Konzert anlässlich des 20jährigen Chorbestehens, Uraufführung eines Liedes über Brandenburg (Text: Bärbel Kehm, Musik: Gottfried Glöckner), Spende für Musikinstrumente und technische Ausrüstung durch die Sparkasse, den Landrat, die Gemeinde und das Amt
  • 16. Juli 2007

  • 21. Juni 2008 Tagesfahrt der Chormitglieder nach Schlepzig und Lübben mit Besichtigung der Paul Gerhardt-Kirche

Amtsblatt 9/08

  • 28. Januar 2009 neuer Chorleiter wird Martin Schulze, geboren in Erkner und Kantor im Nordseebad Otterndorf bei Cuxhaven

Gefallenendenkmäler des Dorfes Briesen und Kersdorf

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburger) Nr. 8
Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866
10. Compagnie
Leichtes Feld-Laz. der 5. Division. –
Füs. Carl Friedrich Franz Schulz I. Briesen, Kr. Lebus,
l.v. Streifschuß am linken Fuß und rechten Arm

Kirche mit Kriegerdenkmal

Der Tücke konnten wir
nicht wehren
Hilf Gott, der Heimat
wieder zu Ehren

Psalm 68:20
Gelobt sei der Herr täglich
Gott legt uns eine Last auf
aber er hilft uns auch

Dienstgrad Name

Vorname

Todesdatum & Ort

Musk. BACH

Karl

1918 bei Bremenil

Leutn. d. Res. BRETSCH….DER

Richard

18.10.1918 bei Foncony

Kan. BUCHW….

Hermann

09.12.1914 bei Lodz

Ersatzr. FRANZ

Paul

15.08.1915 bei Stacheck

Res. FRÖHLICH

Emil

29.09.1915 bei Somme-Piy

Leutn GRIEGER

Max

17.04.1918 bei Le Waton

Ersatzr. GRUND

Paul

20.07.1915 bei Nielidow

Resev. HÖHNE

Paul

08.08.1914 bei Nieder-Lindow1

Gefr. HÖHNE

Wilhelm

18.04.1918 bei St. Quentin

Utfz. JESKE

Traugott

14.09.1914 bei Conde

Landstm. KALISCH

Otto

27.03.1915 bei Combres

Untoffz. LEHMPFUHL

Wilhelm

26.10.1917 am t. Hum

Musk. LEISCHNER

Otto

19.09.1917 bei Laon

Musk. LUBISCH

Otto

29.11.1917 bei ecelaere

Musk. MICULCY

Karl

01.12.1916 bei Verdun

Musk. PRYGOTZ

Vinzenz

05.05.1919 Laz.Frankfurt

Gefr. RADEMACHER

Richard

18.12.1916 bei ouaumont

Ldstm. REIM..DORF

Hermann

19.04.1917 bei Vauxailon

Landwm. SAGERT

Karl

Herbst 1914 bei Pilaweck

Untoffz. SCHA….

Otto

17.03.1918 bei Ayette

Musk. SCHENK

Fritz

11.02.1915 Laz. Rokittnitz

Musk. SCHLES….ER

Gustav

09.03.1917 bei Fresnieres

Füs. SCHRAMM

Paul

07.1915 bei Rembisch

Gren. SCHWER…

Reinhard

11.09.1918 Möevrds

Kan. SIEBKE…

Paul

04.1918 bei Figuieres

Kriegsfrwllg T.

Werner

25.07.1915 bei Tzenscha

Untoffz. TAUBITZ

Wilhelm

13.08.1917 bei Verdun

Gren. TITEL

Paul

04.10.1915 bei Leoz

Musk. WILKE

Leo

14.11.1916 bei Ablaincourt

1beim Volksbund ist das Sterbedatum 12.8.1914 eingetragen, Sergant Paul Höhne wurde in ein Kameradengrab auf die Kriegsgräberstätte in Langemark/Belgien umgebettet. Der Sterbeort war Neerlinter, Flämisch Brabant, Belgien. Nach Information durch Herrn Roger Ertryckx, Neerlinter, wurde Paul Höhne in “Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. Wittenberg Nr. 20” Seite 661 mit den Daten Kersdorf, 15.11.1889 – + Neerlinter, 18.08.1914 erfasst.

Paul Höhne in "Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. WIttenberg

“Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. Wittenberg Nr. 20” Seite 661, Bild: Roger Ertryckx

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger, Nr. 203, Berlin 29.8.1914

Soldat Josef Hillenmeier, *23.11.1898 in Hohenschwarz, + 26.03.1945 ruht auf der Kriegsgräberstätte Briesen/Mark.

Uffz. Walter Bönisch *11.08.1911 Briesen/Lebus + 16.04.1945 ruht auf der Kriegsgräberstätte
Bl.2/Rh.9 108 Großenkneten-Ahlhorn, Kreis Oldenburg

Name Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

ACKERMANN Kurt

24.08.1918

19.07.1943

ALTER Georg

14.04.1910

06.1944

BACH Willi

03.10.1905

22.10.1942

BISCHOF Alfred

10.02.1915

BISCHOFF Alfred

10.12.1915

29.01.1943

BLOCH Alfred

1915

1945

BRAATZ Arnold

17.10.1925

16.07.1944

BURJACK Gerhard

23.06.1921

24.02.1942

EGLER Walter

07.06.1908

1944

EICHLER Herbert

07.04.16

16.07.1941

ERDMANN Karl

12.08.1909

22.10.1943

FEIERABEND Gustav

03.11.1916

31.01.1944

FÖRSTER W.
FREUDENBERG Bruno

27.05.1924

22.07.1943

FREUDENBERG Willi

29.09.22

20.09.1942

FRIEDE Fritz

12.02.1912

03.04.1944

FRIESKE Günter

09.11.1928

18.04.1945

FRIESKE Paul

20.10.1898

10.07.1944

FRÖHLICH Artur

1910

1939

FÜRSTENBERG Karl

22.11.1906

1944

GEDICKE Günter

04.02.1921

11.11.1941

GEDICKE Paul

20.06.1915

03.10.1941

GRÄBER Alfred

06.02.1942

GRIEWENKA Kurt

22.01.1929

12.07.1942

GRIEWENKA Paul
GROHNWALD Albert

03.05.1895

16.07.1945

GUTT Albert

26.08.1911

29.12.1944

HEINICKE D.
HENKEL Paul

19.05.1924

30.01.1944

HILDEBRANDT Joh.

30.07.1893

04.1945

HINZE Wolfgang

17.06.1922

23.04.1944

HÖHNE Walter

01.01.1923

25.04.1945

JÄNSCH Helmut

10.02.1906

30.07.1941

JOCH Albin

17.03.1913

17.10.1943

JOCH Wilfried

11.05.1922

18.03.1944

JÜTTNER Werner

28.04.1913

22.10.1944

KALISCH Erich

21.09.1916

30.08.1941

KALISCH Helmut

15.09.1921

07.03.1942

KALISCH Herbert
KALISCH Hermann

18.08.1887

04.1945

KIND Wilhelm

1945

KIRBS Erwin

23.11.1924

10.04.1945

KLEIN Helmut

09.05.1903

26.09.1943

KLÜGERT Bernhard

06.10.1915

KOTTKE Reinhard

1908

22.02.1942

KREIDE Edwin

27.05.1923

05.12.1943

KRUG Walter
KRÜGER Walter
LANGE August

29.07.1913

15.03.1942

LIESEGANG Erich

26.05.1904

28.01.1945

LOSENSKY Otto

11.04.1910

01.02.1943

LUDWIG Hans-Georg

25.09.1923

04.12.1942

MAUCHE Karl

18.09.1922

27.09.1942

MELDE Gerhard

11.06.1922

24.02.1944

MITSCHKE Herbert

25.12.1911

12.07.1944

MÜLLER Alfred

30.11.1906

26.02.1944

MÜLLER Heinz G.

07.09.1923

NEUHAUSEN Fritz

12.12.1909

1945

NOACK Karl

1898

28.07.1944

PACHAEL Gerhard

17.08.1926

PAPE Rudi
PAUL Heinz

26.05.1921

10.1944

PAULKE Otto

23.06.1911

14.10.1941

PAULKE Richard

06.08.1914

14.10.1941

PELZ Willi

07.06.1917

28.12.1941

PILECKE Erwin

1944

PRIEFERT Karl

12.08.19

1941

PRIEFERT Karl

02.07.1910

20.07.1944

PRIEFERT Otto

26.01.1889

31.03.1944

PRIEFERT Walter

24.10.1924

01.12.1944

RAASCH Erich

12.12.1917

06.12.1943

REIM Gustv

07.10.1915

03.07.1944

RICHTER Erich

23.09.1910

01.08.1944

RICHTER Herbert

16.08.1914

10.04.1945

ROCHOW Klaus

29.12.1929

04.1945

ROLAND Werner
SANDER Hermann
SATTELBERG Willi

05.12.1912

07.08.1944

SCHALLDACH Arthur

1923

20.09.1942

SCHAUER Günter

25.03.1926

06.1944

SCHERN Rudi

30.03.1920

SCHLODDER Otto

24.03.1920

22.08.1944

SCHMIDT Werner
SCHMOLLING Heinz

03.05.1920

04.1945

SCHNEIDER Alfred

04.08.1913

23.08.1944

SCHNELL Bernhard

29.12.1918

08.05.1943

SCHRÖDER Alexander

13.07.1914

31.08.1944

SCHULZ Gustav

04.07.1926

18.07.1944

SCHULZ Paul

02.03.1901

08.04.1942

SCHULZ Paul

24.02.1900

SCHWÄRZEL Arno

1926

04.1945

SEELIG Reinhold

10.01.1911

18.12.1943

SEIDLER Fritz

08.03.1920

SELIG Gustav

02.1943

SMERS Edgar

23.06.1910

07.01.1943

SOMMER Adolf

25.10.1921

03.08.1942

SOMMER Heinz

03.04.1920

08.12.1942

STARKE Paul

06.04.1895

01.1943

STEGEMANN Otto

30.04.1903

03.12.1943

STEINKRAUS Hans

30.11.1916

17.02.1944

STRUCH Helmut

10.03.1923

10.06.1944

TECHEN Gerhard

1903

10.04.1945

TESCHKE Friedrich

1913

24.09.1941

TESCHKE Herbert

12.04.1910

26.12.1942

VOIGT Alfred

25.01.1920

23.06.1941

VORMELCHER Alfred

1912

24.07.1943

VORMELCHER Alfred

01.07.1928

WAGNER Gerhard

1914

06.12.1942

WANDEL Karl-Heinz

18.09.1922

27.09.1942

WEICHERT Karl Otto

08.05.1943

WESTPHAL Arthur

1892

1942

WESTPHAL Günter

1920

1942

ZABEL Bruno

02.02.1923

18.03.1943

ZABEL Karl

29.01.1916

22.03.1944

ZIPPLI Joachim

23.08.1915

30.10.1942

ZWIRNER Günther

01.10.1923

10.1943

 

Name Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

ACKERMANN Kurt

25.02.1932

10.03.1945

ACKERMANN Lothar

13.02.1931

10.03.1945

BOLDT Manfred

04.08.1941

10.03.1945

BRILL Siegfried

14.06.1935

10.03.1945

BRILL Werner

03.07.1937

10.03.1945

DARGE Hermann

1885

16.01.1947

DIENSTLER Karl

1877

28.09.1945

DÖRING Hubertus

21.12.1935

07.05.1945

FENDER Friedrich

10.11.1882

16.04.1946

FRANZEK Ulrich

02.05.1944

01.05.1945

FRIEDRICH Herbert

25.10.1898

22.10.1945

FRIEDRICH Renate

07.12.1938

07.05.1945

FRIESKE Karl Heinz

14.04.1931

10.03.1945

GEDICKE Karl

1892

19.02.1946

GERLACH Kurt

22.05.1898

01.12.1945

GERLACH Paul

19.11.1892

15.08.1946

HENSCHEL Erich

24.10.1898

28.01.1947

JÄNSCH Wilhelm

01.05.1893

25.12.1946

JASKULLA Paul

27.12.1899

11.10.1948

KAISER Hans

31.12.1932

10.03.1945

KIND Horst

17.04.1931

10.03.1945

KIND Horst

1936

29.11.1945

KLAR Hannelore

15.02.1936

10.03.1945

LEHMANN Bruno

26.02.1905

22.05.1947

LEIMINER Franz

24.09.1896

19.05.1946

MELDE Wilhelm

17.09.1899

12.06.1946

PAPE Willi

19.03.1883

04.1945

PIEL Adolf

1892

03.04.1949

POLAND Günter

30.09.1930

10.03.1945

PRIEFERT Hans

1929

11.04.1946

ROSENBERG Heinrich

1893

14.03.1946

ROSENBERG Paul

1891

12.01.1945

SCHERN Gustav

1893

25.01.1946

SCHMOLLING Gottl.

17.01.1887

1947

SCHUBERT Herrmann

15.12.1894

26.06.1947

SCHULZ Otto

1888

16.04.1946

SEELIG Margarete

12.04.1936

10.03.1945

SKIBBE Hans G.

14.11.1933

10.03.1945

THUNACK Herrmann

1879

16.04.1946

TROYKE Wolfgang

20.07.1937

29.11.1945

WETZEL Georg

01.03.1887

24.01.1947

WILLE Karl

19.11.1885

31.12.1945

WOLF Edith

07.12.1926

19.02.1945

WOLF Otto

1889

18.02.1946

ZWIRNER Fritz

07.01.1898

03.1946

Gedicht des russischen Soldaten:

“Hör mich, mein Gott… Noch nie zuvor
sprach ich mit Dir, erst heute
heiße ich willkommen Dich.
Seit meinen Kinderjahren
hämmern sie uns ein:
Dich gibt es nicht.
Du kannst nicht sein.
Und ich Idiot hab’ das geglaubt.

In Betrachtung deiner Schöpfung
war ich noch nie versunken,
Doch heute Nacht erblickte ich
vom Krater aus, den die Granate schlug,
über mir das Sternenmeer.
Bei dieser Schau verweilend,
erfasste ich mit einem Mal,
wie grausam ein Betrug sein kann.

Nicht weiß ich, Gott,
ob du die Hand mir reichen wirst,
und spreche doch zu dir,
Du wirst mich schon verstehen.
Wie seltsam, dass inmitten
dieser Höllenschrecken unversehens
sich mir Dein Licht gezeigt
und ich dich hier erfahren.

Dies eine will ich sagen,
dass ich darüber froh bin,
Dich erkannt zu haben.
Zum Angriff wird um Mitternacht geblasen,
doch fürchte ich mich nicht,
Dein Blick wird auf uns ruhen…
Schon dröhnt’s Signal… Was soll’s,
ich mach mich auf den Weg.

… So wohl war mir bei dir!
Nur noch ein Wort: Du weißt,
erbittert wird die Schlacht,
mag sein, noch diese Nacht
klopf’ ich an Deine Tür.

Wirst Du, wenn ich erscheine,
obwohl bisher kein Freund von Dir,
trotz allem Einlass mir erlauben?
Mir scheine… ich weine,
o mein Gott… und sehe:
Mir öffnen sich die Augen.
Auf Wiedersehen, mein Gott!
Du siehst, ich gehe
und kehre wohl nicht mehr zurück.
Wie seltsam:
ohne Furcht hab’ ich den Tod im Blick.

Amen.

(aus der Predigt von Pastor i. R. Doktor Hermann Mahnke, 18.1.2001)

Wilhelm Gliese
Geb. am 1.3.1892 in Kersdorf (Kreis Lebus /Brandenburg), wohnhaft in Neubrück (Kreis Beeskow), Waldarbeiter. Er wurde am 1.6.1945 in Neubrück auf der Bürgermeisterei festgenommen und am 18.6.1945 aufgrund Art. 58-9 und Art. 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR vom SMT der 29. Artillerie-Division zum Tode verurteilt. Vorwurf: Diversion und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Er war kurze Zeit im Spezialgefängnis Nr. 7 des NKWD in Frankfurt/Oder inhaftiert und wurde am 8.7.1945 nach Brest in die UdSSR deportiert. Die Vollstreckung des Urteils ist nicht gesichert. Die GWP rehabilitierte ihn am 20.9.1994.1

Allen Trauernden sei als Trost gegeben:

Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

 

1Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947), Eine historisch-biographische Studie, (Hrsg.) Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt und Mike Schmeitzner; Kurzbiographien, Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Herausgegeben von Günther Heydemann, Band 56, Vandenhoeck & Ruprecht 2015; S. 185

Kirche zu Briesen / Mark

Kirche BriesenGemeinde Briesen
Ort Briesen

Klassizistischer Putzbau, Schinkelbau um 1838, Sauerorgel, Saal mit quadratischem Westturm, Putzquaderung und Rundbogenfenster, innen kurze Hufeisenempore auf hölzernen Säulen, 2 Bronzeglocken 1964

 

 

Mitarbeiter, Gremien und Gruppen
1 Katechetin Anke Hanisch
1 Organistin Frau Sabine Hecke
1 Küsterin Frau Gisela Elgner
1 Ortsbeirat (4 Orts – Älteste)
1 Posaunenchor
1 Frauenkreis
1 Kreis junger Frauen, Leiterin Frau Gebauer und Frau Jurgeleit
1 Kindergruppe, Frau
Christel Stawenow
1 gemischter Chor

Zur Besichtigung der Kirche (Kirchenschlüssel) kann auch bei der Küsterin Frau Elgner, Bahnhofstrasse 18 in Briesen ein Termin vereinbart werden. Tel. 033607 5027

Ostportalvermauertes Ostportal mit vergoldetem Christusmonogram

 

 

 

 

 

EingangEingangsbereich