alte Maße, Gewichte und Begriffe

 

allodio Begriff für das Vorwerk (lat. Allodium)

Cathedratikum jährliche Abgabe an den Bischof

Commissarius Beauftragter, Bevollmächtigter, Vermittler

Conducteur nennt man einen in der Kriegs- und Zivil- Baukunst Erfahrenen, dem die Aufsicht über die Arbeiter anvertrauet ist.

Consiliarius Rat, Ratsherr

Einlieger Einlieger wohnen in Dörfern bei Bauern oder Eigenkäthnern, auch in Städten zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter, die bald hier bald dort in Städten, Gütern, Wäldern, selbst im Auslande Beschäftigung suchen.Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner, Einwohner.

Es gab auf großen Höfen eigene Einlieger- bzw. Heuerlingskotten, die manchmal mit einem separaten Stück Land zeitweise verpachtet wurden (z.B. häufig 12 Jahre).

Bei dieser Personengruppe fehlen über sehr lange Zeiträume fast völlig die die Kirchenbücher ergänzenden Grundherren- oder Familienakten.


Hufe von Ort zu Ort unterschiedlich; gebraucht für Gemarkungs- und Hofgrößen.

meistens 30 Morgen

meistens zwischen 15 und 20 ha

7,6597 ha (Preußen vor 1755)

7,659 ha (Magdeburger Maß, Preußen ab 1793)

37,35 ha = 66 2/3Morgen (je 5601,17 m2 = 300 Quadratruten zu 18,67 m2) (Kulmisches oder Baumaß)


Hektar (ha) 1 ha = 1 hm2 = 104 m2

Meßkorn “In einigen, besonders katholischen Gegenden, dasjenige Korn oder Getreide, welches die mit Ackerbau versehenen Landleute dem Pfarrer für den Gottesdienst, von welchem die Messe für den wesentlichsten Theil gehalten wird, jährlich entrichten müssen. Es ist unter diesem Nahmen auch noch in einigen evangelischen Gegenden üblich. In einigen heißt es das Zehentkorn, Zinskorn, Sendkorn etc. Im mittlern Lat. Annona missalis.”

Morgen (Mg) die mit einem Ochsen an einem Vormittag pflügbare Fläche

meistens 25 bis 58 a, maximal 122,5 a

120, 150, 160, 180, 300 oder 400 Quadratruten

25 a = 1/4 ha = 1 vha (Viertelhektar, Norddeutscher Bund ab 1869) 0,2554 ha (Magdeburger Maß, Preußen ab 1793)


Quinquagesima früher letzter Sonntag der „Vorfastenzeit“, nach den lateinischen Anfangsworten des Introitus auch Estomihi genannt.

Rute, Quadratrute (QR) 14,185 m2 (Preußen 1869)

18,67 m2 (Kulmische)


Scheffel, Schaff, Simber,
Sümber, Sümmer, Simmer
bis 1872 deutsches Hohlmaß für schüttbare feste Körper (z. B. Getreide) rund 0,23-2,22 hl.

4 Viertel = 48 Stof = 54961 Liter (Preußen, Scheffel)

40 Stof (Preußen, ab (1750)


Schock 60 Stück = 3 Stiegen = 4 Mandel = 5 Dutzend

Selivensem auch Selinen (sem), Selvien(sem), Selmen(sem)Dieser nur hier auftretende Name, auf den seltsamerweise weder Wohlbrück noch einer der vielen anderen Forscher, die sich mit der Frühgeschichte des Frankfurter Raumes eingehend beschäftigt haben und denen das Lebuser Stiftsregister genau bekannt war, an irgendeiner Stelle eingegangen ist, gibt manche Rätsel auf. Eine Kirche gleichen Namens wird in der folgenden Auf­stellung nicht erwähnt. Da auch kein ähnlicher Ortsname unter den aufgeführten Kirchorten vorkommt und zweifellos Frankfurt der Vorort dieses Bezirkes ist, kann es sich daher nur um eine Bezeichnung für das Gebiet um Frankfurt han­deln. Da sich nun das Cathedraticum-Verzeichnis als sehr alt und aus früheren Registern tradiert erweist, liegt die Vermutung nahe, diese in der Überlieferung nur hier vorkommende Bezeichnung mit dem Namen für die auf dem rechten Oderufer 1253 geplante Schwesterstadt Zliwitz zu verknüpfen. *Sliwica (zu slav. *siiva „Pflaume”) ist vielleicht der alte slavische Name für den Platz gewesen, an oder neben dem die schlesische und später die askanische Stadtgründung erfolgte (hierzu vgl. Schilling, Ursprung, S. 283 ff.). In der latinisierten Form des slavischen Namens könnte dann das „e” der ersten Silbe nur als ein Abschreibfehler erklärt werden. Lehnt man eine solche Verknüpfung ab, muß man von slav. * Zelenin [lat. Selinensem] ausgehen, der zu zahlreichen anderen auf westsla­wischem Gebiet vorkommenden Namen zu stellen wäre (zu slav. * zelenyj „grün”, vgl. R. Trautmann, Die elb- und ostseeslavischen Ortsnamen, T. 2, 1949, S. 32}.— Auch für eine weitere Hypothese bietet der nur hier überlieferte Name vielleicht gewisse Anknüpfungsmöglichkeiten: bei Gall Anonymus (ed. K. Maleczynski, S. 7 und 17) findet sich das rätselhafte „Selencia”, das seit K. Buczeks Studie in Rocz. Hist. Bd. 14, 1938, S. 1 ff. als aus Leuticia entstanden erklärt wird, das aber von T. Tyc (Z dziejöw kultury w Polsce sredniowiecznej, 1925, S. 79) direkt auf das Gebiet von Lebus bezogen wurde (vgl. hierzu die älteren Verknüpfungsversuche mit Zielenzig durch A. Mafecki bei H. Ludat, Bistum Lebus, S. 257). Schließlich sei hier noch auf die abwegige Identifizierung der in der Grenz­beschreibung des Meißener Bistums in DO III nr. 186 (hierzu H. Beumann und W. Schlesinger, Urkundenstudien zur deutschen Ostpolitik unter Otto III., Archiv f. Diplomatik Bd. 1, 1955, S. 132 ff.) genannten civitas zulbize mit Frank­furt a, d. Oder (heute polnisch Slubice) durch J. Widajewicz, Sobötka, 1947, S. 46, hingewiesen (vgl. G. Labuda, Fragmenty I, 1960, S. 159).

entnommen: Ludat, Das Lebuser Stiftsregister von 1405


Talent 1 Talent = 3 Groschen

Wispel 24 Scheffel



Die Kommentarfunktion ist geschlossen.