Herzliche Grüße von Haus zu Haus

Liebe Leserin, lieber Leser,

Da es nun schon viele unternommen haben, Bericht zu geben …
habe auch ich’s für gut gehalten … [alles] aufzuschreiben …
(Lukas 1; 1 u. 3).

„Eine gute Entscheidung!“, möchte man Lukas spontan darauf antworten.
Eine gute Entscheidung, getroffen vor etwa 1900 Jahren. Man geht davon aus, dass das Evangelium zwischen 70 und 90 nach Christus entstanden ist; somit deutlich nach Jesu Tod. Es wird angenommen, dass Lukas auf ältere Quellen und vorhergehende Berichte zurückgreift.

Die Person des Lukas bleibt etwas unscharf. Eine frühchristliche Legende besagt, das Lukas Maria zu Lebzeiten gemalt hat. Deshalb wird er oft als Maler dargestellt, der die Jungfrau Maria mit dem Kind porträtiert. So auch auf dem Titelbild unseres Gemeindebriefes. Es zeigt den malenden Lukas – zu finden an der Kanzel in der Kirche in Petersdorf.

Obwohl die drei Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas das Leben und die Lehre
Jesu aus einer ähnlichen Perspektive beschreiben und deuten, hebt sich Lukas
doch etwas ab.

Viele der Gleichnisse und Geschichten, die wir schon in der Christenlehre kennengelernt oder in unseren Kinderbibeln angeschaut haben, sind nur bei Lukas zu finden. Der zwölfjährige Jesus im Tempel beispielsweise. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter, die der zehn Aussätzigen oder auch die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner. Bei Lukas wird besonders herausgestellt, dass Jesus sich den Menschen am Rand der Gesellschaft zuwendet – den Kranken, den Armen und den Frauen. Elisabeth und Maria wird angekündigt, dass sie besondere Kinder bekommen werden – Johannes und Jesus.

Und Lukas haben wir es zu verdanken, dass die Menschwerdung Gottes in der Geburt
Jesu in so wunderbaren Worten beschrieben wird.

Nur er erzählt von dem sicher beschwerlichen Weg der schwangeren Maria ins
ferne Bethlehem. Und nur er erzählt von der Krippe, den furchtsamen Hirten und
den jubilierenden Engeln. Eine gute Entscheidung!

So können wir uns in jedem Jahr auf die Worte der Weihnachtsgeschichte freuen,
die in unseren Kirchen auf vielfältige Weise in den Weihnachtstagen zu hören sein
wird. Und wieder wird sie unserer dringenden Bitte und brennenden Sehnsucht eine
Stimme geben: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden! Friede auf Erden –
im gelobten Land und überall auf der Welt!

Ihnen allen eine gesegnete Advents und Weihnachtszeit!

Ihre Diakonin Kristin von Campenhausen