Kirche Sieversdorf

Kirche Sieversdorf

  • 1250-1300 Kirche aus behauenen Granitquadern erbaut, Langhaus mit halbkreisförmiger Apsis und einem in ganzer Breite vorgesetzten Westturm mit spitzbogigem Westportal
  • 1393 urkundlich“Syuerstorp” 
  • An der Südwand auf der Orgelempore sind Reste einer frühmittelalterlichen Wandmalerei, diese entstanden am Ende des 14. Jahrhunderts. Die Bilder zeigen Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies, Eva mit Wiege und Spindel und Adam, der den Acker bestellt. In den 1950ern freigelegt, wurde nur dieses Stück restauriert, obwohl man davon ausging, dass die gesamte Kirche bemalt war.
  • 1400-1500 zwei Glocken, eine von 80 cm Durchmesser, am Hals spätgotische Minuskel “O o rex o glorie o criste o veni o cvm pace o” getrennt von Rosetten, die kleinere mit 50 cm Durchmesser trägt am Hals ein Weihekreuz, acht spätgotische Minuskel ohne Inhalt und den brandenburgischen Adler

Malerei

  • nach 1400-1425 kunsthistorisch bedeutsamer Schnitzaltar aus einer anderen Kirche, er besteht aus Teilen unterschiedlicher Zeit- und Stilepochen. Die zwölf katholischen Heiligenfiguren der Seitenflügel werden auf die Zeit um 1400 – 1425 datiert, die ursprünglich heiligen Jungfrauen wurden im Zuge der Reformation zu Aposteln umgeschnitzt, und man fügte ihnen Bärte an. Predella und Unterbau wurden bei der Restaurierung 2005 angefügt. Der alte Altar konnte nach dem Umbau im 19. Jahrhundert nicht mehr restauriert werden, an ihn erinnert heute nur das Altarmittelbild an der Südwand

AltarAltarbild

  • nach 1648-1700 verschiedene Umbauarbeiten, Anpassung der Fenster, hölzerner Taufengel (später auf dem Kirchenboden gelagert), silbervergoldete Pantene mit Weihekreuz, eine Pantene aus Zinn
  • 1682 Orgelempore
  • 1683 Oberteil des Turmes erneuert, nun als verbretterter quadratischer Fachwerkbau mit vierseitiger Pyramide, Wetterfahne mit der Jahreszahl 1683. Fachwerkbau an der Nordseite über der Gruft vermutlich mit Anbau für die Patronatsherrschaft
  • 1672 Erinnerungstafel an Adolf Friedrich von Strantz (1657–1672), heute verschollen
  • nach 1712 Wappenepitaph mit der Ahnentafel des Friedrich von Strantz (1601–1671) und dessen Ehefrau Lukretia von Wulffen (1626–1712)

Gedächtnistafel

  • nach 1723 Gedächtnis-Tafel mit den Gemälden des Patronatsehepaars Ludolf Ehrentreich von Strantz (1660–1723) und dessen Ehefrau Elisabeth Charlotte von Strantz, geb. von Birckholz (1675–1718). Über ihnen der Cronos (Todesengel), oft als Sensenmann bezeichnet, um an die Endlichkeit des irdischen Daseins zu erinnern. Die Gemälde sind eine 2005 von der Familie von Strantz gestiftete Kopie, da die Originale 1993 gestohlen wurden.

Wappentafel

  • 1737 Orgelempore erneuert
  • 1749 zwei vergoldete Altarleuchter mit den Initialen C.L.v.S. (von Strantz) und (nachträglich graviert) M.A.K. (Karbe)
  • 1891 Sauer-Orgel mit fünf Registern im Manual und einen Register im Pedal als Ersatz für die ursprüngliche Orgel

Sauerorgel

  • 2. Oktober 1859 General-Superintendenten Dr. Büch weihte die Kirche neu, nachdem unter Leitung von Carl Friedrich Ferdinand Leopold Karbe eine Renovierung der Kirche (Gestühl, Kanzeleinbau, neogotische Umgestaltung des Altars) sowie der Familiendenkmäler erfolgte

 Gräber Karbe

Bilder:

J.Rzadkowski
Kunstdenkmälder der Provinz Brandenburg IV, 1. Lebus

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