Gedenkplätze für Gefallene in Pillgram

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

“Zu Ehren unserer gefallenen Helden a. Weltkriege 1914/18”
dieses Denkmal wurde 1918 in Pillgram errichtet

Zu Ehren unserer gefallenen Helden a. Weltkriege 1914/18
Es starben fürs Vaterland

Vzwachtm. O. SCHLENZ 09.07. 1918
Utffz. P. HARDIES 25.08. 1914
Utffz. p. GRAMIT 15.01. 1915
Gefr. B. WEINBERG 28.05.1919
Kann. A. BALKE 05.09. 1919
Füsl. A. SCHÖMIENESSKI 23.08. 1915
Musk. F. IRRGANG 26.02. 1916
Musk. E. GRAMIT 09.10. 1916
Musk. P. DRESCHER 13.09. 1918
Musk. H. KLINGBEIL 28.08. 1918
Ldst. K. OHNESORGE 31.07. 1915
Telegf. F. THIEME 26.10. 1917
Gefr. W. BREDOW 20.06. 1918
Musk. P. SCHULZ 08.01. 1919
Wehrm. F. TECHEN 03.06. 1916


Der Nachwelt zum ewigen Gedenken

„Zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges
1939-1945“

Auf ferner fremder Aue
Da liegt ein todter Soldat,
Ein ungezählter, vergess’ner,
Wie brav er gekämpft auch hat.

Es reiten viel Generale
Mit Kreuzen an ihm vorbei;
Denkt keiner, daß der da lieget,
Auch werth eines Kreuzleins sei.

Es ist um manchen Gefall’nen,
Viel Frag’ und Jammer dort,
Doch für den armen Soldaten
Gibt’s weder Thräne noch Wort. –
 

Doch ferne, wo er zu Hause,
Da sitzt, beim Abendroth,
Ein Vater voll banger Ahnung,
Und sagt: »Gewiß, er ist todt!«

Da sitzt eine weinende Mutter,
Und schluchzet laut: »Gott helf’!
»Er hat sich angemeldet:
»Die Uhr bleib steh’n um Elf!«


Da starrt ein blasses Mädchen
Hinaus in’s Dämmerlicht:
»Und ist er dahin und gestorben,
»Meinem Herzen stirbt er nicht!«

Drei Augenpaare schicken,
So heiß es ein Herz nur kann,
Für den armen, todten Soldaten
Ihre Thränen zun Himmel hinan.

Und der Himmel nimmt die Thränen
In einem Wölkchen auf,
Und trägt es zur fernen Aue
Hinüber im raschen Lauf;

Und gießet aus der Wolke die Thränen
Auf’s Haupt des Todten als Thau,
Daß er unbeweint nicht liege
Auf ferner, fremder Au.

Johann Gabriel Seidl, 1877

Feldwebel Karl Adick * 29.12.1918 Neuenkirchen + 23.04.1945
Obgfr. Andreas Hagen * 5.07.1911 Offenbach + 23.04.1945 Pillgram
Gfr. Walter Schwalenberg * 27.10.1911 + 3.5.1945 Pillgram
Uff. Johann Schulz
Ogfr. Josef Müller
Gren. Gunter Kunzmann
10 unbekannte Soldaten

Josef Müller * 17.1.1915

Unteroffizier Fritz Birkholz * 27.12.1916 Pillgram + 06.04.1944 b. Weiwara, etwa 20 km südwestl. Narwa Grab Kriegsgräberstätte in Toila (Estland
Volkssturmmann Alfred Albert Kisel * 26.08.1885 Pillgram + 19.05.1945 Kriegsgräberstätte in Storkow/Mark Endgrablage: Feld 9 Grab 5
Feldwebel Ernst Krüger * 23.03.1912 Pillgram + 19.05.1944 Lw.Laz.7/XVII Abt. II Kriegsgräberstätte in Bucuresti “Pro Patria” (Rumänien) .
Endgrablage: Block C Reihe 2 Grab 69
Obergefreiter Franz Kunz * 03.12.1919 Pillgram + 22.06.1944 Speja Kriegsgräberstätte in Chisinau – Sammelfriedhof (Moldawien) .
Endgrablage: Block 7 Reihe 11 Grab 436
Gefreiter Paul Mallon * 03.04.1910 Pillgram + 13.07.1943 Starizy Starizy / Kaluga – Rußland
Gefreiter Karl Müller * 15.01.1920 Pillgram + 12.12.1942 Gwosdowa
Leutnant Friedrich Raabe * 17.10.1915 Pillgram + 26.08.1944 Villa Grande B.Pesaro Kriegsgräberstätte in Futa-Pass (Italien) .
Endgrablage: Block 23 Grab 500
Allen Trauernden sei als Trost gegeben:
Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

Gedenkplätze für Gefallene in Jacobsdorf

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

Befreiungskrieg 1813/1814
Preußen unter dem französischen Herrscher Napoleon
Die Gemeinde Jacobsdorf stellte 21 Freiheitskämpfer, die Gefallenen waren:
Musketier Christian Kuke
Füsilier Johann Friedrich Kuke
Füsilier Gottfried Scharnow
Füsilier Johann Gottfried Scharnow
Füselier Samuel Selig
Musketier Johann Steinborn

Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburger) Nr. 8
Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866
9. Compagnie
Füs. Carl Springefeld aus Jacobsdorf, Kr. Lebus – T.

1866

Aus diesem Kirchspiele
starben für König und Vaterland
im österreichischen Feldzuge
im Jahre 1866;
————–
Joh. Rob. Moritz Meier
bei Königinhof
Karl Springefeld
bei Giltschin
Friedrich Wilh. Pintsch
bei Königgrätz

1870/71

Es starben für König
und Vaterland 1870/71
———————-
Gren. Chr. Friedr. Janisch
gef. bei Spichern 6. Aug. 70
Musk. C. Friedr. Görsch
gef. bei Gorze 16. Aug 70
Gren. C. Gottl. Kloster
gest. Laz. Dresden 10. Okt, 70
Krfreiw. Joh. Wilh. Thiele
gest. Jacobsdorf 19. Dez. 70

Janisch, aus Jakobsdorf, gefallen 1870 bei Forbach

Die Uhr im Grabe. Eine Taschenuhr, die 22 Jahre im Grabe gelegen hat, befindet sich gegenwärtig in Aufbewahrung bei der Polizei in Frankfurt a. O. Im vorigen Jahre wurden die Einzelgräber der in der Schlacht bei Forbach (6. August 1870) Gefallenen geöffnet und die Ueberreste in einem Massengrabe wieder bestattet. Hierbei wurden verschiedene Werthgegenstände, die die gefallenen Krieger bei sich trugen, aufgefunden. Unter diesen befand sich eine silberne Cylinderuhr mit doppeltem Goldrand, die in einer Messingkapsel steckte. Diesem Umstande ist es wohl zuzuschreiben, daß sich die Uhr so lange Zeit ziemlich gut erhielt und bei dem Oeffnen des Grabes nicht gänzlich zertrümmert wurde. Ein in der Kapsel liegendes Blatt trug die Firma: “Emil Sachse, Uhrmacher, Frankfurt a. O. ” Hierdurch glaubt man den ehemaligen Träger der Uhr ermitteln zu können. Eine bei dem Uhrmacher gehaltene Nachfrage ergab denn auch, daß ein gewisser Janisch aus Jakobsdorf die Uhr seinerzeit erstand. Dem Amtsvorsteher von Jakobsdorf ist dies mit dem Ersuchen mitgetheilt worden, Ermittelungen über die Erben des verstorbenen Eigenthümers der Uhr anzustellen. Die Uhr ist, wie schon bemerkt, noch ziemlich gut erhalten. Selbst das Glas ist noch ganz. Das Scharnier der Kapsel ist vom Rost zerfressen, und diese besteht deshalb aus 2 Theilen. Die Zeiger der Uhr fehlen ganz.*)  [Anmerkung: Christian Friedrich Janisch, Sohn des Bauern und Dreihüfners Christian Gottfried Janisch und seiner Ehefrau Anna Sophie geb. Joseph, geboren am 25.2.1845 in Jacobsdorf, gefallen am 6.8.1870 bei Spicheren, Frankreich, Todesursache Schuß in die Brust]

 

Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870/71:
Gefecht bei Saarbrücken am 6. August 1870
1. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 74/ 2. Komp.
Gefreiter Carl Friedrich Görsch, Jacobsdorf, Lebus
16.08.1870 Todt, S.d.d.l. Brust
Schlacht bei Vionville am 16. August 1870
5. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 48/ Füs. Batl. 11. Komp.
Füsilier Carl Friedrich Kupfer, Jacobsdorf, Lebus
16.08.1870 Vionville T.

Dem ehrenden Andenken ihrer im großen Weltkriege nach heldenmütigem Ringen für das Vaterland
-gestorbenen Kriegern-
Die Gemeinde Jakobsdorf.
1914 1918
Wer seinen Tod im heiligen Kampfe fand,
Ruht auch in fremder Erde im Vaterland.“
In Gedenken der Gefallenen des II. Weltkrieges und der Opfer der Nachkriegszeit
Deutsches Volk
du konntest fallen
Aber sinken
kannst Du nicht.
Körner“
Ps 28, 9.
HERR,
Hilf deinem Volk und segne dein Erbe!

Res. Franz König 26.08. 1914, La Tertre
Wm.Paul Schulz 26.08. 1914, Campelarè
Wm. Wilhelm Janisch 28.08. 1914, Campelarè
V.Fw. Albert Geisler 28.12. 1914, Altanka
*
Res. Karl Jüterbock 17.05. 1915, Bania
Musk. Karl Hahn 14.06. 1915, Stacawa
Utoff. Fritz Stoff 13. Aug 1915 Czazaste
Gren. Julius Becker 7.10. 1915, Ripont
*
Musk. Franz Weger 3.04. 1916, Grimocourt
Ldst. August Jüterbock 29.04. 1916, Laz. Posen
Utoff. Fritz Puhlmann 7.08. 1916, Verdun
Utoff. Karl Reichow 22.08. 1916, Tschuchny
Gefr. Gustav Freudenberg 4.09. 1916, Allaines
Gefr. Wilhelm Willme 4. Sep. 1916 Gurilette
Telegr. Willi Hoffmann 6.10. 1916, Epinelle
*
Kan. Paul Heinicke 6.07. 1917, Nauroy
*
Utoff. Paul Willme 4. Jan. 1918 Vierkavenhoek
Schütze Hermann Janisch 7. April 1918 Sauvillers
V. Fw. August Möbus 13. Juni 1918 Vaux-Wald
Ob. Jäg. Wilhelm Uckrow 24. Okt. 1918 Boue
*
Pion. Richard Valentin 27. Sep. 1919 Laz. Frankfurt (O)
Vermisst
Einj. Johannes Kleindienst 13. Nov. 1914 Soldau
gef. Gren. Paul Voss 9. Aug. 1916 Somme
Jäg. Richard Ewald 11. Okt. 1917 Flandern
Gefr. Ernst Kloster 4. Sep. 1918 Soissons
Schütze Fritz Jüterbock 15. Dez. 1918 Serbien

Dienstgrad Name Alter gefallen am
Soldat Gielisch, Richard 21 9.4.1941
Ltnt. Reichert, Karl 25 10.1940
Schütze Freudenberg, Wilhelm 22 26.4.1941
Soldat Leu, Reinhard 33 19.7.1941
Gefr. Wackert, Heinz 23 12.3.1942
O.Fdw. Freudenberg, Fritz 28 23.4.1942
Uffz. Karztke, Günther 24 27.5.1942
Uffz. Tuchenhagen, Alfred 29 31.5.1942
Schirrmstr. Giese, Helmut 23 11.7.1942
O.Gfr. Freudenberg, Gustav 26 7.8.1942
Gfr. Tusche, Fritz 31 4.11.1942
O. Ltn. Lehmann, Erwin 22 5.12.1942
Gfr. Zesch, Richard 20 1.1943
Soldat Alter, Fritz 38 1.1943
Gfr. Göritz, Helmut 32 15.1.1943
O. Gfr. Wapler, Joachim 28 5.2.1943
Pionier König, Wilhelm 32 13.2.1942
SS U. Schf. Heidenreich, Fritz 22 12.7.1943
St. Gfr. Tietz, Paul 28 29.7.1943
Gfr. Zacharias, Richard 32 11.8.1943
Uffz. Müller, Oswal 36 30.10.1943
O. Gfr. Doege, Johannes 31 10.1943
Funk Gfr. Schmidt, Fritz 20 1.11.1943
O. Gfr. König, Richard 29 5.11.1943
O. Fdw. Ewald, Fritz 4 10.1943
Gfr. Wroblewski, Heinrich 37 1943
SS Sturm. Philipp, Max 38 29.1.1944
O. Gfr. Ritter, Otto 36 5.2.1944
Soldat Bosse, Otto 28 2.1944
Lt. Alter, Erich 39 1.4.1944
O. Gfr. Reek, Fritz 27 19.6.1944
OT. Polier Westphal, Otto 52 9.7.1944
Uffz. Pirke, Gerhard 22 16.7.1944
O. Gfr. Janetzki, Walter 42 30.8.1944
O. Gfr. Reichow, Werner 32 8.1944
Gfr. Wilke, Kurt 23 16.7.1944
Uffz Freudenberg, Martin 27 1944
O. Gfr. Orlikowski, Paul 39 15.10.1944
O. Gfr. Regin, Karl 38 1944
Gfr. Heidenreich, Martin 19 27.10.1944
Lt. Heidenreich, Wilhelm 24 10.1945
O. Gfr. Sailz, Willi 37 1.1945
Gfr. Uckrow, Willi 34 2.1945
Soldat Doege, Martin 35 2.1945
Soldat Alter, Erich 39 2.1945
O. Gfr. Ebertus, Wilhelm 25 1945
Hpt. Wmstr Lüdke, Willi 43 1945
Soldat Schulz, Heinz 16 25.4.1945
Soldat Neumann, Wilhelm 18 22.4.1945
Volkssturm Philipp, Paul 39 4.1945
Soldat Schickram, Wolfgang 17 5.1945
Hpt. Krause, Oskar 54 3.5.1945
Soldat Ortlieb, Adolf 54 13.5.1945

Oberfeldwebel Fritz Freudenberg 17.01.1914 Jacobsdorf -: 23.04.1942 Kudrowo, Sammelfriedhof in Korpowo – Sammelfriedhof (Rußland) im Gedenkbuch des Friedhofes verzeichnet.
Leutnant Wilhelm Heidenreich 17.04.1920 Jacobsdorf – 09.10.1944 Vadzgirys, Litauen Grab, Vadzgirys – Litauen
Obergefreiter Karl Reichert 15.05.1915 Jacobsdorf – 30.03.1941 , Kriegsgräberstätte in Berlin-Neuk.-Landeseigener Friedhof (Bundesrepublik Deutschland), Endgrablage: Feld A Reihe 4 Grab 8
Obergefreiter Werner Max Otto Reichow 03.12.1911 Jacobsdorf – 30.08.1944 a. Trsp. v. H.V.Pl. z. Laz., Grab Micfalau – Rumänien
Allen Trauernden sei als Trost gegeben:
Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

Online verfügbar: Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg No.9, S.6, Schönberg, den 31.Januar 1893, gefunden von Wolfgang Lenz

 

Innenansichten der Jacobsdorfer Kirche

Innenansicht

Blick vom Eingang zum Altar

Innenansicht von der Galerie

Innenansicht von oben, man erkennt die Buntglas – Fenster

Blick zum Eingang vom Altar aus

Blick zum Eingang vom Altar aus

Fenster

die Fenster sind alle identisch, die gestifteten der 30er Jahre sind nicht mehr erhalten

Altar

Altar mit besticktem Antependium

Kanzel

Kanzel

Kreuz

Kreuz (Messingbeschlag mit Christuskopf und eingefassten Steinen, 1865)

Taufbecken

Taufe von 1960

1866

Gefallenentafel  Deutscher Krieg 1866

1870/71

Gefallenentafel  Deutsch – Französischer Krieg 1870/1871

Glocke

“O REX. C. L. F. ORIE. A .E. V. H. D.”
(O REX GLORIE, CHRISTI VENI CUM PACE – O König der Ehren, Christus, komme mit Frieden)

Glocke

die zweite Glocke, man sieht links die Vorrichtung zum Läuten

Innenansichten der Pillgramer Kirche

Vorraum

der schlichte Eingangsbereich

Innenansicht Pillgram

Blick vom Eingang zum Altar

Pilgermuschel

es finden sich im Fußraum an den Einlassungen der Stützbalken Pilgerzeichen

Gemeinderaum

Eingang zum angebauten Gemeinderaum, links von der Kanzel

Kanzel

gemauerte Kanzel

Altar

der Altar, das Kreuz von 1958 ist aus Messing, an den Enden des Kreuzes befinden sich Symbole der vier Evangelisten, in der Mitte ist ein Christusmonogramm, im Hintergrund die schönen Fenster

Taufe Pillgram

Taufstein von 1959, rechts vom Altar

Fenster mit denen, die geheilt werden

Fenster links vom Altar
eine Interpretation wäre die “Anfrage des Täufers”
Und es begab sich, als Jesus diese Gebote an seine zwölf Jünger beendet hatte, dass er von dort weiterging, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
(Mt 11,1-6)

Auferstehung

Fenster über dem Altar
eine Interpretation wäre “Jesu Auferstehung”
Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte. Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern allen.
(Lk 24, 1-9)
“Jesu Himmelfahrt”
Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
(Lk 24,50-53)

Fenster " Das große Abendmahl"

Fenster rechts vom Altar
eine Interpretation wäre ” Das Gleichnis vom großen Abendmahl”
Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
(Lukas 14, 15-24)

Orgel

Blick zur Orgel, vom Altar aus

von oben

Blick von der Orgel in den Raum

Dachgewölbe

über dem Innenraum liegt ein großes Dachgewölbe

im engen Turm hängt die Glocke

Glockeninschrift

Glockeninschrift
“VOR WERCK
PILGRAM
ANNO 1729″
“Soli deo Gloria” (Gott allein sei Ehre)

Innenansichten der Kirche Briesen

Eingangsbereich

Blick vom Altar zum Eingang, über dem Eingang befindet sich die Sauer – Orgel

Kanzelaltar

Blick vom Eingang Richtung Altar

Kanzelaltar

der Kanzelaltar, rechts und links sind Bibelsprüche (Neh. 8,10 und 1. Joh. 5,4), ist eine Rekonstruktion nach der Originalzeichnung von Karl Friedrich Schinkel
Die Freude am HERRN ist Eure Stärke.
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

Kruzifix

das Kreuz mit Bibel

Taufe

hölzerne Hufeisenempore, davor im Bild das Taufbecken

Taufe

Taufbecken, Steinmetzarbeit aus dem 19. Jh.

Sauer - Orgel

die Sauer – Orgel von 1865 – 1870

Blick

Blick von oben, auf dem rechten Bild ist ein Lesepult am Altar zu sehen, es stammt von 1994

Blick

Blick von oben

Dachboden

Blick auf den Dachboden im Kirchenschiff

Glocke 1964

“O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort.”
aus dem Jahre 1964

Glocke

soweit man die Inschrift lesen konnte, lautet sie wohl:
Ave Maria gracia plena dominus tecum
“Sei gegrüßt, Maria, du Gnadenreiche. Der Herr sei mit dir!”

Gemischter Chor Briesen e.V.

Gemischter Chor Briesen

Amtsblatt 6/07

  • Juli 1996 – 1999 neuer Chorleiter wird Roland Unger
  • 1999 – 2003 neuer Chorleiter wird “Hans” Johann Kreuzig (1922 – 2007)
  • 2004 neuer Chorleiter wird Heike Hardt aus Frankfurt/Oder, mit “briesich herb” weist Frau Hardt während der Probe freundlich auf eine unsaubere Aussprache hin

Probe ist immer Dienstag von 19.30 – 21.30 Uhr, Jugendraum der neuen Turnhalle

  • 17. Juni 2007  14.00 Uhr in der Kirche zu Briesen Konzert anlässlich des 20jährigen Chorbestehens, Uraufführung eines Liedes über Brandenburg (Text: Bärbel Kehm, Musik: Gottfried Glöckner), Spende für Musikinstrumente und technische Ausrüstung durch die Sparkasse, den Landrat, die Gemeinde und das Amt
  • 16. Juli 2007

  • 21. Juni 2008 Tagesfahrt der Chormitglieder nach Schlepzig und Lübben mit Besichtigung der Paul Gerhardt-Kirche

Amtsblatt 9/08

  • 28. Januar 2009 neuer Chorleiter wird Martin Schulze, geboren in Erkner und Kantor im Nordseebad Otterndorf bei Cuxhaven

Gefallenendenkmäler des Dorfes Briesen und Kersdorf

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburger) Nr. 8
Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866
10. Compagnie
Leichtes Feld-Laz. der 5. Division. –
Füs. Carl Friedrich Franz Schulz I. Briesen, Kr. Lebus,
l.v. Streifschuß am linken Fuß und rechten Arm

Kirche mit Kriegerdenkmal

Der Tücke konnten wir
nicht wehren
Hilf Gott, der Heimat
wieder zu Ehren

Psalm 68:20
Gelobt sei der Herr täglich
Gott legt uns eine Last auf
aber er hilft uns auch

Dienstgrad Name

Vorname

Todesdatum & Ort

Musk. BACH

Karl

1918 bei Bremenil

Leutn. d. Res. BRETSCH….DER

Richard

18.10.1918 bei Foncony

Kan. BUCHW….

Hermann

09.12.1914 bei Lodz

Ersatzr. FRANZ

Paul

15.08.1915 bei Stacheck

Res. FRÖHLICH

Emil

29.09.1915 bei Somme-Piy

Leutn GRIEGER

Max

17.04.1918 bei Le Waton

Ersatzr. GRUND

Paul

20.07.1915 bei Nielidow

Resev. HÖHNE

Paul

08.08.1914 bei Nieder-Lindow1

Gefr. HÖHNE

Wilhelm

18.04.1918 bei St. Quentin

Utfz. JESKE

Traugott

14.09.1914 bei Conde

Landstm. KALISCH

Otto

27.03.1915 bei Combres

Untoffz. LEHMPFUHL

Wilhelm

26.10.1917 am t. Hum

Musk. LEISCHNER

Otto

19.09.1917 bei Laon

Musk. LUBISCH

Otto

29.11.1917 bei ecelaere

Musk. MICULCY

Karl

01.12.1916 bei Verdun

Musk. PRYGOTZ

Vinzenz

05.05.1919 Laz.Frankfurt

Gefr. RADEMACHER

Richard

18.12.1916 bei ouaumont

Ldstm. REIM..DORF

Hermann

19.04.1917 bei Vauxailon

Landwm. SAGERT

Karl

Herbst 1914 bei Pilaweck

Untoffz. SCHA….

Otto

17.03.1918 bei Ayette

Musk. SCHENK

Fritz

11.02.1915 Laz. Rokittnitz

Musk. SCHLES….ER

Gustav

09.03.1917 bei Fresnieres

Füs. SCHRAMM

Paul

07.1915 bei Rembisch

Gren. SCHWER…

Reinhard

11.09.1918 Möevrds

Kan. SIEBKE…

Paul

04.1918 bei Figuieres

Kriegsfrwllg T.

Werner

25.07.1915 bei Tzenscha

Untoffz. TAUBITZ

Wilhelm

13.08.1917 bei Verdun

Gren. TITEL

Paul

04.10.1915 bei Leoz

Musk. WILKE

Leo

14.11.1916 bei Ablaincourt

1beim Volksbund ist das Sterbedatum 12.8.1914 eingetragen, Sergant Paul Höhne wurde in ein Kameradengrab auf die Kriegsgräberstätte in Langemark/Belgien umgebettet. Der Sterbeort war Neerlinter, Flämisch Brabant, Belgien. Nach Information durch Herrn Roger Ertryckx, Neerlinter, wurde Paul Höhne in “Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. Wittenberg Nr. 20” Seite 661 mit den Daten Kersdorf, 15.11.1889 – + Neerlinter, 18.08.1914 erfasst.

Paul Höhne in "Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. WIttenberg

“Infanterie-Regiment Graf Tauentzien v. Wittenberg Nr. 20” Seite 661, Bild: Roger Ertryckx

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger, Nr. 203, Berlin 29.8.1914

Soldat Josef Hillenmeier, *23.11.1898 in Hohenschwarz, + 26.03.1945 ruht auf der Kriegsgräberstätte Briesen/Mark.

Uffz. Walter Bönisch *11.08.1911 Briesen/Lebus + 16.04.1945 ruht auf der Kriegsgräberstätte
Bl.2/Rh.9 108 Großenkneten-Ahlhorn, Kreis Oldenburg

Name Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

ACKERMANN Kurt

24.08.1918

19.07.1943

ALTER Georg

14.04.1910

06.1944

BACH Willi

03.10.1905

22.10.1942

BISCHOF Alfred

10.02.1915

BISCHOFF Alfred

10.12.1915

29.01.1943

BLOCH Alfred

1915

1945

BRAATZ Arnold

17.10.1925

16.07.1944

BURJACK Gerhard

23.06.1921

24.02.1942

EGLER Walter

07.06.1908

1944

EICHLER Herbert

07.04.16

16.07.1941

ERDMANN Karl

12.08.1909

22.10.1943

FEIERABEND Gustav

03.11.1916

31.01.1944

FÖRSTER W.
FREUDENBERG Bruno

27.05.1924

22.07.1943

FREUDENBERG Willi

29.09.22

20.09.1942

FRIEDE Fritz

12.02.1912

03.04.1944

FRIESKE Günter

09.11.1928

18.04.1945

FRIESKE Paul

20.10.1898

10.07.1944

FRÖHLICH Artur

1910

1939

FÜRSTENBERG Karl

22.11.1906

1944

GEDICKE Günter

04.02.1921

11.11.1941

GEDICKE Paul

20.06.1915

03.10.1941

GRÄBER Alfred

06.02.1942

GRIEWENKA Kurt

22.01.1929

12.07.1942

GRIEWENKA Paul
GROHNWALD Albert

03.05.1895

16.07.1945

GUTT Albert

26.08.1911

29.12.1944

HEINICKE D.
HENKEL Paul

19.05.1924

30.01.1944

HILDEBRANDT Joh.

30.07.1893

04.1945

HINZE Wolfgang

17.06.1922

23.04.1944

HÖHNE Walter

01.01.1923

25.04.1945

JÄNSCH Helmut

10.02.1906

30.07.1941

JOCH Albin

17.03.1913

17.10.1943

JOCH Wilfried

11.05.1922

18.03.1944

JÜTTNER Werner

28.04.1913

22.10.1944

KALISCH Erich

21.09.1916

30.08.1941

KALISCH Helmut

15.09.1921

07.03.1942

KALISCH Herbert
KALISCH Hermann

18.08.1887

04.1945

KIND Wilhelm

1945

KIRBS Erwin

23.11.1924

10.04.1945

KLEIN Helmut

09.05.1903

26.09.1943

KLÜGERT Bernhard

06.10.1915

KOTTKE Reinhard

1908

22.02.1942

KREIDE Edwin

27.05.1923

05.12.1943

KRUG Walter
KRÜGER Walter
LANGE August

29.07.1913

15.03.1942

LIESEGANG Erich

26.05.1904

28.01.1945

LOSENSKY Otto

11.04.1910

01.02.1943

LUDWIG Hans-Georg

25.09.1923

04.12.1942

MAUCHE Karl

18.09.1922

27.09.1942

MELDE Gerhard

11.06.1922

24.02.1944

MITSCHKE Herbert

25.12.1911

12.07.1944

MÜLLER Alfred

30.11.1906

26.02.1944

MÜLLER Heinz G.

07.09.1923

NEUHAUSEN Fritz

12.12.1909

1945

NOACK Karl

1898

28.07.1944

PACHAEL Gerhard

17.08.1926

PAPE Rudi
PAUL Heinz

26.05.1921

10.1944

PAULKE Otto

23.06.1911

14.10.1941

PAULKE Richard

06.08.1914

14.10.1941

PELZ Willi

07.06.1917

28.12.1941

PILECKE Erwin

1944

PRIEFERT Karl

12.08.19

1941

PRIEFERT Karl

02.07.1910

20.07.1944

PRIEFERT Otto

26.01.1889

31.03.1944

PRIEFERT Walter

24.10.1924

01.12.1944

RAASCH Erich

12.12.1917

06.12.1943

REIM Gustv

07.10.1915

03.07.1944

RICHTER Erich

23.09.1910

01.08.1944

RICHTER Herbert

16.08.1914

10.04.1945

ROCHOW Klaus

29.12.1929

04.1945

ROLAND Werner
SANDER Hermann
SATTELBERG Willi

05.12.1912

07.08.1944

SCHALLDACH Arthur

1923

20.09.1942

SCHAUER Günter

25.03.1926

06.1944

SCHERN Rudi

30.03.1920

SCHLODDER Otto

24.03.1920

22.08.1944

SCHMIDT Werner
SCHMOLLING Heinz

03.05.1920

04.1945

SCHNEIDER Alfred

04.08.1913

23.08.1944

SCHNELL Bernhard

29.12.1918

08.05.1943

SCHRÖDER Alexander

13.07.1914

31.08.1944

SCHULZ Gustav

04.07.1926

18.07.1944

SCHULZ Paul

02.03.1901

08.04.1942

SCHULZ Paul

24.02.1900

SCHWÄRZEL Arno

1926

04.1945

SEELIG Reinhold

10.01.1911

18.12.1943

SEIDLER Fritz

08.03.1920

SELIG Gustav

02.1943

SMERS Edgar

23.06.1910

07.01.1943

SOMMER Adolf

25.10.1921

03.08.1942

SOMMER Heinz

03.04.1920

08.12.1942

STARKE Paul

06.04.1895

01.1943

STEGEMANN Otto

30.04.1903

03.12.1943

STEINKRAUS Hans

30.11.1916

17.02.1944

STRUCH Helmut

10.03.1923

10.06.1944

TECHEN Gerhard

1903

10.04.1945

TESCHKE Friedrich

1913

24.09.1941

TESCHKE Herbert

12.04.1910

26.12.1942

VOIGT Alfred

25.01.1920

23.06.1941

VORMELCHER Alfred

1912

24.07.1943

VORMELCHER Alfred

01.07.1928

WAGNER Gerhard

1914

06.12.1942

WANDEL Karl-Heinz

18.09.1922

27.09.1942

WEICHERT Karl Otto

08.05.1943

WESTPHAL Arthur

1892

1942

WESTPHAL Günter

1920

1942

ZABEL Bruno

02.02.1923

18.03.1943

ZABEL Karl

29.01.1916

22.03.1944

ZIPPLI Joachim

23.08.1915

30.10.1942

ZWIRNER Günther

01.10.1923

10.1943

 

Name Vorname

Geburtsdatum

Todesdatum

ACKERMANN Kurt

25.02.1932

10.03.1945

ACKERMANN Lothar

13.02.1931

10.03.1945

BOLDT Manfred

04.08.1941

10.03.1945

BRILL Siegfried

14.06.1935

10.03.1945

BRILL Werner

03.07.1937

10.03.1945

DARGE Hermann

1885

16.01.1947

DIENSTLER Karl

1877

28.09.1945

DÖRING Hubertus

21.12.1935

07.05.1945

FENDER Friedrich

10.11.1882

16.04.1946

FRANZEK Ulrich

02.05.1944

01.05.1945

FRIEDRICH Herbert

25.10.1898

22.10.1945

FRIEDRICH Renate

07.12.1938

07.05.1945

FRIESKE Karl Heinz

14.04.1931

10.03.1945

GEDICKE Karl

1892

19.02.1946

GERLACH Kurt

22.05.1898

01.12.1945

GERLACH Paul

19.11.1892

15.08.1946

HENSCHEL Erich

24.10.1898

28.01.1947

JÄNSCH Wilhelm

01.05.1893

25.12.1946

JASKULLA Paul

27.12.1899

11.10.1948

KAISER Hans

31.12.1932

10.03.1945

KIND Horst

17.04.1931

10.03.1945

KIND Horst

1936

29.11.1945

KLAR Hannelore

15.02.1936

10.03.1945

LEHMANN Bruno

26.02.1905

22.05.1947

LEIMINER Franz

24.09.1896

19.05.1946

MELDE Wilhelm

17.09.1899

12.06.1946

PAPE Willi

19.03.1883

04.1945

PIEL Adolf

1892

03.04.1949

POLAND Günter

30.09.1930

10.03.1945

PRIEFERT Hans

1929

11.04.1946

ROSENBERG Heinrich

1893

14.03.1946

ROSENBERG Paul

1891

12.01.1945

SCHERN Gustav

1893

25.01.1946

SCHMOLLING Gottl.

17.01.1887

1947

SCHUBERT Herrmann

15.12.1894

26.06.1947

SCHULZ Otto

1888

16.04.1946

SEELIG Margarete

12.04.1936

10.03.1945

SKIBBE Hans G.

14.11.1933

10.03.1945

THUNACK Herrmann

1879

16.04.1946

TROYKE Wolfgang

20.07.1937

29.11.1945

WETZEL Georg

01.03.1887

24.01.1947

WILLE Karl

19.11.1885

31.12.1945

WOLF Edith

07.12.1926

19.02.1945

WOLF Otto

1889

18.02.1946

ZWIRNER Fritz

07.01.1898

03.1946

Gedicht des russischen Soldaten:

“Hör mich, mein Gott… Noch nie zuvor
sprach ich mit Dir, erst heute
heiße ich willkommen Dich.
Seit meinen Kinderjahren
hämmern sie uns ein:
Dich gibt es nicht.
Du kannst nicht sein.
Und ich Idiot hab’ das geglaubt.

In Betrachtung deiner Schöpfung
war ich noch nie versunken,
Doch heute Nacht erblickte ich
vom Krater aus, den die Granate schlug,
über mir das Sternenmeer.
Bei dieser Schau verweilend,
erfasste ich mit einem Mal,
wie grausam ein Betrug sein kann.

Nicht weiß ich, Gott,
ob du die Hand mir reichen wirst,
und spreche doch zu dir,
Du wirst mich schon verstehen.
Wie seltsam, dass inmitten
dieser Höllenschrecken unversehens
sich mir Dein Licht gezeigt
und ich dich hier erfahren.

Dies eine will ich sagen,
dass ich darüber froh bin,
Dich erkannt zu haben.
Zum Angriff wird um Mitternacht geblasen,
doch fürchte ich mich nicht,
Dein Blick wird auf uns ruhen…
Schon dröhnt’s Signal… Was soll’s,
ich mach mich auf den Weg.

… So wohl war mir bei dir!
Nur noch ein Wort: Du weißt,
erbittert wird die Schlacht,
mag sein, noch diese Nacht
klopf’ ich an Deine Tür.

Wirst Du, wenn ich erscheine,
obwohl bisher kein Freund von Dir,
trotz allem Einlass mir erlauben?
Mir scheine… ich weine,
o mein Gott… und sehe:
Mir öffnen sich die Augen.
Auf Wiedersehen, mein Gott!
Du siehst, ich gehe
und kehre wohl nicht mehr zurück.
Wie seltsam:
ohne Furcht hab’ ich den Tod im Blick.

Amen.

(aus der Predigt von Pastor i. R. Doktor Hermann Mahnke, 18.1.2001)

Wilhelm Gliese
Geb. am 1.3.1892 in Kersdorf (Kreis Lebus /Brandenburg), wohnhaft in Neubrück (Kreis Beeskow), Waldarbeiter. Er wurde am 1.6.1945 in Neubrück auf der Bürgermeisterei festgenommen und am 18.6.1945 aufgrund Art. 58-9 und Art. 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR vom SMT der 29. Artillerie-Division zum Tode verurteilt. Vorwurf: Diversion und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Er war kurze Zeit im Spezialgefängnis Nr. 7 des NKWD in Frankfurt/Oder inhaftiert und wurde am 8.7.1945 nach Brest in die UdSSR deportiert. Die Vollstreckung des Urteils ist nicht gesichert. Die GWP rehabilitierte ihn am 20.9.1994.1

Allen Trauernden sei als Trost gegeben:

Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

 

1Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947), Eine historisch-biographische Studie, (Hrsg.) Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt und Mike Schmeitzner; Kurzbiographien, Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Herausgegeben von Günther Heydemann, Band 56, Vandenhoeck & Ruprecht 2015; S. 185

Die Pfarrer in Biegen

  • um 1600     Paul Prätorius (Verwandter des Michael Prätorius oder des Paulus Prätorius ?)
  • 1618 – 1637 Prediger Friedrich Lange
  • 1637 – 1670 vac., in dieser Zeit kümmert sich der Jacobsdorfer Prediger Magister H. M. Balthasarus (Bartholomae) Lampert(us) um die Kirche
  • 1670 – 1717 Johannes Hirsekorn
  • 1717 – 1765 Samuel Grützmacher (*um 1683)
  • 1765 – 1800 Johann Friedrich Hirsekorn
  • 1801 – 1817 Moritz Wilhelm Baumann  Prediger Baumann
  • 1817 – 1841 Carl August Ferdinand Wehmer
  • 1841 – 1873 Christian Gotthelf Henschker (gest. 24.3.1876 in Müllrose)
  • 1873 – 1902 Otto Ludwig Theodor Heinecke
  • 1903 – 1938 Dr. Gustav Schaumann  Dr. Schaumann
  • 1939 – 1945 Meier
  • 1946 – 1951 Walter Schubert
  • 1952 – 1960 Horst Krüger – Haye
  • 1960 – 1968 Ekkehard Runge (Beauftragter des Bibeljahres für die neuen Bundesländer 2003)
  • 1968 – 1975 Helmut Sell übernahm später die evangelische Sankt-Petri-Gemeinde Luckenwalde
  • 1975 – 1985 Wolfgang Rein
  • 1986 – 1987 in dieser Zeit kümmerte sich die Gemeindepflegerin Petra Schulz aus Jacobsdorf um die Kirchgemeinde
  • 1987 – 1998 Rita Perlwitz – Böhm
Rita Perlwitz - Böhm, Pfarrerin i.R.

mit freundlicher Genehmigung MOZ 21.9.2009
Unsere ehemalige Pfarrerin Frau Perlwitz mit ihrer Mutter Frau Edith Zühlke – auch ihr Sohn Siegfried, Bruder von Frau Perlwitz, ist bekannt, er ist unser Landesposaunenwart. Links in der Runde Frau Döbis, ohne ihre Kuchen wären die Feiern im Frauenkreis nur halb so schön.

  • 1998 – 1999 in dieser Zeit kümmert sich der Müllroser Pfarrer Johannes Simang – vor seiner Trauung hieß er noch Bernd Roggl, um die Kirchgemeinde
  • April 1999 – Juni 2017  Andreas Althausen (*1955,+2020)
  • 1. Januar 2018 – 29. Februar 2020 Dr. Joram Luttenberger

Biegener Kirchgeschichte IV

Abriss der Geschichte der Biegener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil IV seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts

 

  • 1903 Der Zuschuss zum Pfarrwitwen- und Waisenfond wird den Pfarrern erlassen.
  • 1905 Das Anfangsgehalt der Pfarrer wurde auf etwa 2.400 M angehoben, die Geistlichen mussten jedoch als einzige Beamte Beiträge für ihre Pension zahlen oder sich anrechnen lassen.
  • 1907 Das Endgehalt der Pfarrer wird auf 6.000 M jährlich angehoben.
Kirche Biegen 1907

Kirche Biegen 1907

  • 1912 Der Ort hat vor dem Weltkrieg bereits 500 Einwohner, einen eigenen Spar- und Darlehnskassenverein, eine Brennerei (Edm. Loth), Brennmeister ist R. Meseck, eine Mühle (G. Kupper), 2 Gasthöfe (H. Glieschen, C. Schönfeld), 2 Gemischtwarenhandlungen (Gleische, Schickram) , Sattler  (W. Grienitz), Tischler (E. Gerlach), Schmiede (J. Hansel), Dachdeckerei (O. Lehmann), Schuhmacher (C. Banisch) und Schneiderei (W. Nickel) sind ebenso vorhanden, wie eine Bäckerei (W. Ewald).
Biegen 1912

Kirche Biegen 1912

Biegen Dorfstrasse

Blick von der Dorfstraße zur Kirche

  • 1914 – 1918 1. Weltkrieg Da Väter, Ehemänner und Söhne eingezogen wurden, gerade auf dem Lande die Frauen ihre Arbeiten auf dem Feld und in den Ställen übernehmen mussten, versuchte man vielerorts, mit Abendandachten, Kriegsgebetsstunden, Kriegerfrauenabenden, Weihnachtspäckchen für die Front, Lebensmittelspenden für die Stadtbevölkerung und vielen anderen Aktionen, die sich leerenden Reihen in den Kirchen zu füllen und den Verbund der Zurückgebliebenen zu stärken.
  • 1917 Die Glocke aus dem 15. Jh muss abgeliefert werden, anscheinend wurde sie später ersetzt, da sich im 2. Weltkrieg 2 Glocken im Turm befinden.
  • 19.11.1918 Verfügung über die Abschaffung des Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach, mit dem Untergang des Kaiserreichs endet das Staatskirchentum.
  • 1918
Vitrine

Rest des im zweiten Weltkrieg zerstörten Kriegerdenkmales. Es wurde zur Erinnerung an die Gefallenen errichtet

  • 1919 Gründung des “Verbandes der Patrone der evangelischen Kirche”, die Patrone trugen weiterhin die Baulasten von Kirche und Pfarrhaus
  • 24.6.1922 Attentat auf Walther Rathenau. Ernst Werner Techow, der Fahrer des Mordwagens, war nach dem Anschlag auf das Gut Biegen zu seinem Onkel Erwin Behrens geflüchtet. Als dieser am 29. Juni in der Zeitung von der Fahndung nach seinem Neffen las, hielt er ihn bis zu dessen Verhaftung fest. Ernst Werner Techow entging der Todesstrafe und wurde wegen Beihilfe zum Mord zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.*)
  • 1923 Mühlenbesitzer ist Karl Schulz
  • 1.4.1924 Die neue Kirchenverfassung tritt in Kraft. Pfarrer waren nun einander gleichgestellt, ohne Rangunterschiede, Frauen erhielten das Wahlrecht (GKR).
  • 1925 – 1939 Die Einwohnerzahl Biegens sinkt von 540 auf 397
  • 1928 – 1929 in Biegen gibt es den Brennerei und Spirituosenvertrieb (E. Behrends)
  • vor dem 2. Weltkrieg

Biegen, Dorfstraße, Blick zur Kirche und zum Schloß

Biegen vor dem 2. Weltkrieg

Oben Dorfansicht, unten links Karl Schönfeld Fremdenzimmer, rechts das Schloss, es war 1929 als Bestandteil des Rittergutes (412 ha) in Besitz des Elard von Oldenburg-Januschau, Reichstagsabgeordneter und enger Vertrauter Hindenburgs.*)

Schule Biegen

die neue Schule

  • 1931 In Biegen stehen 77 Wohnhäuser mit 110 Haushaltungen.
  • 11.5.1931 Preußischer Staatsvertrag, Vertrag zwischen Kirche und Staat, welcher dem Staat ein gewisses Mitspracherecht einräumt, Teile dieses Vertrages haben bis in die Gegenwart Gültigkeit (Saarland, NRW). 
  • 23.3.1933 Hitler garantiert in seiner Regierungserklärung die Rechte der Kirche und bezeichnet das Christentum als bleibendes Fundament des sittlichen Lebens des deutschen Volkes
  • 14.7.1933 Neue Deutsche Evangelische Kirchenverfassung als Reichsgesetz.
  • 23.7.1933 Kirchenwahlen, gegen die Deutschen Christen konnte durch staatlichen Zwang nur eine Sammelliste “Evangelium und Kirche” kandidieren, welche auch die Gruppe “nationalsozialistische Pfarrer” enthielt. Die Kirchenwahlen wurden im Land als “Volksabstimmung” für oder gegen die “neue Zeit” verstanden, die Deutschen Christen gewannen, da ihnen der gesamte NS-Propagandaapparat zur Verfügung stand.
  • 11.9.1933 Es gründet sich der “Pfarrernotbund“, dieser kritisierte die Zugehörigkeit vieler Pfarrer bei den Deutschen Christen als unvereinbar mit der Unparteilichkeit und Autorität des Amtes. Bis zum Frühjahr 1934 wurden etwa 60 Kritiker mundtot gemacht, sie wurden straf- oder in den Ruhestand versetzt, erhielten Verweise oder Beurlaubungen.
  • 2.3.1934 “Kirchengesetz über die Leitung der evangelischen Kirche der altpreußischen Union”, es erfolgt die Gleichschaltung der preußischen Kirche mit der Reichskirche und deren verfassungsmäßiger Umbau in eine Führerkirche
  • 1934 Gründung der Bekennenden Kirche, in der “Barmer Erklärung” wendet sie sich gegen die NS- Einmischung in Kirchenbelange. 
  • 1934 – 1938 Renovierungsarbeiten in der Biegener Kirche, bei welchen die Malereien unter 8 Kalk- und Tünchschichten wieder freigelegt wurden, Umbau der Orgel, “Opus 1503” mit 2 Manualen, 1 Pedal, 16 Registern unter Oskar Walcker (1869-1948) und Orgelbaumeister Karl Ruther (+1955) (Sauer – Walcker Orgelbau)

Rittergut Biegen um 1935

Biegen um 1937

  • 1939 In Biegen sind land- und forstwirtschaftlich 1 Betrieb mit über 100 ha, 14 mit 20 – 100 ha, 14 mit 10 – 20 ha, 9 mit 5 – 10 ha, 7 mit 0,5 – 5 ha ansässig. Es gab erste Enteignungen: 56,1 ha wurden auf 21 Landarbeiter und landlose Bauern, 55,8 ha auf 7 Landarme, 177,4 ha auf 19 Umsiedler, 10,7 ha auf 3 Handwerker, 6,6 ha auf 4 Arbeiter und Angestellte, 1 ha Wiese an 1 Altbauern, 9 ha Wald an 5 Altbauern, 10 ha an die Gemeinde, 24, 6 ha an VdgB und ca. 3, 5 ha an die Post verteilt.
  • 1939/1940 der Hilfsprediger Dr. Alfred Schmidt kommt nach Biegen, er wurde nach seinem Wehrdienst Superintendent und war von 1957 – 1959 im Auftrag der Ev. Akademie Missionar in  Japan
  • Mai 1941 Durch die Gestapo werden die 12 Mitglieder der Prüfungskommission und weitere führende Theologen der Bekennenden Kirche inhaftiert und ihr damit faktisch das Rückgrat gebrochen. Die Brandenburger halten jedoch auch im Oktober 1943 noch an ihren Notrecht fest und übereignen ihre Kollekten nicht dem Konsistorium.
  • 1944 Die größere Biegener Glocke wurde zum Einschmelzen entwendet
  • 1945
Pfarrhaus 1945

das Pfarrhaus

Gemeinderaum

der Gemeinderaum

Altar 1945

1945, der Altar mit dem aufgesetzten Gottesauge, die Fenster dahinter noch nicht vermauert

Altar Biegen

Zustand 1907

Kirche 1945

das Dorf und die Kirche sind zu 80 % zerstört

  • 7.5.1945 Generalsuperintendent Dibelius (1880-1967) übernimmt in Berlin die “Vakanzverwaltung” für Berlin-Brandenburg und die Niederlausitz als Bischof. Die Besatzungsmächte achteten und förderten die Kirche und so erhielt die Kirche einen Zuschuss zur Pfarrerbesoldung, so dass den Pfarrern ein Gehalt von 250 – 350 RM gezahlt werden konnte. Gleichfalls konnte durchgesetzt werden, das die Kirchensteuer im Lohnabzugsverfahren über die Finanzämter an die Staatssynode abgeführt wird.
  • Oktober 1945 aus der “Kirchenprovinz Mark Brandenburg” wird die “Kirchenprovinz Berlin-Brandenburg”, Typhus fordert seine Opfer, wo noch das Abendmahl abgehalten wird, geschieht dies mit Wasser, in der Rationsverteilung erhalten Pfarrer die vorletzte Stufe.
  • 1945 – 1949 Pfarrer Walter Schubert (1945 – 1951) berichtet:

” Ca. 20.000 Steine wurden heraus gestoßen, dabei wurde das gesamte Uhrwerk vollkommen zerstört, die 2. wertvolle Glocke zum Springen gebracht, der Glockenstuhl stark beschädigt… Durch den ungeheuren Luftdruck wurde der Sandsteinaltar beschädigt, die Orgel fast ganz zerstört. Was die Kampfhandlungen verschont hatten, begannen in den Jahren 1945 – 1949 die Witterungseinflüsse zu vernichten. … Die völlige Verarmung der Gemeinde, die katastrophale Verknappung der Baumaterialien … machte eine Selbsthilfe unmöglich. Sie musste sich auf Entrümplungsarbeiten beschränken. Die Kirchengemeinde versammelte sich zu ihren Gottesdiensten im Pfarrhaus, das sich zu diesem Zweck als viel zu klein erwies. Sie opferten ihre Gaben für den Kirchenbau. Da erreichte uns am 30.7.1949 die fast unglaublich erfreuliche Nachricht, dass zur Instandsetzung der Kirche 8.000 DM gestiftet seien unter der Zusicherung, dass die Arbeiten unverzüglich in Angriff genommen werden würden.”

nach 1945

Kirche Biegen

  • 1946 In Biegen werden 427,2 ha enteignet, die alteingesessene Bevölkerung erhält bedeutenden Zuwachs durch die 19 Umsiedler, welche 177,4 ha Land erhalten, es leben 467 Einwohner im Dorf.
  • 1946 – 1950 “administrativ repressierte” Deutsche, unter ihnen viele Geistliche, werden abgeholt, viele “verschwinden” unter bis heute ungeklärten Umständen in den Lagern 
  • 31.5.1946 Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule: “Die schulische Erziehung der Jugend ist ausschließlich Angelegenheit des Staates. Der Religionsunterricht ist Angelegenheit der Religionsgemeinschaften…“
  • 1947 Der Kostenvoranschlag für die Kirchsanierung weist eine Summe von 50.500 DM aus.
  • 1948 Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nimmt seine Arbeit auf, es wird eine Grundordnung für die Ev. Kirche Berlin-Brandenburg beschlossen. Trotz großer Not wurde von den “Mächtigen” alles unternommen, die kirchliche Krankenpflege fast vollständig zu unterbinden.
  • 18.3.1949 Die Johanniterkrankenhäuser werden beschlagnahmt.
  • 1.4.1949 Neue Grundordnung der Landeskirche, die Teilung in Berlin, Kurmark und Niederlausitz bleibt bestehen, die Ausübung des Religionsunterrichts an den Brandenburger Schulen gelingt nur unter großen Schwierigkeiten.
  • 26.8.1949 Der Gemeindekirchenrat beschließt, die Kirche wieder Instand zu setzen, die Arbeiten am Turm müssen jedoch zurück gestellt werden, da die Kosten deutlich höher, als 1947 angenommen, sind. Pfarrer Schubert schreibt:

“Beim Aufreißen der Decke sind zwei Balken gebrochen, neun Sparren sind verfault, mehrere Balkenköpfe schwer beschädigt … Aber wir verlieren nicht den Mut … Abends, wenn der Pfarrer in die Häuser geht, um für den nächsten Tag einen Mittagstisch für die Handwerker zu besorgen, wird er merken, wie hier und dort ein gläubiges Leuchten in den Augen manches Sorgenvollen und Verbitterten zu sehen ist.”

Das Kirchendach wird mit Holzschindeln eingedeckt, inzwischen ist aus Hamburg die Glocke unterwegs in die Heimatkirche. Die Ältesten sammeln 1.275 DM, damit der Glockenturm ausgebessert und die Glocke aufgehängt werden kann.

  • Dezember 1949
Dezember 1949

Blick von der Jacobsdorfer Dorfstrasse (heute Müllroser Landstrasse) zur Kirche

  • 24.12.1949 Um 16 Uhr läuten die Glocken das Weihnachtsfest ein, die Gemeinde nimmt ihr Gotteshaus wieder in Gebrauch, trotz noch vorhandener Schäden

Kirche 1949

  • 1949 – 1954 Aus öffentlichen Mitteln für künstlerisch bedeutende Kirchen wurden durch den stellv. Ministerpräsidenten der DDR Otto Nuschke und dem Institut für Denkmalspflege in Zusammenarbeit mit der Kirche 10 Mill. Mark zur Verfügung gestellt, die andere Hälfte wurde durch Gemeinden und Landeskirche aufgebracht.
  • Ostern 1950 Die Kirche widersetzt sich Partei und Regierung, tritt gegen die Werbung für “Nationale Front“, Eintritt in die “DSF” und die “FDJ” ein, führt öffentlich Beschwerde, das der “Jungen Gemeinde” untersagt ist, ihr Abzeichen zu tragen. Pfarrer, welche der “Nationalen Front” beitreten, werden von der Kirche gemaßregelt.
  • April 1952 Pfarrer Krüger – Haye übernimmt die Pfarrstelle und leitet bis 1955 die 2. Phase des Aufbaus. Im Kirchturm hängen 2 Glocken, die kleinere wird verkauft, um den weiteren Aufbau zu finanzieren. Eine andere, Leihgabe aus Hasselbusch (Niesporowice), Kreis Soldin, hängt nun an ihrer Stelle, sie wurde von Lorenz Kökeritz aus Stettin 1670 gegossen.
  • Juli 1952 2. Parteikonferenz der “SED“, die Politik gegen die Kirche wird verschärft
  • 1952 Der “Jungen Gemeinde” wird ihr Kirchentag in Lübbenau untersagt, die Zeitschrift “Stafette” darf nicht mehr erscheinen.
  • 1953 Da die Jungen Gemeinden unter großen Schwierigkeiten in der DDR agieren (Verfolgung seit 1951), wird auf Beschluss der GKR als Turmbekrönung das Kreuz auf der Weltkugel – Zeichen der Jungen Gemeinde – angebracht. Das Zeltdach des Turmes ist mit einem Reifen, der innen ein “A” zeigt, geschlossen. Das “A” steht für “Christus ist das Α und Ω”

Sanierung Kreuz

  • Mai 1953 Vorwurf, die Junge Gemeinde sei eine “unter religiöser Maske getarnte illegale Agenten- und Spionageorganisation“. Viele Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter wurden verhaftet, kirchliche Veranstaltungen, Rüstzeiten und Kirchentage verboten.
  • 10.6.1953 Auf Befehl der UdSSR müssen die Repressalien zum Teil rückgängig gemacht werden.
  • 1954 “Kinder, die sich einer Handlung unterziehen, die im Gegensatz zur Konfirmation steht (Jugendweihe o. ä), können nicht konfirmiert werden.“
  • Ende 1954 Der Druck gegen alles Religiöse verschärft sich durch die SED, Jugendweihen werden begünstigt.
  • 1955 Die erste LPG Typ I wird in Biegen gegründet.
  • 12.12.1955 Gründung des Posaunenchors unter dem Pfarrer Krüger – Hayer in Biegen.
  • 1956 Der Kirche wird die Möglichkeit des eigenen Zwangseinzugs der Kirchensteuer genommen. Aus staatlicher Sicht wurde die Kirchensteuerverwaltung als eine kirchliche Angelegenheit angesehen, wobei die kircheneigene Beitreibung der Kirchensteuern einen zusätzlichen staatlichen Vollstreckungstitel benötigte, dieser wurde ihr jedoch verwehrt, die Folge war, das es keinen Einzug der Steuer über den Lohn gab und dieser auch nicht einklagbar war. Austritte aus der Kirche wurden nun beim Standesamt erklärt.
  • 1957 Die mechanische Sauer – Orgel wird wiederhergestellt, das Chorgestühl nicht mehr eingebaut, die Kanzel wird aus dem Bogen weiter ins Kirchenschiff versetzt, die 3 Altarfenster werden zugemauert und der Fußboden mit Altarstufen wird neu verlegt. In die LPG sind seit der Gründung 59 Mitglieder mit 510 ha Land aufgenommen.
  • 1.10.1957 Im “Neuen Deutschland” wird durch Walter Ulbricht der Ton gegen Kirche verschärft. Die Ost -CDU erklärt in seinem Auftrag: “Wer gegen die Jugendweihe ist, verneint den Fortschritt.” Die Dorfjugend nimmt dagegen weiter am Konfirmandenunterricht teil.
  • 1958 Der Sandsteinaltar wird fertig restauriert, das Gottesauge nicht mehr aufgesetzt. Die Gesamtkosten der Instandsetzung seit dem Krieg beliefen sich auf über  60.000 DM, die Hälfte von der Kirchgemeinde Biegen aufgebracht, der Rest waren Beihilfen der Gesamtkirche, des Kirchlichen Hilfswerks und staatliche Mittel der Denkmalspflege
Turmarbeiten

Turmarbeiten

Turm

Turm saniert

  • 21.7.1958 “Jeder Bürger genießt volle Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die ungestörte Religionsausübung steht unter dem Schutz der Republik.“ Grundsätzlich änderte sich jedoch nichts.
  • 3.9.1958 Bei Restaurierungsarbeiten wird unter der Altarplatte in einer Bleikapsel die Stiftungsurkunde gefunden, dazu zwei Beutel mit Reliquien des Heiligen Eucharius. “Dieser ist nach der Legende vom Apostel Petrus aus den 70 ausgewählt und über die Alpen entsandt worden, um im Rheinland das Evangelium zu verkünden. Er soll dann 25 Jahre als erster Bischof von Trier gewirkt haben. Nach der Kritik der lacte sanctorum gehörte er in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christi Geburt”
Reliquien

Biegener Reliquien

  • 21.10.1958 Noch immer befinden sich Pfarrer und Mitarbeiter der Kirche in Haftanstalten der DDR.
  • 1958 Das “Stalinstadter Dokument” mit Forderungen der Partei nach einer Stadt ohne Kirchen, führt den Besuch von Gottesdiensten unter “ehewidrigem” Verhalten auf, die Kosten des Scheidungsverfahrens habe der kirchlich gebundene Ehepartner zu tragen, da einem “fortschrittlichem” Menschen das Zusammenleben nicht zumutbar sei.
  • Dezember 1959 In der Gemeinde ist die neue Agenda für die Evangelische Kirche der Union (EKU) in Gebrauch und ein neues Kirchengesangbuch (EKG). Als erster Lektor wird Robert Barsch eingeführt. Die Sakristei ist noch im Wiederaufbau.
  • 1960 – 1968 Gemeindefahrten der Gemeinden Biegen und Pillgram, ab 1964 zusammen mit der Gemeinde Rosengarten
  • Sonntag Rogate, 22.5.1960 Der 2. Abschnitt des Aufbaus ist abgeschlossen, Superintendent Wachholz aus Frankfurt (O) weiht die Kirche zur “St. Nicolai Kirche” wieder ein:

“Zu seiner Ehre hat die Gemeinde diese Kirche wieder aufgebaut. Er halte seine schützende Hand über dieses Haus und diese Gemeinde, damit an diesem Altar das Sakrament recht verwaltet und in diesem Haus sein Wort recht gepredigt werde. Amen.”

Blick vom Eingang aus

Blick vom Eingang aus

Blick in der Chor

Blick in der Chor

Kirche

Kirche

Turm

  • 1960 Aus der LPG Typ I wird Typ II, inzwischen hat sie 187 Mitglieder und 1054 ha Fläche.
  • 1960 – 1963 Über Elternversammlungen in den Schulen wird Druck auf die Gemeinden und Pfarrer ausgeübt, um die Konfirmationen zu unterbinden und die Jugendweihen zu fördern, wer die Jugendweihe verweigerte, dem wird der Besuch weiterführender Schulen untersagt, Lehrstellen verweigert.
  • bis 1962 Biegenbrück ist eingekircht und gehört zur Biegener Kirche
  • 1967 – 1989 Die Kirchenleitungen und Konsistorien wurden verstärkt bespitzelt, mit Wanzen angezapft und ihre Entscheidungen und Beschlüsse waren für die Stasi kein Geheimnis, selbst ganz interne Dinge. Die Folgen waren, dass wesentliche Beschlüsse der Kirchenleitungen, aber auch Synodenbeschlüsse, zum Teil durch die Staatssicherheit manipuliert wurden, was die Vermutung nahe legte, das Mitarbeiter der Kirche im Dienst der Stasi standen, leider wurde dies durch Auswertungen der Akten der Staatssicherheit nach 1990 zur Gewissheit.
  • August 1967 Der (MfS-) Rechtsanwalt Clemens de Maiziére (Vater des Lothar de Maiziére) und damaliger Synodaler der Berlin-Brandenburgischen Kirche, sollte prüfen, ob man der Evangelischen Kirchenleitung Berlin-Brandenburg (EKiBB) Rechtsbrüche nachweisen könne, ob der Rechtsstatus der Kirche anzufechten sei und ob man bei den Einnahmen Unregelmäßigkeiten finden könne (10% waren Zuschüsse der DDR, 50% Zahlungen der Gläubigen und 40% kamen aus dem Westen). Es ließ sich jedoch nichts konstruieren, setzte aber die Gründungsbestrebungen für einen Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR verstärkt in Gang. Die finanziellen Verflechtungen zwischen Partei und Kirche, ob Bauvorhaben, Geschenksendungen oder Bruderhilfen, sind bis heute nicht restlos geklärt. Jeder kirchliche Mitarbeiter und Pfarrer, jeder Anstaltsleiter und jeder Konsistorialrat war mehr oder weniger, unbewusst oder bewusst in die Parteigeschäfte des SED-Handelsunternehmens GENEX verwickelt. Schätzungen gehen davon aus, dass ein großer Teil (bis 50%) des kirchlichen Haushaltes aus Devisen bestritten wurde, kirchliche Mitarbeiter hatten i.d.R. ein sehr geringes Einkommen, so dass die Zahlungen aus der Bruderhilfe für sie ein halbes Jahreseinkommen bedeuten konnte.
  • 1969 – 1975 “Nachrichten von der Nichtaufnahme christlicher Kinder in die Vorbereitungsklassen und in die EOS, von Zurückweisungen vom Hochschulstudium, von der Zurücknahme schon ausgesprochener Zulassungen und von Relegierungen gehören leider weiterhin zum ‘täglichen Brot‘ der Kirchenleitungen.“
  • 1972 Das Dach ist mit Biberschwänzen gedeckt, es zeigen sich Schäden im Gebälk. Unter Pfarrer Helmut Sell (1968 – 1975) werden Holzschutzmaßnahmen durchgeführt.
  • 18. Sonntag nach Trinitatis, 1.10.1972 Superintendent Rössler aus Lebus hält die Festpredigt zur 500 Jahr Feier der Gemeinde
  • 1974 Die Pfarrer werden per Verordnung genötigt, ihren staatlichen Gehaltszuschuss persönlich beim jeweiligen Rat in der Abt. Inneres abzuholen.
  • 1.10.1975 Der Pfarrsprengel Jacobsdorf wird pfarramtlich mit Biegen verbunden (Dauervakanz), jetzt gehören 4 Kirchen und Gemeinden zusammen. Pfarrer Wolfgang Rein beginnt seinen Dienst. Die Idee des Dorfkirchentags wird geboren. Die Zusammenlegung der Gemeinden in der DDR erfolgte aus praktischen Erwägungen heraus, da immer weniger Menschen die Gottesdienste besuchten. In Städten wuchs der Anteil der konfessionslosen Einwohner z.T. auf 80% der Bevölkerung.

Auf dem Kirchboden findet sich ein altes Rednerpult aus der Biegener Kirche, auf welchem folgender Zettel klebt:

PPP Ratgeber

PPP Ratgeber

Dies ist ein PP! Nein, nicht was Sie denken.

Um dieses PP von dem PP an das Sie vielleicht denken zu unterscheiden, fügen wir ein so genanntes Unterscheidungs- “P” hinzu. Sie stehen jetzt an (oder besser hinter) einem PPP. Jetzt alles klarer, nicht wahr?

Lieber PPP-Kandidat !

Fühlen Sie sich nicht wie auf dem PP. Geben Sie sich locker. Stehen Sie unverkrampft. Gewisse Schwankungen hinter dem PPP können Sie leicht korrigieren, in dem Sie sich mit der linken Hand am Oberteil des PPP festhalten. (Auf keinen Fall mit beiden Händen – man könnte Sie mit gewissen anderen Artgenossen verwechseln). Sie überlegen, was Sie mit der rechten Hand tun sollen ? Biblisches, lieber Kandidat, biblisches! Die Linke soll nicht wissen, was die Rechte tut. Nun ein letzter Blick auf Ihr Manuskript. Sie sind doch hoffentlich vorbereitet? Oder muß Ihnen eine Stimme zuflüstern: “Du bist ein fauler Hund” !

Auf denn ! Schauen Sie Ihrer PPP-Gemeinde fest ins Gesicht. Am besten eignet sich der mittlere Part um die Näse. Und immer Ruhe bewahren, lieber Freund! Tief einatmen – anhalten und jetzt müßte es kommen ….. ja jetzt ….. na was ist denn ? ….. Kommt es ? ….. Kommt was ? Was kommt dennn jetzt ? ….. Sie wissen nicht weiter ? Seien Sie ganz beruhigt ! So geht es fast jedem PPP-Kandidaten am Anfang. Lassen Sie flugs ein Lied anstimmen. Zu empfehlen ist EKG 282 / alle Strophen. Und jetzt das Ganze von vorn !

W. R.

  • 1976 Die LPG “Thomas Müntzer” Biegen wird an die bestehende LPG Typ III in Jacobsdorf angegliedert.
  • 18.8.1976 Selbstverbrennung der Pfarrers Oskar Brüsewitz (1929-1976) als Protest gegen die Unterdrückung der Kirche in der DDR in Zeitz.
  • 5.9.1976 1. Dorfkirchentag in Biegen
  • 18.11.1976
Altar in die Denkmalsliste aufgenommen

Der Sandsteinaltaraufsatz wird in die Bezirksdenkmalliste aufgenommen unter Nr. 0146

  • 1977 In Biegen ist ein Betrieb der Bezirksdirektion für Straßenwesen (Straßenwärter), ein Betriebsteil der KAP Jacobsdorf und ein Gartenbaubetrieb der LPG.vorhanden.
  • 1978 Im Dachgebälk wird Schwammbefall entdeckt und ein Sanierungsplan aufgestellt. Durch Blitzschlag werden Turm und Schilfdach erheblich beschädigt, es kommt zu Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk. Die Kirche ist Mutterkirche, in Pillgram steht die Tochterkirche.
  • 1978 Auf die Einführung des “Wehrkundeunterrichtes” in der Schule reagiert die Kirche mit dem Programm “Erziehung zum Frieden”.
  • 1979 Die Kirchliche Waldgemeinschaft stellt Holz zur Verfügung. Der Sanierungsplan sieht Kosten von 20.000 M vor, das Institut für Denkmalspflege befürwortet den Plan, leider bleiben Schreiben an den Rat des Kreises unbeantwortet.
  • 1980 Der Generalsuperintendent Erich Schuppan (23.3.1915 – 3.9.2006) aus Eberswalde wendet sich an den Rat des Kreises, das Evangelische Konsistorium gewährt eine Beihilfe von 10.000 M. Eine Feierabendbrigade des VEB Bau Frankfurt (O) soll die Zimmermannsarbeiten durchführen auf Basis der Nachfeierabendarbeit (GBl.I 35/1975), da kein staatl. Betrieb die Arbeiten übernimmt. Die LPG stellt Werkstätten, Maschinen, Fahrzeuge und ihre Küche für die Verpflegung zur Verfügung, viele Gemeindemitglieder packen mit an.
  • 1981 – 1983 Ohne staatl. Baubilanz, aber mit Mitteln in Höhe von 25.000 M von der staatl. Denkmalpflege geht das Bauen weiter. Für ihren Einsatz werden die Ältesten vom Rat des Kreises, Abt. Kultur mit einer Prämie ausgezeichnet. Innerhalb eines Jahres spenden die Gemeindemitglieder 5.000 M und die kirchliche Baubrigade vom Evangelischen Jungmännerwerk Berlin mauert an der Südseite einen neuen Dachsims, da an dieser Stelle der Dachstuhl das Mauerwerk nach außen drückte. Das Kirchenschiff wird mit Zement – Doppelrömern neu eingedeckt. Alles geschieht unter der Anleitung von Bauingeneur Volker Haby aus Briesen.
  • 1982 – 1983 Die Dacharbeiten werden beendet und Schwammbefall in den Bänken festgestellt, darauf hin werden sie durch neuwertige aus der Gertraud – Kirche Frankfurt (O) ersetzt. Der Elektriker Schütze aus Jacobsdorf übernahm die Installationen. Zwei stilgerechte Kronleuchter und ein roter Kokosläufer (Geschenke der Partnergemeinden  Köln und Walsum) vervollständigen die Inneneinrichtung. Diese .Ausbauphase kostete 70.000 M und noch war die farbliche Innengestaltung nicht erfolgt.
nach der Schwammsanierung

nach der Schwammsanierung

  • Sonntag, Exaudi, 19.5.1985 9. Dorfkirchentag, Generalsuperintendent Richter aus Cottbus weiht die St. Nicolai Kirche wieder ein. 
Wiedereinweihung 1985

Wiedereinweihung 1985

Blick von der Pillgramer Strasse

Blick von der Pillgramer Strasse aus

Kirchturm

Kirchturm

  • 1990er Es ist weiterhin nicht möglich, den Religionsunterricht an der Schule als Unterrichtsfach durchzuführen, auch eine Wahl zwischen “Lebensgestaltung- Ethik- Religion” (LER) und dem Religionsunterricht wird nicht ermöglicht. Es wird jedoch an vielen Schulen den Religionslehrern ermöglicht, die Unterrichtsräume außerhalb des eigentlichen Schulunterrichts zu nutzen.
  • 1991 Wiedervereinigung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR mit der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
  • 8.11.1996 Ev. Kirchenvertrag mit dem Land Brandenburg, dort ist festgelegt, dass das Land die Unterhaltung kirchlicher Gebäude durch Bereitstellung eines Betrages von jährlich 3 Mio. DM unterstützt.
  • 1999 Die umfangreiche Sanierungsarbeiten beginnen unter Pfarrerin Frau Perlwitz – Böhm.

 

Quellen:

Heinrich, Gerd; Bahl, Peter (1999): Tausend Jahre Kirche in Berlin-Brandenburg. Berlin: Wichern.
*) Jerchel, Heinrich (1912): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg: tl. 6. Kreis Crossen: Deutscher Kunstverlag.
*) Neugebauer, Wolfgang (1985): Absolutistischer Staat und Schulwirklichkeit in Brandenburg-Preussen. Berlin: De Gruyter (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 62).
*) Bliss, Winfried (1978): Die Plankammer der Regierung Frankfurt an der Oder.
*) Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Lebus. Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, 1983
*) Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800. Beiband zur Brandenburgischen Ämterkarte. Einzelschriften der historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, Band 7, Im Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin, 1935.
*) Paul Niekammer, Güteradressbuch Band VII, Provinz Brandenburg, 1929 Leipzig
*) Riedel, Adolph Friedrich: Codex diplomaticus Brandenburgensis.Berlin: Morin.
*) Martin Schulze; Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg, Bd. 5: Oder-Spree. Verlag Freimut & Selbst, Berlin 2007
*) Ludat, Herbert (1991): Bistum Lebus. Studien zur Gründungsfrage und zur Entstehung und Wirtschaftsgeschichte seiner schlesischpolnischen Besitzungen.1942. Aufl. Hildesheim: Olms.
*) Wohlbrück, Siegmund Wilhelm (1829-1832): Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Berlin
*) Ludat, Herbert: Das Lebuser Stiftsregister von 1405. Studien zu d. Sozial- u. Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn d. 15. Jahrhunderts.
Wiesbaden: Harrassowitz in Komm (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 9).

*) Viadrina Frankfurt (2003): Uni on. Zeitung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Nr. 39 August 2003.
*) Martin Sabrow: Der Rathenaumord – Rekonstruktion einer Verschwörung gegen die Weimarer Republik; München, Oldenbourg, Wissenschaftsverlag, 1994. Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, S. 92ff

1961

06.09.1961, Einschätzung der Stimmung unter den einzelnen Schichten der Bevölkerung.

Abt. Org./Kader
Sektion Information

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Maßnahmen unserer Regierung vom 12.8.1961.
Aus allen Bevölkerungsschichten gibt es dazu positive Stellungnahmen. Solche typischen Stellungnahmen sind:
„Wir begrüßen die Maßnahmen unserer Regierung, weil damit den Militaristen in Westdeutschland und Westberlin ein entscheidendes Halt geboten wurde.“
„Diese Maßnahmen hätten schon viel früher kommen müssen, damit wären die Menschenhändler und Spekulanten rechtzeitig unschädlich gemacht worden.“
„Die Maßnahmen von seiten unserer Regierung waren notwendig, um endlich die Störtätigkeit von Westberlin aus zu unterbinden und den sozialistischen Aufbau in unserer Republik erfolgreich zu verwirklichen.“
„Es wurde höchste Zeit, daß den Menschenhändlern in Westdeutschland und Westberlin endlich ein Riegel vorgeschoben wurde. Niemand kann tatenlos zusehen, daß gute Facharbeiter und hervorragende Wissenschaftler abgeworben werden.“

Unter der Arbeiterklasse zeigt sich, daß unter der Führung der Partei ihre Aktivität bedeutend gewachsen ist. Das drückt sich besonders darin aus, daß die Mehrheit der Arbeiterklasse die Maßnahmen von Partei und Regierung aktiv unterstützt.
Aus allen Betrieben gibt es Zustimmungserklärungen und Verpflichtungen zur Stärkung unseres Arbeiter- und Bauernstaates, zur Störfreimachung unserer Wirtschaft von den Bonner Ultras, zur Steigerung der Produktion und zum Schutze der Errungenschaften der DDR.
Im Ergebnis der Diskussion, besonders über den Deutschen Friedensplan und die Maßnahmen unserer Regierung vom 12.8.61 und danach, schrieben viele Brigaden und Belegschaften Briefe mit Verpflichtungen und Zustimmungserklärungen an den Staatsratsvorsitzenden Gen. Walter Ulbricht.
So haben die Hochöfner aus Stalinstadt in einem Brief an den Staatsratsvorsitzenden die Verpflichtung abgegeben, den Monat August zum Monat der höchsten Planerfüllung zu machen. Die Werktätigen zogen eine Zwischenbilanz und konnten berichten, daß sie ihre Verpflichtung, im August 1961 112.175 to Roheisen zu schmelzen, am 31.8.61 um 22.00 Uhr mit 115.098 to erfüllt haben.
Die „Roten Hochöfner“ gingen neue Verpflichtungen ein und beschlossen, bis zum Tag der Volkswahlen weitere 1.000 to Roheisen über den Plan zu produzieren.
Die Brigade P e h l e von der Bauunion Frankfurt-Oder gab eine Erklärung ab, in der es heißt: „Die Maßnahmen unserer Regierung sind eine Manifestation in ihrer Einheit und Geschlossenheit, ihrer Stärke und Friedensliebe. Zu den bevorstehenden Wahlen wird sich auf Grund dieser Maßnahmen das Vertrauen der Wähler zu ihren Kandidaten noch mehr festigen. Wir befürworten die Initiative des sozialistischen Lagers zum Abschluß eines Friedensvertrages. Unsere Losung ist: ‚Am 17.9.61 geben wir unsere Stimme den Kandidaten der Nationalen Front bis 9.00 Uhr.’
Unsere Verpflichtung, bis zur Wahl 40 Stunden im NAW zu leisten.“
Diese Erklärung wurde von 9 Brigademitgliedern eigenhändig unterzeichnet.
Solche Beispiele gibt es in vielen Betrieben.
Die große Bereitschaft der Arbeiterklasse kommt auch durch zahlreiche Meldungen zur Teilnahme an der Kampfgruppe, durch vorbildlichen Dienst in der Kampfgruppe, oder der Verpflichtung, die Arbeit derjenigen Kollegen zu übernehmen, die ihren Dienst in der Kampfgruppe tun, zum Ausdruck.
Das Vertrauen der Arbeiterklasse zur Partei und ihren Maßnahmen drückt sich u.a. auch darin aus, daß im Bezirk in der Zeit vom 1.8. bis 28.8.61 80 Arbeiter (ohne die Jugendlichen) um Aufnahme als Kandidat in die Partei baten.
Es gibt Anregungen durch Parteileitungen und Gewerkschaftsorgane, das Beispiel der Brigade „Krahmann“ auch in unserem Bezirk zu verallgemeinern.
Nach dem Stand vom 28.8.61 gibt es 123 Kollektive, die nach diesem Beispiel arbeiten.
Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Kreisen unterschiedlich, und die Gesamt-Bewegung geht noch schleppend voran.
Die Gründe für das Zurückbleiben auf diesem Gebiet liegen in folgendem:
a) daß eine Reihe von PO und gewerkschaftlicher Leitungen mit den Brigaden, die um den Titel „Brigade der sozialistischen Arbeit“ kämpfen, in der Vergangenheit zuwenig politisch gearbeitet haben und den Brigaden nur ungenügend Hilfe bei der Verwirklichung ihrer Verpflichtungen gaben;
b) daß sowohl in einer Reihe von Parteileitungen, als auch in den Gewerkschaftsgruppen noch keine völlige Klarheit über den politischen Inhalt und damit über die große Bedeutung der Krahmann-Bewegung besteht.
c) Noch nicht alle Leitungen haben begriffen, daß nach dem Beispiel Krahmann der Inhalt der sozialistischen Wettbewerbs wesentlich verbessert werden kann, und darauf Einfluß genommen werden kann, vorhandene Planrückstände aufzuholen und den Plan in allen seinen Teilen bis zum 17.9.61 zu erfüllen. Diese aufgezeigten Schwächen zeigen sich besonders im Bereich der IG-Metall, der IG Bau-Holz und der Gewerkschaft Druck und Papier.
Ein Teil der Arbeiter sieht in den politischen Grundfragen nicht klar.
In den Versammlungen und Aussprachen gab es Unklarheiten und zum Teil negative und feindliche Äußerungen, wie z.B.:
„Warum gleich Panzer und Stacheldraht, das wäre nicht nötig gewesen“,
„die Westmächte wollen doch auch keinen Krieg“.
Das zeigt, daß ein Teil der Arbeiter die Gefährlichkeit und Aggressivität des Militarismus in Westdeutschland unterschätzt.
Eine Ursache liegt darin, daß eine Anzahl von PO und Gewerkschaftsleitungen aus Betrieben es in der Vergangenheit noch nicht genügend verstanden, das breite politische Gespräch allseitig offensiv zu führen.

Stimmung unter den Genossenschaftsbauern.
Es gibt unter den Genossenschaftsbauern nach den Maßnahmen unserer Regierung vom 12.8.61 ebenfalls eine positive Entwicklung.
Es gibt zahlreiche positive Stellungnahmen, in denen die Maßnahmen der Partei und Regierung begrüßt werden.
Diese positive Entwicklung zeigt sich besonders bei der Einbringung der Ernte, in einer Anzahl ökonomischer Verpflichtungen, wie z.B. Steigerung der Marktproduktion, vorfristige Erfüllung der Pläne, Teilnahme am Albinshofer Wettbewerb, in der gegenseitigen sozialistischen Hilfe usw.
In einem Brief an die Brigade „Otto Krahmann“ brachten die Genossenschaftsbauern der LPG Typ 1 in Lossow, Krs. Fürstenberg, zum Ausdruck, daß sie die Initiative der Brigade auf ihre genossenschaftliche Arbeit übertragen.
Sie stellten sich das Ziel: „Unsere Meßuhr muß vorgehen.“ Die Sache der LPG muß zur Sache des ganzen Dorfes werden.
Die LPG-Bauern haben den Staatsplan in Getreide bereits erfüllt. Sie riefen alle Genossenschaftsbauern unseres Bezirkes auf, ihrem Beispiel zu folgen.
Die Genossenschaftsbauern der LPG Schulzendorf, Krs. Freienwalde, haben den Plan der Marktproduktion in Getreide mit 36.- to übererfüllt und leisten gleichzeitig sozialistische Hilfe bei der Getreideablieferung für die wassergeschädigte Gemeinde Neulowin.
Nach dem Stand vom 20.8.61 beteiligen sich 280 LPG am Albinshofer Wettbewerb.
Es zeigt sich jedoch, daß die ökonomischen Verpflichtungen überwiegen, und nur vereinzelt gibt es solche Verpflichtungen, die zur Entwicklung einer guten genossenschaftlichen Arbeit, zur Durchsetzung der innergenossenschaftlichen Demokratie und der Vergütung nach dem Endprodukt sowie zur Mitarbeit in der Nationalen Front, in der Kommission usw. beitragen.
Es ist noch nicht gelungen, den Parteieinfluß durch Schaffung von PO, Kandidatengruppen und LPG-Aktivs zu verstärken.
In 206 LPG des Typ 1 gibt es weder GO noch LPG-Aktivs.
Bei einem Teil der Genossenschaftsbauern gibt es Unklarheiten und Schwankungen:
a) bei einigen ehemaligen Groß-Bauern tritt die Tendenz des Abwartens auf, sie spekulieren, daß es noch einmal anders kommt.
b) Noch nicht alle Austrittserscheinungen sind überwunden.
c) Noch nicht allen in LPG des Typ 1 wird die genossenschaftliche Arbeit durchgeführt.
d) Es gibt Tendenzen der Zurückhaltung von landwirtschaftlichen Produkten und der Nichterfüllung der Pläne der Marktproduktion, besonders bei Getreide, wie z.B. in Friedrichswalde, Krs. Ebw. und in Manschnow, Krs. Seelow.
e) bei einem Teil der LPG-Bauern drückte sich das Wirken der RIAS-Parolen in den Angsteinkäufen aus.
Die typischen Argumente zu den Maßnahmen unserer Regierung waren die gleichen wie bei der Arbeiterklasse.
Es gab vereinzelt Beispiele, daß Genossenschaftsbauern provokatorisch auftraten.

Stimmung unter den Mittelschichten.
Die Handwerker und Gewerbetreibenden sind noch nicht allumfassend in die Wahlbewegung einbezogen worden. Erst in den letzten Tagen wurde verstärkt mit ihnen gearbeitet.
In Fortsetzung der Aussprachen mit dem Mittelstand kommt zum Ausdruck, daß auch sie immer mehr die Notwendigkeit der eingeleiteten Maßnahmen unserer Regierung erkennen. So gibt es gute Beispiele, wie die der Handwerker aus Frankfurt-Oder, die sich in einem Brief an den Staatsratsvorsitzenden wandten, ihre treue Verbundenheit zum Arbeiter- und Bauernstaat zum Ausdruck brachten und sich verpflichteten, zusätzliche Konsumgüter im Werte von 120.- TDM zu produzieren. Für 88,- TDM wurden Verpflichtungen für zusätzliche Reparaturen und Dienstleistungen übernommen. Hiervon wurden bereits 71 % erfüllt. Auf einem Forum brachten die Handwerker zum Ausdruck, daß sie ihre Perspektive im Sozialismus klar erkannt haben.
Auf einer Wählervertreter-Konferenz in Fürstenberg brachte der Kollege Teichert von der Maler-PGH „Drei Schilde“ zum Ausdruck, daß die Wähler gemeinsam mit ihren Abgeordneten für die sozialistische Zukunft kämpfen werden.
Mit 50.- TDM wollen die Maler in diesem Jahr ihren Produktionsplan übererfüllen.
Die PGH des dienstleistenden Handwerks unternehmen zurzeit große Anstrengungen, um Reparaturen und Dienstleistungen im Rahmen der ökonomischen Friedensfahrt, des Gütezeichens „Q“ und der tausend kleinen Dinge noch weiter zu verbessern. So wurde z.B. in Stalinstadt in allen PGH der Ministerratsbeschluß vom 12.8.61 diskutiert. Im Ergebnis der Diskussion und zur Unterstützung der Wahlen verpflichtete sich die Gruppe Schneider, für 20.- TDM zusätzlich Konfektions-Artikel, besonders Kinderbekleidung herzustellen.
Solche Beispiele gibt es auch in anderen Kreisen. Breiten Raum in der Diskussion nehmen aber nach wie vor die ökonomischen Probleme ein, wie z.B. Forderung nach Arbeitskräften, Material-Fragen usw. In den Wählervertreter-Konferenzen und Rechenschaftslegungen kam zum Ausdruck, daß die Beteiligung der Mittelschichten verhältnismäßig schwach ist und sie auch in der Diskussion ungenügend auftraten. Das ist ein Ausdruck dafür, daß die KL der Partei, die Ausschüsse der Nationalen Front, die Organe der staatlichen Verwaltung und die Block-Parteien noch nicht genügend das politische Gespräch mit den Angehörigen des Mittelstandes entwickelt haben.
Der Einfluß der Partei durch die Grundorganisationen und ein Einfluß der Gewerkschaften ist in den PGH noch schwach entwickelt.
Ein großer Teil der Einzelhändler verhält sich passiv und abwartend. Provokatorische Äußerungen traten nur vereinzelt auf.
So brachte z.B. der Schreibwarenhändler Rischke aus Frankfurt-Oder zum Ausdruck: „Wenn wir freie Wahlen in ganz Deutschland zulassen würden, dann wäre die Gefahr gebannt.“
Das Argument der freien Wahlen trat besonders unter den Angehörigen der Mittelschichten auf.

Stimmung unter der Jugend
Die Arbeit unter den Jugendlichen hat in der letzten Zeit einen größeren Aufschwung genommen. Das ist besonders darauf zurückzuführen, daß mit dem Kampfaufruf des Zentralrates der FDJ und in Vorbereitung der Wahlen durch die PO und durch die FDJ-Grundeinheiten eines größere Aktivität zu verzeichnen ist.
Der aktive Kern der FDJ leistet bei der Durchführung des Kampfaufrufes eine große Arbeit.
Die Durchführung des Aufgebotes hat gezeigt, daß es dort Erfolge gibt, wo wir richtig mit der Jugend darüber sprechen.
Die Mehrheit der Jugendlichen stellen sich auf die Seite unseres Arbeiter- und Bauernstaates. Das drückt sich vor allem in der Bereitschaft zur Verteidigung unserer Republik aus. Mit dem Stand vom 30.8.61 haben bisher 1.055 Kampfappelle der FDJ stattgefunden (in 90,4 % aller Grundeinheiten.)
An diesen Kampfappellen haben 29.585 Freunde teilgenommen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 3.356 Jugendliche für den Dienst in den bewaffneten Organen unserer Republik gewonnen. Davon sind 637 Reservisten und 37 hauptamtliche Funktionäre.
Vom 13.8.61 bis 28.8.61 baten 274 Jugendfreunde um Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse.
Viele Jugendliche stellten sich auch den Ordnungsgruppen oder den Kampfgruppen zur Verfügung.
Die Bereitschaft der Jugendlichen drückt sich auch in vielen ökonom. Verpflichtungen in Industrie und Landwirtschaft und in der Teilnahme zur Bergung der Ernte aus.
Die Brigade des Jugendhochofens 4 in Stalinstadt verpflichtete sich, den Monat August 1961 mit 400,– to über den Staatsplan abzurechnen.
Die Jugendlichen der LPG Döbberin, Krs. Seelow, wollen dafür sorgen, daß ihre LPG täglich 250 kg Milch mehr abliefert.
Im Krs. Bernau waren am vergangenen Wochenende 318 Jugendfreunde zur Bergung der Ernte in den LPG tätig.
Solche Beispiele gibt es in allen Kreisen.
Viele Jugendliche wandten sich in Schreiben und Zustimmungserklärungen an den Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht, wie z.B. die Studenten der Forstfakultät Eberswalde, die ihre Treue zum Arbeiter- und Bauernstaat zum Ausdruck brachten, wobei sich 34 Studenten sofort bereit erklärten, ihren Dienst in der NVA aufzunehmen. Die Studenten verpflichteten sich weiter, ihre Stimme am 17.9.61 bis 9.00 Uhr […]
Oder die Jugendlichen der MTS-Spezialwerkstatt Müncheberg, wo sich 36 sofort bereit erklärten und 33 nach Abschluß ihrer Lehre ihren Dienst in der NVA aufnehmen.
Die mit den Jugendlichen geführten Aussprachen zeigen aber auch, daß ein Teil von ihnen noch nicht den Kampfaufruf des Zentralrates der FDJ verstanden hat, daß sie keinen Klassenstandpunkt haben.
Im Vordergrund der Ablehnung des Eintrittes in die bewaffneten Organe stehen im wesentlichen solche Argumente:
– Der Eintritt in die bewaffneten Organe schränkt unsere persönliche Freiheit ein –
– freiwillig gehen wir nicht, führt die Wehrpflicht ein, dann sind wir bereit –
– wir nehmen keine Waffe in die Hand, denn wir wollen nicht auf Verwandte schießen, wenn alle Arbeiter kein Gewehr in die Hand nehmen, kann niemand Krieg führen. –
Diese Argumente resultieren hauptsächlich daraus, daß viele Jugendliche die Gefährlichkeit des westdeutschen Militarismus unterschätzen, dem Einfluß des Klassengegners durch RIAS- und Westfernsehen ausgesetzt waren, ihnen die Erfahrungen des Klassenkampfes fehlen und sie diese Erfahrungen in der Vergangenheit durch die ältere Generation nur ungenügend vermittelt erhielten.
Das zeigt, daß die klassenmäßige Erziehung der jungen Generation noch nicht in Ordnung ist.
Wir sind in der klassenmäßigen Erziehung über den Rahmen des sozialistischen Jugendverbandes im wesentlichen nicht hinausgekommen.
Bei vielen Jugendlichen sind die Begriffe – Patriotismus, Freiheit, Vaterland – u.a. klassenmäßig nicht klar.
In einigen Aussprachen mit Jugendlichen gab es feindliche Auffassungen.
So sagte der Ing.-Praktikant Prochnow von der Fa. Beuchelt u. Co. in Frankfurt-Oder zum Eintritt in die NVA: „So etwas kommt für mich gar nicht in Betracht. Ich bin hochqualifizierter Facharbeiter, wo bleibt die Hilfe des sozialistischen Lagers? Soll doch die SU helfen, dann brauchen wir das nicht zu tun.“
Der Jugendfreund Ewald, erweiterte Oberschule Eberswalde, sagte in der Mitgliederversammlung der FDJ. „Als Sohn eines Intelligenzlers bin ich über die Zwangsmaßnahmen der FDJ empört. Was hat das mit Überzeugung und Freiheit, die uns laut Verfassung garantiert sein soll, zu tun, wenn Ordnungsgruppen der FDJ Koffer-Radios von Jugendlichen vernichten, die auf den Straßen Westsender hören.
Ich kann dem Staat mehr bei einer wissenschaftlichen Arbeit, zu der ich mich berufen fühle, geben, als bei den bewaffneten Kräften.“
Der Jugendfreunde Buggisch aus Seelow: „Ich gehe nicht zur Armee, und wenn Ihr mich einsperrt. Macht eine Stunde die Grenze auf, und ich bin weg.“
Im Kraftwerk Finkenheerd legten einige FDJ’ler während der Diskussion über den Eintritt in die NVA ihr FDJ-Dokument auf den Tisch und erklärten ihren Austritt. So z.B. der Jugendfreund Klaus Herta, der dazu sagte: „Provokateure kann ich nicht prügeln, deshalb bin ich mit diesen Maßnahmen nicht einverstanden. Ich bind nicht bereit, zur NVA zu gehen und möchte auch nicht mehr Mitglied der FDJ sein.“
In einigen Fällen zeigt sich, daß verantwortliche Funktionäre sich nur ungenügend mit den Problemen der Jugend und der Jugendlichen befassen.
So äußerte sich z.B. der Direktor der Papierfabrik Schwedt, Gen. Kluge, als sich der FDJ-Sekretär an ihn wandte: „Ich habe keine Zeit, komm am Montag wieder.“
In der Mitgliederversammlung der FDJ in den Mühlenwerken Müllrose, auf der der Betriebsleiter Gen. Jurk zu den Jugendlichen sprach, wurde er vom Parteisekretär unterbrochen, der u. a. sagte: „Ich habe schon früher 12 Stunden gearbeitet, und muß es auch heute noch. Auch die Waffen, welche bei uns hergestellt werden, schießen westdeutsche Arbeiter tot. Diese Arbeiter kämpfen auch nur um das tägliche Brot.“
Auf Grund dieser Diskussion konnte auch kein Ergebnis bei den Jugendlichen erzielt werden. Die durchgeführten Jungwählerversammlungen zeigen, daß man größeren Wert auf eine richtige politische Vorbereitung legen muß.
In den Gemeinden Gosen und Falkenberg, Krs. Fürstenw., sind die Jungwählerversammlungen ausgefallen.

Stimmung unter der Intelligenz
Von allen Teilen der Intelligenz hat die Mehrzahl der Angehörigen der techn. Intelligenz eine klare Position zu den Maßnahmen unserer Regierung vom 13.8.61.
Diese klare Position kommt in öffentlichen Stellungnahmen und in einer engen kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit den Arbeitern zur Störfreimachung unserer Wirtschaft und zur Planerfüllung zum Ausdruck.
In vielen Betrieben arbeiten Angehörige der techn. Intelligenz gemeinsam mit den Arbeitern in den sozialistischen Gemeinschaften.
Seit dem 13.8.61 wurden weitere sozialistische Arbeitsgemeinschaften mit einer klaren Aufgabenstellung gebildet.
So beschleunigt z.B. eine Arbeitsgemeinschaft im Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) die Überleitung von Neuentwicklungen in die Produktion.
Vereinzelt zeigt sich bei einem Teil der Angehörigen der techn. Intelligenz eine abwartende Haltung. Das trifft z.B. für die Intelligenz im VKB Kranbau Eberswalde zu.
Ein Teil der Angehörigen der techn. Intelligenz zeigt eine ablehnende Haltung. Das drückt sich in solchen Argumenten aus wie: „Die Maßnahmen der Regierung sind zu hart, die Westmächte wollen doch auch keinen Krieg.“
„Was ist das für eine Freiheit, wenn Stacheldraht durch Berlin gezogen wird und wir nicht mehr ungehindert dort hinfahren können.“
Von der wissenschaftlichen Intelligenz liegen ebenfalls einige positive Stellungnahmen vor, wie z.B. von Prof Dr. Gillwald und Dr. Jeuthe von der Forstfakultät Eberswalde.
In einer Parteiversammlung vor dem 13.8.61 gab es hier in der Diskussion zum Deutschen Friedensplan große Unklarheiten und zum Teil feindliche Auffassungen.
Viele Angehörige der med. Intelligenz, wie die Seelower Ärzte, wandten sich in einem Schreiben an den Genossen Walter Ulbricht und brachten ihr Vertrauen und die Anerkennung für die von der Regierung der DDR veranlaßten Maßnahmen zur Sicherung des Friedens zum Ausdruck.
Auf einem Forum im Klub der Intelligenz in Eberswalde wurde lebhaft und mit großer Gründlichkeit über die Lebensfragen der Deutschen Nation diskutiert.
Der Eberswalder Arzt, Dr. med. Zwerg, der vor einiger Zeit aus Westdeutschland in die DDR übersiedelte, überzeugte die Gesprächsteilnehmer durch eine klare Beweisführung.
Aus eigener Kenntnis der Dinge stellte er den Charakter des militaristischen Bonner Staates dar und verwies auf die seit Jahren betriebene psychologische Kriegsvorbereitung. Er betonte, daß er ebenfalls nach Bekanntwerden der Maßnahmen unserer Regierung eine zeitlang Zweifel hatte, heute aber überzeugt sei, daß diese Maßnahmen notwendig sind, weil sie dem Frieden nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt dienen.
Im wesentlichen trifft diese Einschätzung auch für die veterinär-med. Intelligenz zu. Dabei zeigt sich, daß viele von ihnen bereits in sozialistischen Arbeitsgemeinschaften mit Genossenschaftsbauern und Angehörigen der Land-Intelligenz (Agronomen u.a.) eng zusammenarbeiten.
Es gibt eine Reihe von Angehörigen der med. Intelligenz, die sich jeder politischen Stellungnahme enthalten und nur ihre fachliche Arbeit sehen.
So erklärte der Dr. Lichtenstein, Bernau: „Ich möchte mich nicht zu Dingen äußern, die ich nicht beurteilen kann. Wenn die Regierung solche Maßnahmen beschließt, dann wird sie, so wollen wir hoffen, ihren Grund dafür haben.“
Ein weiterer Teil der med. Intelligenz bringt in Gesprächen und Diskussionen ihre Ablehnung zu den Maßnahmen der Regierung zum Ausdruck. So z.B. Dr. Lehnert vom Landambulatorium Letschin, Kreis Seelow, der sagte: „Es ist doch eine verdammte Schweinerei, daß mitten durch Berlin Stacheldraht gezogen wird und Betonpfähle errichtet wurden. Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun und ist eine Behinderung der persönlichen Freiheit der Bürger.“
Ein offenes, feindliches Auftreten zeigt auch der Ehem. Gen. Dr. Holz vom Bezirkskrankenhaus Frankfurt (Oder) in einer Gewerkschaftsversammlung. Er brachte sinngemäß folgende Argumente: „Unsere Wahlen sind nicht demokratisch, freie Wahlen mit gesamtdeutscher Liste wären angebracht. Bei uns geht alles drunter und drüber. Die Pläne werden nicht erfüllt, weil unfähige Menschen an leitenden Stellen sitzen. R.-Fluchten wären darauf zurückzuführen, daß die Menschen sich für ihr Geld nicht das kaufen können, was sie wollen.“
Holz wurde inzwischen aus der Partei ausgeschlossen.
In einer Auseinandersetzung mit Dr. Holz in einer Gewerkschaftsversammlung distanzierten sich alle Schwestern von der Haltung und Meinung Dr. Holz. Sie brachten u.a. zum Ausdruck, daß sie bisher eine hohe Meinung von seinem fachlichen Können hatten, aber tief erschüttert sind über seine Haltung zu den wichtigsten Fragen unserer Politik. Alle Schwestern verurteilten das Verhalten als unmoralisch und unverantwortlich. Am Schluß dieser Beratung unterschrieben alle eine Erklärung, in der sie ihre Treue zur DDR zum Ausdruck brachten und sich verpflichteten, durch vorbildliche Arbeit auf der Station dieses zu beweisen.
In den letzten Tagen fanden in allen Kreisen Parteiaktivtagungen mit allen Genossen Lehrern und Kreislehrer-Konferenzen zur Vorbereitung des neuen Schuljahres statt. Es zeigt sich, daß der überwiegende Teil der Lehrer in die Wahlbewegung einbezogen wird.
Es liegen zahlreiche Treue-Bekenntnisse zur Republik und den Maßnahmen unserer Regierung aus den Kreisen der Lehrer vor. Auf den Kreis-Lehrer-Konferenzen wurde zu den politischen Fragen Stellung genommen, in deren Ergebnis Willenserklärungen abgegeben wurden, die Verpflichtungen zur Verteidigung der Heimat, des Einsatzes der Lehrer zu Wahlen, der gründlichen Vorbereitung und Durchführung des neuen Schuljahres sowie die Gewinnung von Jugendlichen zur NVA beinhalten.
Bei einigen Lehrern gab es Schwankungen und Zurückhaltungen. Auf der Kreislehrer-Konferenz in Fürstenwalde wurde eine Entschließung zur Diskussion gestellt, wonach sich alle Lehrer im Alter von 18 – 23 Jahren verpflichten, ihren Ehrendienst in der NVA abzuleisten, und die Älteren, an Reservisten-Lehrgängen teilzunehmen.
Trotzdem in den Diskussionen dazu keine Stellung genommen wurde, zeigte sich bei der Abstimmung, daß 5 Lehrer dagegen stimmten, die an der Oberschule 1 in Fürstenw. tätig sind.
Auf der Aktivtagung der Lehrer in Beeskow wurde zu den Maßnahmen der Regierung vom 12.8.61 in der Diskussion überhaupt nicht gesprochen.
Die Arbeit mit der Intelligenz durch die N.F. hat sich in den letzten Tagen verstärkt. Es wurden größere Anstrengungen unternommen, um alle aus der pol. Situation auftauchenden Fragen zu klären.
Trotzdem ist die Anzahl der Aussprachen und ihr Ergebnis noch nicht befriedigend.

Christliche Kreise:
Einige Pfarrer und christliche Persönlichkeiten unseres Bezirkes gaben positive Stellungnahmen zu den Maßnahmen unserer Regierung ab und stellen sich hinter den Wahlaufruf der Nationalen Front, wie z.B. die Pfarrer Buttgereit – Freienwalde, Philipp – Alttrebbin, Kreis Seelow, Müller – Fürstenberg, Prediger Rinder – Frankfurt (Oder), Kollege Boesel, Leiter der Industrie und Handelskammer im Bezirk.
Durch Aussprachen mit christlichen Bevölkerungskreisen wurden einige Erfolge erreicht.
Beispielsweise nahmen Studenten der DASR „Walter Ulbricht“ an einer Aussprache im Internat des evgl. Krankenhauses Woltersdorf teil, klärten eine Reihe auftretender Fragen und konnten feststellen, daß die Teilnehmer zum Abschluß für die Erhaltung des Friedens und die Obrigkeit, denen sie Untertan seien und deren Willen sie auszuführen bereit seien, beteten.
Aus allen Kreisen mehren sich die Beispiele dafür, daß Pfarrer gegen die Wahl arbeiten, indem sie z.B. die Kandidatur von Kirchenratsmitgliedern verhindern, die Teilnahme der christlichen Bevölkerung an Wahlveranstaltungen durch zur gleichen Zeit angesetzte Gottesdienste u.a. kirchliche Veranstaltungen einschränken und durch teilweise versteckte oder offene Stimmungsmache gegen die Wahl die christliche Bevölkerung beeinflussen.
Einige Pfarrer sind offen reaktionär.
So sagte z.B. der Pfarrer aus Oderberg in einer Predigt sinngemäß: „Früher trugen viele die Braunhemden, die haben sie alle ausgezogen. Jetzt haben schon einige das rote Hemd ausgezogen, es werden noch mehr werden.“
Superintendent Boche aus Eberswalde erklärte: Panzer und Konzentrationen von Soldaten an den Grenzen hätten noch nie zu einer friedlichen Lösung von Konflikten geführt. Die Maßnahmen seien übereilt, und als Christ könne er sie nicht gutheißen. Der 13.8.61 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte des deutschen Volkes.
Superintendent Wachholz aus Frankfurt (Oder) brachte in seiner Predigt am 13.8.61 eine offene Hetze gegen den Genossen Walter Ulbricht zum Ausdruck und bezeichnete Hitler und Eichmann als unschuldig.
Dieser Beeinflussung entsprechend sind die streng christlichen Bevölkerungskreise noch sehr zurückhaltend in der Wahlvorbereitung.
Eine Einschätzung der Tätigkeit der jungen Gemeinde ist nicht möglich, da uns hierüber Informationen überhaupt nicht vorliegen.

In den letzten Tagen zeigte sich, daß durch die politische Aktivität der Partei, besonders durch die Ansprachen des Gen. Walter Ulbricht, unter allen Schichten der Bevölkerung in vielen Fragen Klarheit geschaffen wurde.
Viele Menschen, die zu Beginn der Maßnahmen unserer Regierung am 13.8.61 zweifelten oder Unklarheiten äußerten, erkennen heute die Zusammenhänge schon besser und äußerten sich positiv.

Verteiler:
Gen. Mückenberger
Gen. Held
Gen. Rehner
Gen. Buchholz
Gen. Leppin
Gen. Meyer
Gen. Kipsch
Gen. Meier, ZK
Gen. Preuss
Gen. Henze, S.
Gen. Gräfrath, Agit.Prop.
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Quelle : ZIS – Zeitgeschichte Informations System