Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.
Vzwachtm. | O. SCHLENZ | 09.07. 1918 | |
Utffz. | P. HARDIES | 25.08. 1914 | |
Utffz. | p. GRAMIT | 15.01. 1915 | |
Gefr. | B. WEINBERG | 28.05.1919 | |
Kann. | A. BALKE | 05.09. 1919 | |
Füsl. | A. SCHÖMIENESSKI | 23.08. 1915 | |
Musk. | F. IRRGANG | 26.02. 1916 | |
Musk. | E. GRAMIT | 09.10. 1916 | |
Musk. | P. DRESCHER | 13.09. 1918 | |
Musk. | H. KLINGBEIL | 28.08. 1918 | |
Ldst. | K. OHNESORGE | 31.07. 1915 | |
Telegf. | F. THIEME | 26.10. 1917 | |
Gefr. | W. BREDOW | 20.06. 1918 | |
Musk. | P. SCHULZ | 08.01. 1919 | |
Wehrm. | F. TECHEN | 03.06. 1916 |
Der Nachwelt zum ewigen Gedenken
„Zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges
1939-1945“
Auf ferner fremder Aue
Da liegt ein todter Soldat,
Ein ungezählter, vergess’ner,
Wie brav er gekämpft auch hat.
Es reiten viel Generale
Mit Kreuzen an ihm vorbei;
Denkt keiner, daß der da lieget,
Auch werth eines Kreuzleins sei.
Es ist um manchen Gefall’nen,
Viel Frag’ und Jammer dort,
Doch für den armen Soldaten
Gibt’s weder Thräne noch Wort. –
Doch ferne, wo er zu Hause,
Da sitzt, beim Abendroth,
Ein Vater voll banger Ahnung,
Und sagt: »Gewiß, er ist todt!«
Da sitzt eine weinende Mutter,
Und schluchzet laut: »Gott helf’!
»Er hat sich angemeldet:
»Die Uhr bleib steh’n um Elf!«
Da starrt ein blasses Mädchen
Hinaus in’s Dämmerlicht:
»Und ist er dahin und gestorben,
»Meinem Herzen stirbt er nicht!«
Drei Augenpaare schicken,
So heiß es ein Herz nur kann,
Für den armen, todten Soldaten
Ihre Thränen zun Himmel hinan.
Und der Himmel nimmt die Thränen
In einem Wölkchen auf,
Und trägt es zur fernen Aue
Hinüber im raschen Lauf;
Und gießet aus der Wolke die Thränen
Auf’s Haupt des Todten als Thau,
Daß er unbeweint nicht liege
Auf ferner, fremder Au.
Johann Gabriel Seidl, 1877