Biegener Kirchgeschichte III

Abriss der Geschichte der Biegener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil III seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

 

  • 1800 Pillgram gehört zum königlichen Domänenamt Biegen, in Biegen leben etwa 385 Bewohner (Stand 1798)
  • 1801 Außer dem inzwischen vorhanden, einzeln liegendem Dorfkrug ist eine 2. Windmühle vorhanden, der königliche Unterförster betreut das Biegenbrücksche Revier. Die Kirche ist Mutterkirche, in Pillgram steht die Tochterkirche. Neben 10 Ganz- und 10 Halbbauern, 10 Ganzkossäten, 2 Büdnern und 20 Einliegern, gibt es 1 Kreisgärtner, 2 Rademacher, Schmiede und Krug
  • 8.4.1802 Das Oberkonsistorium stellte in einem Gutachten u.a. fest, dass das Amt des Pfarrers zu wenig Ansehen auf Grund seines geringen, teilweise noch immer aus Naturalien bestehenden Einkommens genießt. Man sprach sich für eine ähnlich den Beamten festgelegte Berufslaufbahn mit entsprechendem Einkommen und unabhängiger von Patronatsrechten aus. Es wird die Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen empfohlen.
  • 1805 Dem Amtmann Karbe zu Biegen gehört das Dorf Sauen mit Gut und Windmühle, sowie die Sauensche Wassermühle. Es gibt zu diesem Zeitpunkt 2 Ganzbauern, 8 Ganzkossäten, 3 Einlieger, Schmied, Krug, Ziegelei und einen Förster über 900 Meter Holz. Die 20 Feuerstellen werden von 149 Einwohnern bewohnt.
  • 1806 – 1812 der zuständige Superintendent für die Kirche in Biegen hat seinen Sitz in Frankfurt (O)
  • 1808 Kirche und Religionsgemeinschaften unterstehen staatlicher Verwaltung.
  • 1811 – 1918 Der König wird Kirchenpatron, an seine Stelle tritt später der Staat.
  • Juni 1813 verpachtet werden durch das Königlich Preußische Justitzamt Biegen auf 6 Jahre die “Kleine Jagd” der Feldmark Biegen, Pillgram, Hohenwalde Kaisermühl und Müllrose, sowie die “Mittel Jagd” auf der Feldmark Müllrose von Biegen aus, diesseits des Kanals, inklusive des Junckerfeldes bis zur Lossow und Markendorfschen Grenze
  • 4.6.1813 Die Neumärkische Landwehrinfanterie unter Generalmajor von Hinrichs nimmt mit dem 1 Bataillon 1. Brigade Quartier.
  • Juli 1813 Spendensammlung für die verwundeten preußischen Soldaten, die Stadt Müllrose sammelte 40 Thaler, die Kirchgemeinden Biegen, Falkenhagen, Wilmersdorf und Treplin wurde gelobt, trotz ihrer Armut reichlich beigetragen zu haben
  • 18.1.1816 Pfarrer Baumann rechnete 7 Reichsthaler aus der Friedensfest-Kollekte für die invaliden Krieger, Witwen und Waisen des Feldzuges 1813 / 1815 ab.
  • 1816 Der Mühlenbesitzer hieß Wolff. Es werden 31 spannfähige bäuerliche Nahrungen mit 4367 Morgen verzeichnet. Der Domänenbeamte Karbe wird zum Amtsrath ernannt.
  • 1817 Friedrich Wilhelm III. führt zum 300. Jahrestag der Reformation die Kirchenunion zwischen Lutheraner und Reformierten ein
  • 2.11.1817 Pfarrer Wehmer übernimmt die Vertretung für den verstorbenen Müllroser Pfarrer und weiht eine Gedenktafel der Kriegeropfer in der Müllroser Kirche.
  • 1818 Das Dorf und das Vorwerk zählen zusammen 43 Feuerstellen und 351 Bewohner.
  • 1821 “Kirchenagende für die Königlich Preußische Armee, Weihnachten 1821”, sie bildet die liturgische Grundlage für alle Agenden bis in die Gegenwart
  • 1824 – 1839 Lehnträger über Jacobsdorf ist das Amt Biegen, dazu gehört auch “Vorheide” bei Müllrose
  • 1825 Die Verordnung des Königlichen Oberlandesgerichts zu Frankfurt verpflichtet die Pfarrer jährlich zur Übergabe der standesamtlichen Daten. Es gibt ein einzeln liegendes Vorwerk, 11 Ganz- und  9 Halbbauern, 9 Ganzkossäten, 10 Büdner und 15 Einlieger, 8 Handwerker, 1 Krug (einzeln liegend), 2 Windmühlen.
  • 12.1.1825

Holzdiebstähle und Forstvergehen werden im Königl. Preuß. Justizamt Biegen verhandelt

  • 4.4.1826 Verfügung an die Konsistorien, Kandidaten vor Antritt der Pfarrstelle zu verpflichten, die königliche Agende einzuführen
  • 4.7.1827 Die Evangelische Kirchenzeitung erscheint erstmals.
  • 18.3.1828 “Agende für die Evangelische Kirche in den Königlich Preußischen Landen mit besonderen Bestimmungen und Zusätzen für die Provinz Brandenburg”
  • 14.5.1829 Das Amt des Generalsuperintendenten wird wiederhergestellt, die Verleihung der Bischofswürde ist eine persönliche Ehrung.
  • Juli 1829 das Vierhüfnergut der Brüder Ferdinand und Wilhelm Brandt, nebst Krug- und Schankgerechtigkeit, Wert 4613 Rtlr., 28 Sgr., 4 Pf., kam mit allem Zubehör zur Versteigerung
  • 1830 Dubrow wird vom Domänen-Fiskus an den Amtmann und Landwirt Fischer verkauft Die dort seit 1766 siedelnden Kolonisten besaßen zusammen nur 5 Morgen Land, das veräußerte Gut dagegen war 1058 Morgen 20 Quadratruten groß und war bis mindestens 1852 in Fischers Besitz.
  • 1831 Ein Viktualienhändler hat sich in Biegen angesiedelt. Das Dorf gewinnt an Handwerkern: 2 (1 Gehilfe bzw. Lehrling) Schuhmacher, 3 (1 Gehilfe bzw. Lehrling) Schneider, 1 Tischler, 1 Rade- und Stellmacher, 2 (1 Gehilfe bzw. Lehrling) Schmiede, 2 Windmühlen, 2 Ölmühlen, 2 Webstühle auf Leinen, 1 Webstuhl auf Leinen als Nebenbeschäftigung, 1 Viktualienhändler, 1 Krug, 11 männliche und 17 weibliche Dienstboten werden erfasst,
  • 1832 der Jahreszins für das Getränke-Verlags-Recht des Kruges in Biegen ist auf mindestens 18 Kreuzer festgesetzt
  • 3.7.1834 Eine neue Feuerlöschordnung tritt in Kraft, der Conducteur Lehmann aus Jacobsdorf ist Commissarius, der Gutsbesitzer Sembach aus Pillgram sein Stellvertreter.
  • 15.3.1836

Verkauf des alten Schulhauses in Biegen wegen Neubau

  • 8.5.1837 Berufung des Prediger Wehmer zu Biegen zum Prediger in Müllrose, I. Frankfurter Superintendantur, er lehnte jedoch ab und blieb in Biegen
  • 1839 – 1872 Lehnträger ist das Amt Frankfurt (O)
  • 1840 Das Vorwerk ist Erbpacht, die 2 Windmühlen und 54 Wohngebäude sind vorhanden für 451 Bewohner. August Friedrich Wilhelm Neuguth aus Lichtenberg ist der Mühlenmeister zu Biegen.

Lage der Windmühlen in Biegen 1919

  • 1847 Abgrenzung der Verantwortung und Zuständigkeit von Konsistorien und Landesregierungen im Königreich Preußen 
  • bis 1849 eigenes Justizamt Biegen, Biegenbrück ist unterstellt, ebenso Neu – Pillgram (jetzt zu Pillgram eingemeindet)
  • 1849 – 1878 gerichtszugehörig der Gerichtskommission Müllrose
  • 29.6.1850 Der Oberkirchenrat wird gegründet.
  • 2.7.1850 “Grundzüge einer evangelischen Gemeindeordnung”, der Gemeindekirchenrat sollte gewählt werden, wahlberechtigt waren alle “selbständigen Familienoberhäupter und Hausväter”, sofern sie das 24. Lebensjahr vollendet hatten und “im vollen Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte” waren und nicht durch “lasterhaften Lebenswandel oder durch tatsächlich bekundete Verachtung der Religion oder der Kirche öffentlichen Anstoß gegeben haben”. Der Gemeindekirchenrat sollte aus mindestens 4 weltlichen Mitgliedern und dem Pfarrer bestehen, Kandidaten mussten mindestens das 30. Lebensjahr vollendet haben. Viele Pfarrer waren jedoch durch Acker und Naturalienbezüge abhängig von den Patronen und wollten sich nicht auch noch vom Gemeindekirchenrat abhängig machen, so dass vielerorts die Wahl unterblieb.
  • um 1850 Einbau einer Sauer-Orgel, das Erbpachtgut des Vorwerks von 1765 Morgen ist in Besitz der Familie Selchow  
  • 29.6.1853 Nachmittags um 2 Uhr gab es einen Hagelschlag etwa 1 1/2 Stunden lang, der 18 Meilen weit reichte, von der Mitte Jacobsdorfs aus über Pillgram und Biegen ging und die Felder von Pillgram und Biegen vollständig verhagelte
  • 1856 Seidenraupenzucht wird durch Familie Hutzel vorgenommen
  • 1859 30 spannfähige bäuerliche Nahrungen mit 4400 Morgen, 22 nichtspannfähige bäuerliche Besitzungen von 1/16-6 Morgen, (zusammen 42 Morgen), sind vorhanden.
  • 30.9.1861

    Zum Küster- und Schullehrer-Adjunkten wurde August Adolph Koeppler bestellt.

  • 22.11.1861

Bauausschreibung für Baulichkeiten am Pfarrhaus und dem dazugehörigen Viehstall in Biegen, veranschlagt waren Kosten in Höhe von 167 Thaler

  • 26.11.1861

Bauvergabe für Arbeiten am Küster- und Schulgehöft in Biegen, veranschlagt waren 99 Thlr. 6 Gr. 11 Pf.

  • 1864 Zum Dorf gehören nun insgesamt neben dem Vorwerk und den 2 Windmühlen 4 ausgebaute Gehöfte, 59 Wohn-, 5 gewerbliche und 124 steuerfreie Gebäude und 624 Einwohner.
  • 1866 Beim Chausseebau wird in Straßenbreite ein Gang zugeschüttet, welcher unterirdisch von der Kirche zum Kloster verlaufen sein soll, die Chaussee verläuft nach Müllrose.
  • 30. Januar 1868
Wochenschrift für Astronomie, Meteorologie und Geographie, Band 11, 1868

Putulsk Meteorit, 250 kg, Einschlag bei Putulsk

  • 9. November 1868 Dr. Wilhelm Ludwig Graeschke, Sohn des Brauereiverwalters, Tagelöhners und Nachtwächters Christian Gottlieb Graeschke und der Friederike Luise, geb. Klawisch, kommt in Biegen zur Welt.

    Biegen, Gesamtkirchenbuch 1857-1888

    • Er studiert in Berlin und 1903 – 1905 in Tübingen, promoviert und wird Stationsassistent der Reichsbahn in Berlin. In späteren Jahren Geschäftsführer, dann Direktor der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg (1917-1933)- Gründer und langjähriger Vorsitzender einer Wohnungsbaugesellschaft für Beamtenwohnungen in Berlin-Friedrichshagen.
    • Graeschke veröffentlichte verschiedene Bücher:
    • Was muss der Landwirt von den Eisenbahn-Gütertarifen wissen?, Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg, 1903
    • Die Landwirtschaftskammern als Glied des landwirtschaftlichen Verwaltungsorganismus in Preußen: insbesondere die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg, A. Mieck, 1905
    • Verkehrs-Handbuch für den Landwirt, Band 23 von Arbeiten der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg, Mieck, 1912
    •  Er verstirbt am 18.September 1933 in Berlin – Karlshorst. Seine Ehefrau war Elise Tandler.
  • 30. Mai 1869
1869

Bauvergabe für den Brückenbau der Chaussee nach Biegen, veranschlagt waren 1046 Thlr.

  • Juli 1869 der Biegener Franz August Ewald Weiß, geboren am 16.6.1844, hatte sich nach §110 SGB strafbar gemacht, da er sich der Militärpflicht durch Verlassen des Königlich Preußischen Landes entzog und nun durch das Königliche Kreisgericht Frankfurt/Oder öffentlich gesucht wurde
  • November 1869 Feuer-Polizei-Distrikts-Commisar des 2. Distriks des Lebuser Kreises ist der Biegener Schultze Hutzel
  • 1872 Johann Friedrich Müller, der herrschaftliche Meier, verstirbt 57jährig in Biegen
  • 1.10.1874 Der Pfarrer übergibt die Personenstanderfassung an das nun zuständige Standesamt in Petersdorf.
  • 1879 Der Gutsbesitzer Clarence Wenborne besitzt 387,5 ha in Biegen, der Grundsteuerreinertrag beträgt 4284 Mark
  • 1879 – 1952 gerichtszugehörig dem Amtsgericht Frankfurt (O)
  • 1880 2 Bockwindmühlen und 1 Chausseegeldhebestelle
  • 1882 Der Ort ist beträchtlich angewachsen, es gibt 1 Besitzung (1650 Morgen), 9 Bauerngüter (zusammen 1908 Morgen), 20 Kossäten (zusammen 1179 Morgen), 7 Büdner (zusammen 43 Morgen, 10 Besitzungen  (zusammen 7 Morgen).
  • 31.10.1884 Beschluss: Geistlichen, Schullehrern und Kirchendienern ist bei der Durchführung des Dreiklassenwahlrechts die Wahlberechtigung entzogen.
  • vor 1885 das Forsthaus Buschschleuse untersteht der Kirche in Biegen
  • 1891 Gründung eines brandenburgischen Pfarrervereins als Berufsverband.
  • 4.6.1891 Hermann Blume wird in Biegen geboren. Er wurde Geiger, verlor jedoch im ersten Weltkrieg seine rechte Hand. Nach einem Studium in Berlin wurde er Komponist, NS-Funktionär und Sonderbeauftragter für Musikwesen des Reichsarbeitsministers Franz Seldte, Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden seine Werke verboten. Blume starb am 10. Mai 1967 in Großbottwar, Kreis Ludwigsburg.
  • 2.7.1898 Das Diensteinkommensgesetz brachte dem Pfarrer endlich ein Mindesteinkommen, welches mit dem Dienstalter angehoben wurde und ergänzte das bisherige Pfründesystem. Die Pfarrgehälter lagen bei etwa 1.800 M jährlich in der Eingangsstufe und stiegen alle 6 Jahre um 600 M, maximal waren nach 25 Jahren 4.800 M erreichbar (vor 1898 weniger). In den lukrativsten Pfründen konnte ein Pfarrer jedoch bis zu 13.000 M erzielen, so dass die Fluktuation erheblich war. Das Eingangsgehalt der Oberlehrer lag bei 2.700 M.
  • um 1900
um 1900

Dorfblick von der Pillgramer Strasse aus, der Ort hat 64 Häuser.

Lithografie

Farblithografie, noch mit Turmuhr, die Kirche ist Mutterkirche, in Pillgram steht die Tochterkirche

 

Quellen:
Heinrich, Gerd; Bahl, Peter (1999): Tausend Jahre Kirche in Berlin-Brandenburg. Berlin: Wichern.
*) Jerchel, Heinrich (1912): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg: tl. 6. Kreis Crossen: Deutscher Kunstverlag.
*) Neugebauer, Wolfgang (1985): Absolutistischer Staat und Schulwirklichkeit in Brandenburg-Preussen. Berlin: De Gruyter (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 62).
*) Bliss, Winfried (1978): Die Plankammer der Regierung Frankfurt an der Oder.
*) Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Lebus. Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, 1983
*) Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800. Beiband zur Brandenburgischen Ämterkarte. Einzelschriften der historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, Band 7, Im Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin, 1935.
*) Paul Niekammer, Güteradressbuch Band VII, Provinz Brandenburg, 1929 Leipzig
*) Riedel, Adolph Friedrich: Codex diplomaticus Brandenburgensis.Berlin: Morin.
*) Martin Schulze; Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg, Bd. 5: Oder-Spree. Verlag Freimut & Selbst, Berlin 2007
*) Ludat, Herbert (1991): Bistum Lebus. Studien zur Gründungsfrage und zur Entstehung und Wirtschaftsgeschichte seiner schlesischpolnischen Besitzungen.1942. Aufl. Hildesheim: Olms.
*) Wohlbrück, Siegmund Wilhelm (1829-1832): Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Berlin
*) Ludat, Herbert: Das Lebuser Stiftsregister von 1405. Studien zu d. Sozial- u. Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn d. 15. Jahrhunderts.
Wiesbaden: Harrassowitz in Komm (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 9).

*) Viadrina Frankfurt (2003): Uni on. Zeitung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Nr. 39 August 2003.

Biegener Kirchgeschichte II

Abriss der Geschichte der Biegener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil II  seit Beginn des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

 

  • 1600 Die Pillgramer Kirche ist Tochterkirche der Kirche “St. Andreas Nikolai” zu Biegen.
  • 1601 Das Epitaph (altgriech. epitáphios = „auf dem Grab befindlich“) an der inneren Südseite des Altarraumes zeigt einen Besitzer Biegens, Hans von Gelnitz, aus dem Hause Sawen (Sauen), er starb 1601 und ist dort begraben
Hans von Gelnitz

Foto von 1907

Hans von Gelnitz

Hans von Gelnitz

Kirche Sauen

Kirche zu Sauen, dem Stammsitz derer von Sawen

  • 1608 Rittersitz derer von Röbel
  • nach 1613 Durch den Konfessionswechsel mussten die Malereien in der Biegener Kirche weiß übertüncht werden, es sollten die “Götzen” – Bilder entfernt werden, unter Luther gab es keine “Bilderstürmerei”.
  • 1618 – 1648 Der 30 jährige Krieg zerstört die Kirche stark, auch einen Teil des Altars, daher wird oberhalb ein Gottesauge angebracht, Symbol der Allgegenwart Gottes, das Pfarrhaus verbrennt
Gottesauge

Gottesauge und Tafel unter dem Gottesauge, welche den Altar bis 1957 schmückten

Tafel unter dem Gottesauge

Einer ist der Allerhöchste der Schöpfer aller Dinge HERR GOTT du bist unsere Zukunft für und für
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit
Himmel und Erde werden vergehen aber meine Worte werden nicht vergehen

  • 1624 Es leben in Biegen jeweils 17 Hüfner und Kossäten, 1 Hirte, 1 Pachtschäfer, die Schäferknechte, 1 Schmied, 4 Paar Hausleute, 12 Hufen gehören der Herrschaft,  1 Hüfner und 1 Kossät mit 2  Hufen gehen ab, so den von Röbel “freigewilligt” (steuerfrei gestellt)
  • 1632 – 1829 Das Amt des Generalsuperintendenten ruht.
  • 1633 – 1634 20 Ritterhufen, von den 17 Bauern die zusammen 28 Hufen hatten, ist nur noch einer (!) vorhanden, von den 17 Kossätenhöfen sind 11 wüst, Hirte, Schmied sind noch vorhanden.
  • um 1636 das Gutshaus, ein zweigeschossiger Bau, brennt ab
  • 1637 Prediger Lange musste Biegen verlassen, weil es ganz wüste und menschenleer war. Superintendent Martin Heinsius notierte dazu: ” Der verwahrlost das Pfarrhaus, daß es im Grunde abbrennt, und weil das Dorf schon wüste war, zeugt er weg in die Altmark.”
  • 1648  Nach dem Friedensschluss fanden sich einige Familien wieder ein und nach Jahren wurde die Predigerstelle mit einem ehemaligen Fleischergesellen besetzt, weil dieser lesen und den Katechismus konnte. Die reformierte Glaubensrichtung wird als gleichberechtigt neben Lutheranern und Katholiken anerkannt.
  • 1652 Es gibt 4 Pfarrhufen, welche der Pfarrer selbst beackert, die Kirche hat 3 Morgen Land in jedem Feld, welches die Bauern beackern.
  • 1654 Die Ritterhufen derer von Röbel sind zum Teil sehr bewachsen, 30 Bauernhufen und 9 Kossätenhöfe sind wüst, die Mühle steht leer, 2 Dreihüfner sind verblieben. Kurfürst Friedrich Wilhelm erlässt ein “Zensurgesetz”, welches lutherische Schriften verbietet.
  • 9.10.1655 Dem Konsistorium wird verboten, an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Augsburger Religionsfriedens teilzunehmen.
  • 3.12.1656 Verbot der Ordination auf die Konkordienformel, die Pest wütet in der Region Frankfurt (O).
  • 3.3.1657 Kandidaten der Theologie durften nicht mehr außerhalb Brandenburgs examinieren und ordinieren. Auf Grund dieser erneuten Veränderung in der Staatspolitik und der damit verbundenen Eingriffe in die Religion, welche die Aufnahme der Hugenotten in Brandenburg ermöglichen sollte, blieb die Pfarrstelle, welche seit 1637 vakant war, noch bis 1670 unbesetzt.
  • 1662 Verordnung zum Aufbau einer Schule
  • bis 1665 das Patronat hat das Gut Biegen inne
  •  um 1665 Biegen wird Staatsdomäne, der Kurfürst hatte das Dorf von den von Röbels erworben, und bekommt ein eigenes Justizamt, Joachim Erdmann von Burgsdorff (auch: Burgstorff, 1635-1706, kurfürstlicher Hauptmann über die Ämter Lebus, Fürstenwalde und Biegen Erbherr auf Reitwein, Wulkow und Burgdorf) hat das Amt inne. Seine Familie ist mit den Stifterfamilien, deren Wappen auf dem Biegener Altar sind und dem ehemaligen Besitzer, dessen Epitaph in der Biegener Kirche befindlich ist, verwandt. Das Patronat übernimmt der Kurfürst bzw. der Fiskus.
  • 1665 – 1713  Lehnträger ist das Amt Biegen, zu welchem außer dem Dorf Biegen noch Müllrose, Pillgram, Hohenwalde, Kaisermühl, Oberlindow und Biegenbrück gehören, alle müssen Überbestande der Kirchenkasse abführen und die Rechnungsbücher der Kirche zur Prüfung dem Amte vorlegen.
  • 1666 Es gibt wieder 13 bewohnte Hufen, 27 sind wüst, 1 Schäfer, 1 Hirte mit Vieh, 1 Wohnschmiede werden gemeldet.
  • 1670 – 1713 Pillgram wird Eigentum des Amtes Biegen
  • 28.2.1672 ältestes erhaltenes Kirchbuch der Biegener Kirche und original Ledereinband “Dominica Quinquagesima“, ist der erste Eintrag einer Eheschließung zu Biegen

originaler Ledereinband 1673

restaurierte Kirchbuchseite Biegen 1673

Februar 1672

 

 

 

 

 

  • 28.1.1677 “Heute Dato bezeuge ich (Anmerkung: Zabel von Burgsdorff), daß die Bauern und Kossäthen von den Dörfern Biegen, Pillgram und Hohenwalde ihr Getreide jederzeit in der hiesigen Mühlroschen Mühle bey hoher Straffe durchaus nicht anderswo zu mahlen verbunden seyn. Sintemahlen die Mühlrosche Mühle Ihrer Herrschaft Jährlich große Pächten und andere viele onera abgeben muß.” Der zu entrichtende Mühlenzins der Müllersfamilie Többicke wurde an das Amt Biegen entrichtet.
  • 15.11.1682 – 1691 Joachim Erdmann von Burgsdorff (*um 1620), Amtshauptmann des Amtes Biegen
  • 1687 Das kurfürstliche Amt verfügt noch immer über 7 wüste Kossätenhöfe auf seinen 14 Hufen, 21 Hufen haben die Bauern, 16 Ganzkossäten beackern diese zusammen mit 2 Dreihüfnern und 1 Einhüfner, welche noch bauen,
  • um 1690 die Biegener Kirche wird als Mutterkirche erwähnt, in Pillgram steht die Tochterkirche
  • 20.11.1691 -1710 Amthauptmann wird der Stallmeister und Kammerjunker Carl Ludwig von Froben (Frobenius)
  • 27.2.1692 Da viele Bauern sich weigerten, die Katechismuslehre zu besuchen, wurden die Pfarrer angewiesen, das “Zirkularschreiben” des Landesherren von der Kanzel zu verlesen, darin wurden Inspektoren angewiesen, die vom Pfarrer anzuzeigenden Gemeindemitglieder streng zu ermahnen, falls dies nicht genüge, werden von Landesherren Geld- und Leibesstrafen verhängt.
  • 18.9.1696 Der Biegener Heidereiter Andreas Siebenbürger entdeckt den legendären 66-Enders im Amt Biegen, in der Jacobsdorfer Heide und bereitet den Abschuss durch Friedrich I. vor.

66 Ender

66 Ender

 

 

 

 

 

 

 

 

Erbaut vom Baumeister Andreas Schlüter, Einweihung am 16. September 1707, Inschrift:

“Diesen Hirsch hat in der Brunftzeit mit eigener Hand geschossen der Durchlauchtigste / Großmächtigste Fürst und Herr / Herr Friedrich der Dritte / Markgraf und Kurfürst zu Brandenburg / im Amte Biegen auf der Jacobsdorfschen Heide / am 18. September anno 1696 / hat gewogen fünf Zentner 35 Pfund / nachdem er schon 3 Wochen geschrien”

1728 tauschte Friedrich Wilhelm I. das Geweih bei dem Kurfürsten August von Sachsen gegen eine Kompanie großer Grenadiere ein. Seit dem befindet es sich im Monströsensaal von Schloss Moritzburg und ist bis heute mit 19,8 kg Gewicht das schwerste Hirschgeweih der Welt

Original Geweih des 66 Enders

Foto des Original Geweihs

  • Dez. 1696 Die Regierung stellt fest, trotz einer Verordnung im selben Jahr, welche den Karfreitag aufwerten sollte, kam es beinahe überall noch immer zu den Marienfesttagen. Wo Prediger, Patron und Gemeinde zustimmten, sollten die traditionellen Feiertage gänzlich abgeschafft werden, zumindest sollte erst am nächstfolgenden Sonntag gefeiert werden.
  • 28.2.1702 König Friedrich I. übereignet dem Heidereiter Andreas Siebenbürger für seine Dienste beim Abschuß des 66-Ender im Jahr 1696 einen wüsten Hof von 3 Hufen in Biegen.
  • 1703 Abschaffung des Exorzismus vor der Kindstaufe (“Ich beschwöre dich, du unreiner Geist, dass du ausfahrest aus diesem Diener Christi”), den Pfarramtskandidaten wurde das Versprechen abgenommen, “auf Begehren der Eltern absque Exorcimo unweigerlich” zu taufen
  • 1704 Biegen hat sich vom Krieg wieder erholt, besitzt u. a. 42 Bauern – und 16 Ritterhufen, der Pfarrer hat 4 Hufen, auch die Schäferei hat 1000 Schafe. Der Pfarrer wohnt in Biegen im Pfarrhaus mit Hinterhof, Obst- und Küchengarten. Der Küster wohnt ebenfalls in Biegen und hat hinter dem Haus einen kleinen Baumgarten.Die Kirche besitzt 16 Morgen 279 Quadratruten Land.
  • 1707  Inzwischen gibt es wieder einen 1 Vierhüfner (Krüger), 9 Dreihüfner, 9 Einhüfner, 9 Kossäten, 3 Hausleute, einen Schäfer, Schmied, und Hirten.
  • 1711 In Biegen wird ein Schmied sesshaft. 16 Hüfner, 12 Kossäten, 1 Paar Hausleute, 1 Hirte hat Vieh, der Schäfer, Meisterknecht von 72, Hammelknecht von 48, Lämmerjunge von 25 Schafen zeugen davon, das es den Bauern recht zufriedenstellend geht.
  • 1713 – 1727 Biegen ist zeitweise an Fürst Menschikow (1672 – 1729), St. Petersburg, verschenkt worden und musste dorthin seine Steuern entrichten.  “Ihro Majestät dem Fürsten Menzikoff das Amt Biegen geschenket, alß wir Stettin überkommen haben” (im Nordischen Krieg). Das Amt brachte ihm 6000 Rtlr. jährlich ein und lag nach offiziellen Angaben im Pommerschen.
  • 5.3.1715  Instruktion zur Kirchenvisitation, jeder Superintendent, Propst oder Inspekteur musste in seinem Amtssprengel eine Lokalvisitation auf Kosten der besuchten Gemeinde durchführen.
  • 1716 – 1746 Öffentlichen Kirchenbuße, bei Ehebruch, “Hurerey” und später weiteren Delikten, musste das Gemeindemitglied öffentlich Buße tun, ansonsten blieb es vom Abendmahl ausgeschlossen.
  • 28.9.1717 Einführung der Schulpflicht
  • 1723 Auftrag an den Fürsten Menschikoff wegen Neubau einer Mühle zu Oberlindow
  •  1727 – 1731 Lehnträger ist das Amt Biegen
  • 1728 – 1731  Das Amt Biegen befindet sich in Sequesterverwaltung, nachdem Menschikow in Ungnade gefallen war, im gleichen Zeitraum ziehen Heuschreckenplagen durch das Lebuser Land und verwüsten die Felder.
  • 1730 Vasa Sacra

Abendmahlskelch, Vasa Sacra

Abendmahlskanne

 

 

 

 

 

 

 

  • 1731-  1739  Lehnsherr ist Graf Ernst Johann von Biron (1660 – 1772), sein Generalbevollmächtigter ist der Herr von Beerfelde auf Lossow
  • 1731-1757 Neubau einer Windmühle im Amt Biegen und Bau einer neuen Wassermühle durch den Windmüller Schröder am Neuen Graben
  • 1734 Biegen gewinnt an Einwohnern: 11 Bauern, 18 Kossäten, 5 Hausleute, 1 Müller, 1 Schmiede, 4 Leineweber, 1 Schneider, 2 Rademacher, 2 Schäfer, 1 Hirte, 1 Ziegelstreicher, 33 Frauen, 24 große Söhne, 20 große Töchter, 17 Söhne und 27 Töchter unter 10 Jahren, 7 Knechte, 4 Mägde.
  • 1739 – 1740 Lehnsherr ist Graf Burkhard Christoph von Münnich (1693 – 1767), Amtsinhaber der Baron von Tryden
  • 1740 – 1839 Lehnträger ist das Amt Biegen
  • 1745 Biegen erhält einen Unterförster, besitzt eine Windmühle mit einem Gang. Es gab vorher ein verbrieftes Mühlenrecht, welches unter Strafe untersagte, das Korn in einer anderen, als der Müllroser Mühle mahlen zu lassen. 19 Bauern und 9 Kossäten können nun im Ort zur Mühle gehen.
  • 1747 20 erbliche Bauernhöfe und 9 erbliche Kossätenhöfe sind vorhanden.
  • 16.10.1748 Eine Trappenplage auf den Feldern des Amtes Biegen führt zu einer Beschwerde durch den Amtsrat Jeckel (Feskel) aus Biegen, unterstützt wird er u.a. vom Oberforstmeister von Krosigk, Da die erlaubten Abschüsse eine Taxe von 2 Reichsthalern pro Stück an die Königliche Jagdkasse zur Folge hatten, bat er um eine Absenkung der selbigen auf 16 Groschen für einen Hahn und 12 für eine Henne. Einen Monat später stimmte man dem zu, 
  • 1749 Biegen hat den Pfarrer Samuel Grützmacher und den Küster Hellwig. Die Dorfgemeinschaft ist angewachsen auf 1 Vierhüfner (Krüger), 9 Dreihüfner (Schulze), 1 Zweihüfner, 9 Einhüfner, 9 Kossäten 10 Büdner, einen Dorfhirten, Schäfer, Schmied, Heideläufer; 42 Männer, 45 Frauen, 22 Söhne und 13 Töchter über 12 Jahre, 45 Söhne und 60 Töchter unter 12 Jahren, 16 Knechte, 21 Einlieger. Die Amtsverwaltung besitzt 1194 Morgen 147 Quadratruten Land, 16 Morgen 123 Quadratruten Gärten, 183 Morgen 54 Quadratruten Wiese. 1500 Schafe weiden neben anderem Vieh.
  • 1750-1756 10 Kolonisten-Büdnerfamilien werden angesetzt
  • 8.1.1752 Amtsrat Carl Ludwig Jeckel, verheiratet in erster Ehe mit Anna Charlotte Sophia geb. Bechin, in zweiter Ehe mit Marie Elisabeth geb. Prozenius. Sein Sohn ist der Oberförster Franz Christoph Jeckel, geb. 10.1.1764. Im Biegener Amt war er bis Juni 1762. Der Amtsrat Johann Joachim Jaeckel, sein Bruder,  reicht ein Localorium für die minderjährigen Kinder des Amtsrat Carl Ludwig Jeckel, zwecks Erb- und Theilungs Rezess ein, als die erste Frau, Mutter dreier Kinder, starb.
  • 1753-1784 Reparatur des Müllerhauses und der Windmühle in Biegen und Gesuch einiger Müller um Verpachtung der Mühle
  • 1756 – 1763 7 jähriger Krieg, die Menschen leiden unter den durchziehenden Truppen große Not
  • 1760 Die Kirche und der Pfarrhof werden im 7 jährigen Krieg geplündert, den “Beyträgen zur neuern Staats- und Kriegs-Geschichte, Stücke 1-190, 1757-1764, Danzig, J. C. Schuster” kann man 1760 entnehmen: “In dem Amt Biegen haben die Rußische Völker ihre Plünderungen und barbarische Verheerungen aufs höchste getrieben, welche sie dorten auf dem Amt-Hause und in dem ganzen Dorfe auf eine fast unglaubliche Art ausgeübet, indem sie auch daselbst kein Fenster, Tür, Kisten, Kasten, Stuhl, noch Tisch ganz gelassen, die Kirche beraubet, mit Unflath allenthalben besudelt, die Canzel zerhauen, die Todtengewölber aufgeschlagen, und die Cörper geplündert, den alten sieben- und siebzigjährigen Prediger Grützmacher nach devastierten (verwüstetem) Pfarrhause nackend ausgezogen, und ihm nicht einmal die Beinkleider gelassen, so daß er einige Tage hindurch mit einer um den Leib gebundenen alten Schürze… herumgegehen und endlich in diesen miserablestenn Umständen sich nach Frankfurt begeben müssen, allwo er von gutherzigen Leuten mit Kleidung und Brod gegen seine Blösse und Hunger versehen, auch wegen der von den Cosaken empfangenen Wunden am Kopfe und erbärmlichen Kantschuschlägen curiret werden müssen; der dasige Küster Hellwig hatte eben dieses betrübliche Schicksal, viele alte und junge Eingesessene wurden auf den Tod geprügelt…”

ausführlicher Bericht

  • 12.8.1763 “Allgemeines preußisches Schulreglement“, es regelte allgemeinverbindlich den Unterricht
  • 1763-1786 In den durch Abbau oder Vererbpachtung verschiedener Amtsvorwerke angelegten Etablissements haben sich entweder aus eigenen Mitteln oder durch Empfang von freiem Bauholz im Amt Biegen 71 Kolonistenfamilien angesiedelt.
  • 1765-1767 Der Rat Rademacher ließ im Amt Biegen “zu Oberlindow und Duberow” 13 Kolonistenfamilien ansetzten.
  • 1766 Reparatur an den Pfarrgebäuden zu Biegen. Auf den Biegener Feldern wird der ausgedehnte Anbau von Futterkräutern eingeführt (Burnet = Pimpinelle, Luzerne, Raigras, Trefoil = Hopfenklee, Rotklee und Turnip = Rüben), die Sämereien bezog man auf Veranlassung Friedrich II. aus England. Der Anbau mit Fruchtfolge wurde “englische Wirtschaft” genannt und setzte sich relativ schnell auch anderern Orts durch.
  • 1772 Ein Prediger wird erwähnt (Anmerkung: Pfarrer war Johann Friedrich Hirsekorn), es gibt noch 20 Bauern und Halbbauern, 10 Kossäten und Büdner, 2 Müller, 1 Schmiede, insgesamt 349 Bewohner. Die Mühlenmeister Dascke und Weinholdt legen Beschwerde wegen Nichtbeachtung des Mahlzwanges der Einwohner in Biegen, Pillgram und Hohenwalde ein.
  • 1773 Beschwerde der acht auf dem Biegenschen Amtsvorwerk zu Müllrose angesetzten Kolonisten bei der Kurmärkische Kammer über den Torschreiber Carl wegen Behinderung durch das Zählen ihres Viehs beim Ein- und Austreiben am Tor.
  • 1775 Erwähnung als “Biegen” in den Landkarten, um 1775 verliert das Amt Biegen die ” Aufhütung” der Schäferei auf den Untertanenfeldern
  • 20.5.1776 Der Friedhof um die Biegener Kirche herum ist mit einer Mauer umgeben, welche von den Einwohnern unterhalten werden musste
  • 3.9.1776 Christian Uckrow, Bauer, Dreihüfner, Ausgedinger und Gerichts-Schulze, Kirchen- und Schulvorsteher, wird in Biegen geboren. Sein Grabmal befindet sich an der Kirche in Jacobsdorf.
  • 21.10.1777 Eheschließung des Predigers Johann Friderich Hirsekorn mit der Predigertochter Johanna Elisabeth Lohdin.

Eheschließung Johann Friderich Hirsekorn im Biegener Kirchenbuch 1777

  • 1781 Neu – Pillgram wird unter dem Amte Biegen auf königlichem Vorwerksland mit Büdnerfamilien gegründet.
  • 1782 Es gibt neben dem Prediger auch einen Küster. Die Einwohnerschaft hat sich erneut erholt, 1 Vierhüfner (Krüger), 9 Dreihüfner (Schulze), 1 Zweihüfner, 9 Einhüfner, 9 Kossäten, 8 Büdner, ein Dorfhirte, Schäfer, Schmied, Heideläufer, Kreisgärtner, 8 Einlieger, werden gezählt.
    Auf dem Land weiden 20 Kühe, 10 Stück Jungvieh, 1200 Schafe, Schweine- und Federviehzucht wird betrieben. Es ergeht ein Gesuch der Kurmärkischen Stände um Erteilung einer Weisung an den Amtsrat Schultzer in Biegen wegen Mitsendung der erforderlichen Atteste für die Abschrotung des Malzes.
  • 11.5.1783 Catharina Dänicken, geb. am 18.7.1729, verstirbt. Ihr Grabstein wird in die Südwand der Kirche eingelassen.
  • 1783 – 1823 Karbe Wappen Die Söhne des Johann Christian Karbe (1705 – 1770) und der Anna Baath (1713-1762) pachten die Domäne Biegen als Generalpächter zusammen mit Dubrow, Hohenwalde und Pillgram. Ihrer Familie gehörte u.a. ab 1789 auch das Rittergut in Sieversdorf bei Frankfurt (O), der Biegener Zweig (Oberamtmann Wilhelm Karbe) starb aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Mannesstamm aus. Carl Friedrich Karbe erblickte bereits als Biegener am 21.2.1796 das Licht der Welt und starb am 18.8.1836 in Petershagen.  
  • 1785 Gesuch des Kolonisten und Müllers Noack um ein Etablissement und um Erlaubnis zur Anlegung einer Grützmühle und Ölpresse zu Biegen.
  • 1786 Der Justiziar des Amtes Biegen, Johann Georg Stolle, wechselt nach Müllrose, um dort der Justizbürgermeister zu werden.
  • 1787 Ein Oberschulkollegium wird eingerichtet, es ist mit dem Oberkonsistorium faktisch identisch, die Pfarrer sind auf dem Lande ohnehin in der Regel die einzigen, welche den nötigen Bildungsstand mitbringen, den Unterricht durchzuführen, die Küster unterrichten auch Lesen und Schreiben.
  • 1787-1800 Laufende Beschwerden des Müllers Wolff in Biegen über die Untertanen zu Hohenwalde, Pillgram und Biegen wegen Nichtbeachtung des Mahlzwanges und daraus sich ergebenden Pachtrückständen. Die Untertanen in Biegen, Pillgram und Hohenwalde klagen über den Biegener Windmüller Wolff wegen erhöhter Forderung von Mahlgeld und Lieferung von schlechtem Gemahl. Dieser reicht nun Beschwerden gegen den Müller Görsdorf zu Müllrose wegen Annahme von der Mühle zu Biegen zwangspflichtigen Untertanen ein.
  • 1794 Der Kirchturm brennt vollständig ab, durch den Neubau erhielt er ein Oberteil aus Backstein, die Fenster wurden umgebaut und erhielten Korbbögen, der Chor wurde um einen Anbau erweitert. Im Turmoberteil befinden sich Schallöffnungen und die Aufhängung für 2 Glocken. Der Turm wurde mit einem Zeltdach versehen, oben mit einer Wetterfahne mit der Jahreszahl 1794
Schule und Kirche

Die Schule des Ortes, daneben die Kirche mit dem Backsteinturm und Zeltdach (Foto um 1900)

 

Anbau Südwand

Anbau am Chor

Wetterfahne

Wetterfahne

Korbbogenfenster

Korbbogenfenster, heute vermauert

Grundriss Kirche Biegen

Grundriss

  • 20.2.1798 Dem Bäckermeister Schultze wird “die von ihm angelegte Winkelschule wiederholentlich untersagt. Er meint aber, daß ihm solche nicht gewehrt werden könne.”  Auf Betreiben des Magistrates und des Konsistorialrat Gedicke erging am 26.9.1799 ein erneutes Verbot.*)

Quellen:
Heinrich, Gerd; Bahl, Peter (1999): Tausend Jahre Kirche in Berlin-Brandenburg. Berlin: Wichern.
*) Jerchel, Heinrich (1912): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg: tl. 6. Kreis Crossen: Deutscher Kunstverlag.
*) Neugebauer, Wolfgang (1985): Absolutistischer Staat und Schulwirklichkeit in Brandenburg-Preussen. Berlin: De Gruyter (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 62).
*) Bliss, Winfried (1978): Die Plankammer der Regierung Frankfurt an der Oder.
*) Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Lebus. Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, 1983
*) Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800. Beiband zur Brandenburgischen Ämterkarte. Einzelschriften der historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, Band 7, Im Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin, 1935.
*) Paul Niekammer, Güteradressbuch Band VII, Provinz Brandenburg, 1929 Leipzig
*) Riedel, Adolph Friedrich: Codex diplomaticus Brandenburgensis.Berlin: Morin.
*) Martin Schulze; Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg, Bd. 5: Oder-Spree. Verlag Freimut & Selbst, Berlin 2007
*) Ludat, Herbert (1991): Bistum Lebus. Studien zur Gründungsfrage und zur Entstehung und Wirtschaftsgeschichte seiner schlesischpolnischen Besitzungen.1942. Aufl. Hildesheim: Olms.
*) Wohlbrück, Siegmund Wilhelm (1829-1832): Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Berlin
*) Ludat, Herbert: Das Lebuser Stiftsregister von 1405. Studien zu d. Sozial- u. Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn d. 15. Jahrhunderts.
Wiesbaden: Harrassowitz in Komm (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 9).

*) Viadrina Frankfurt (2003): Uni on. Zeitung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Nr. 39 August 2003.

Biegener Kirchgeschichte I

Abriss der Geschichte der Biegener Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil I  seit der Bronzezeit bis zum Ende des 16. Jahrhunderts

 

  • 2200 v. Chr. – 800 v. Chr. Der Ort war schon seit der älteren Bronzezeit besiedelt, wie Funde ( Abb. von 1909) belegen. Einige der Fundstücke befanden sich in Besitz des Pfarramtes unter Dr. Schaumann.1)

Bronzenadeln Begenetwa 1 km westlich des Gutshofes wurden Gräber gefunden, welche u.a. Bronzenadeln enthielten

 

 

Buckelurne Biegenetwa 2 km östlich des Dorfes wurden aus Hügelgräbern Buckelurnen geborgen

Tongefäße Aurither Typus Biegen

Tonklappern Biegen

etwa 2,5 km südlich und südwestlich des Dorfes befanden sich in Flachgräbern zahlreiche Gegenstände

Henkelkännchen Göritzer Typus

  • 1249 – 1278 Herzog Boleslaw II. von Liegnitz veräußert das Land Lebus zur Hälfte an Magdeburg. Die andere behielt er als Lehen, das er vier Jahre später aber an die askanischen Markgrafen von Brandenburg übergab, die dann 1278 den restlichen Teil als Pfand von Magdeburg übernahmen. Das Land Lebus wird nun mit Diplomatie und nicht mit dem Schwert erobert.
  • 1237 mussten die Markgrafen zusagen, jede neugegründete Kirche mit 4 Hufen auszustatten, so entstanden innerhalb weniger Jahre Dörfer mit gleicher Hufenzahl dicht beieinander liegend kurz nach dem Erwerb des Landes Lebus durch die Markgrafen von Brandenburg und das Erzbistum Magdeburg (um 1250)
  • 1253 Vordringen der askanischen Markgrafen. Verlegung des Handelsweges auf eine südlicher gelegene Linie MünchebergFrankfurtPosenFrankfurt wird durch die Askanier zur Stadt erhoben. Entlang dieser Linie: Gründung von neuen Siedlungen: “Bigyn” mit 64 Hufen*), Dorfbesitzer waren derer “von Bigan”, vielleicht aus dem ausgestorbenen Rittergeschlecht derer von Biegen (Gottfried Stael von Biegen (1323), Burg Vrouwensteyn) ?

(althochdeutsch: biogan, beogan, biegan -> biegen, andere Deutung aus den 80er Jahren: alt-slawisch: bogatu -> reich, albanisch: begati -> Reichtum, polnisch: biec -> laufen, biegacz -> der Läufer)

Mark Brandenburg

die Ausdehnung der Mark Brandenburg von 1170 (dunkelgrau) bis 1250 (hellgrau) erfolgte unter den Askaniern durch Lokatoren, welche etwa 200.000 Einwohner warben und über 100 Städte und 2500 Dörfer gründeten, etwa 30% der Bevölkerung waren slawischen Ursprungs, viele “Neu”- Brandenburger stammten aus niederdeutschen Gebieten bis nach Flandern und den Niederlanden

  • 18.11.1253 Opizo, Abt von Mizzano, ermächtigt dem Bischof von Lebus, gegen alle Angreifer seiner Güter mit Kirchenstrafen einzuschreiten
  • um 1270 Massive Kirchen wurden meist 10 – 20 Jahre nach der Dorfgründung erbaut, so dass die Biegener Kirche vermutlich um 1270 fertig gestellt wurde. Die Kirche ist aus behauenen Granitfindlingen, mit kleinen, für die Entstehungszeit typischen Fenster- und Türöffnungen, man hielt die Fensteröffnungen möglichst schmal, da Glas damals sehr kostbar war. Die Mauern sind 90 cm dick, “echte” Wehrkirchen aus Süddeutschland, welche an den Landesgrenzen erbaut wurden, haben sogar Wandstärken vom 120 cm und mehr, trotzdem konnte die Kirche in unruhigen Zeiten auch dem Schutz der Dorfbewohner dienen, da die zweischalige Bauweise der Feldsteinmauern und die Bauhöhe entsprechende Wandstärken voraussetzte. Die Ost – West – Ausrichtung der Kirche entspricht der alten Glaubensvorstellung, dass Jerusalem generell im Osten lag. Die erste Baulinie der neu zu erbauenden Kirche wurde am Tage des Patroziniums (Heiligenpatronats) nach dem Punkt des Sonnenaufgangs ausgerichtet. Hatte die Kirche zwei Titelheilige, wurden entweder die Winkel gemittelt oder nördliche und südliche Langhauswand wurden unterschiedlich ausgerichtet. In frühchristlicher Zeit wurden Kultstätten, an denen ein Märtyrer oder dessen Reliquien beigesetzt waren, nach diesem benannt und ihm geweiht. In Biegen fanden sich zwei Beutel mit Reliquien des Heiligen Eucharius bei der Restaurierung des Altars im Jahre 1958.
  • 1366 Erwähnung in einer Urkunde als “dorf czum Bigen” *)
  • bis nach 1368 Lehnträger sind derer von Lossow über einen Hof mit 10 Hufen (Ersterwähnung eines Otto de Lossowe in Lauban 1290, ein Peter de Lossowe war zwischen 1303 und 1334 Consiliarius und später Truchseß der brandenburgischen Markgrafen aus dem Geschlecht der Askanier, also ein sehr einflussreicher Mann, um 1328 soll der Stammsitz in Lossow bei Frankfurt (O) gewesen sein)
  • 1368 – nach 1405 Lehnträger sind Fritz und Hans Belkow (Belichowe) zu Frankfurt (O) über 1/2 Biegen mit Wagendienst, Ober- und Untergericht und dem Patronat (schon um 1308 stellten die Patrizierfamilien Belkow und Hokemann die 12 “Konsuln” bzw. “Schöppen” in Frankfurt (O), Belehnung vor 1373 des Fritzke Belkow, der letzte Belkow (Belcko) starb verarmt in Folge von Verschwendung 1547) Erwähnung in einer Urkunde des Kartäuserklosters bei Frankfurt (O) “vnd daz halbe dorff czu Bygen”*)
  • 1385 Das Domkapitel stellte den Antrag, den Bischofssitz nach Fürstenwalde zu verlegen, die Marienkirche wird zur Kathedrale erhoben. In den Auseinandersetzungen der Wittelsbacher, die Herren der Mark geworden waren, mit Kaiser Karl IV kam es 1773 zum Krieg, in dessen Verlauf das Lebuser Schloss und die Stadt verwüstet wurden und als Bischofssitz nicht mehr geeignet waren.
  • 1396 Bischof Johann erteilte allen Förderern des Kartäuserklosters “Domus Misericodiae” (Barmherzigkeit Gottes) 40 Tage Ablaß.
  • 14. Jh. Ein mit Spitzbogen umrahmtes (heute vermauertes) Portal zeigt rechts und links Weihekreuze im Kreise roter Erdfarbe, es findet sich eine Glocke in der Kirche, 0,76 m Durchmesser, verziert mit spätgotische Minuskeln.
  • um 1399 – 1405 Lehnträger sind derer von Beerfelde über 17 Hufen (altes Brandenburger Adelsgeschlecht, bereits seit 1285 Stammsitz zu Lebus, derer von Beerfelde sind u.a. mit von Burgsdorff, Lehnsherrn von Müllrose, verwandt, sie stammen von dem Braunschweigschen Geschlecht derer von Bährfelde/Bahrfelde ab)
  • 15. Jh.  Eine größere Glocke, 0,90 m Durchmesser mit der Inschrift “O REX GLORIA CHRISTE VENI CUM PACE” (O ruhmvoller König, Christus, komme mit Frieden), befindet sich im Turm. Am Hals eine Anzahl Medaillons mit Darstellungen, u.a. Lamm, Kreuzigung, Taube, Verkündigung.
  • um 1400 Im Chorraum entstehen Malereien, sie zeigen Passionsszenen, Ornamente, Wappen und ein Kloster (vermutlich das Karthäuserkloster “Barmherzigkeit Gottes” zu Frankfurt (O), gegründet 1396, dem ein Teil Biegens gehörte) “Der Legende nach hatte Biegen ein Nonnenkloster mit großem Landbesitz. Der heilige See, heute verlandet und teilweise Wiese an der Straße nach Jacobsdorf, diente den Nonnen als Badestelle.” Der Triumphbogen (Spitzbogen), er verbindet das längliche Schiff mit dem eingezogenen Chor, ist geschmückt mit ornamentaler Malerei und einem Posaunenengel.
Carthäuser Stadansicht Frankfurt 1562

Quelle: Stadtarchiv Frankfurt (O)

Blick vom Karthäuserkloster auf die Stadt mit der zweitürmigen Marienkirche. Nachschnitt um 1598 der erstmalig 1562 erschienenen Stadtansicht.*)

 

 

 

 

 

  • 1402 Zum Dorf Biegen gehören eine Mutterkirche, ein Rittergut, eine Tochterkirche in Pillgram, insgesamt 64 Hufe, wovon 4 Hufe dem Pfarrer gehören.
  • bis 1416  die von Lossow haben ihre Lehnanteile vereinigt (Hans von Losso(w), “dorff zcu dem Bygin”)*)
  • vor 1416 – nach 1438 Lehnträger sind derer von Lossow *)
  • 1416 Das Kartäuserkloster kauft das Dorf Biegen mit der Hälfte der dabei gelegenen großen Heide für 700 Schock Groschen, was aber vom Kurfürsten anscheinend nicht bestätigt wurde
  • vor 1417 von Beerfelde hat seine Lehnanteile vereinigt
  • April 1432 Die Hussiten belagern Lebus und Frankfurt, brandschatzen das Kartäuserkloster in Frankfurt (6.April) und zerstören den Dom in Fürstenwalde. Als sie im Lager in Müllrose waren, unternahmen die Frankfurter einen Angriff, welcher zu erheblichen Verlusten bei den Hussiten führten. Die darauf folgenden Plünderungen und Grausamkeiten zerstörten viele Dörfer, Sieversdorf war noch 30 Jahre später wüst.
1432

Codex diplomaticus Brandenburgensis*)

  • 1437 Das Kartäuserkloster wurde größer und prachtvoller wieder aufgebaut.
  • 1438 Lehnträger sind derer von Lossow über ganz Biegen, das Kloster erwirbt, diesmal bestätigt, die große Heide zu Biegen und zahlt für diese und die erworbenen Teile von Briesen mindestens 310 Schock
  • bis nach 1442 Heidezins an die Kartäuser von 50 – 70 gr jährlich
  • 1450 Unruhige Zeiten, Polen, Russen und Litauer ziehen durch das Land und belagern Frankfurt.
  • 1450 – nach 1460 Lehnträger sind derer von Kracht (Hintze Kracht, urkundlich erwähnt 7.1.1466, Heincze Cracht wird in einer Urkunde von 1438 des Markgrafen als “unser Schreiber” erwähnt) (ein Geschlecht aus Norddeutschland, Mecklenburg und Vorpommern, seit um 926 in der Mark Brandenburg)
  • 1460 von den 64 Hufen sind 24 wüst, es Zinsen noch 31,  Verblieben sind 11 Kossäten, ein Krüger, ein Richter, der Schäfer des Schulzen hat 50 Schafe, Krachts Schäfer hat 50 Schafe.
  • vor 1463 – 1475 Lehnträger sind derer von Lossow*)
  • 1475 – 1487 Lehnträger sind derer von Beerfelde zu Rosenthal (“Rosintal“)
  • 1487 – 1500 Lehnträger sind derer von Köckeritz  (Kockeritz) (diesem Geschlecht waren u.a. Cölln an der Spree, Lübbenau und Raakow verlehnt, Hans von Köckeritz wird in einer Urkunde vom 7.4.1454 erwähnt)
  • Ende 15. Jh. Der quadratische Westturm wurde an die Biegener Kirche gebaut, er diente nach den damaligen Vorstellungen der Abwehr des Bösen, das aus dem Westen kam. 
  • 1499 Joachim I. wird Kurfürst von Brandenburg, er gründet 1506 die Universität “Viadrina” und hält bis zu seinem Tode fest am katholischen Glauben. Heinrich von Kockeritz zum Bigen huldigt dem Kurfürsten Joachim I. und dem Markgrafen Albrecht in Frankfurt /O.
  • um 1500 Die auf den Grundbesitz zu entrichtenden Abgaben waren gering, die Bauern hatten im bischöflichen Gebiet nur an 3-4 Tagen Spanndienste zu leisten (Pflügen, Getreide oder Heu einbringen, Küchenholz herbei schaffen), meist wurden je Hufen Land 9-75 Groschen, meist 30 Groschen erhoben. Die Höhe richtete sich nach der Bodenqualität und danach, ob man in einem Überschwemmungsgebiet lebte. In diese Abgabe eingeschlossen war das “Bischofsgeld” mit 4-6 Groschen. Der Pfarrer erhielt im Jahr einen Scheffel Hartkorn, auch 1-2 Messpfennige. Die Kossäten hatten ebenfalls ihr Auskommen, da sie stets Tagelohn erhielten. Es gab im Bistum unter Bischof Dietrich von Bülow (*1460-1523) keine Erbuntertänigkeit oder Leibeigenschaft.
  • 1500 – 1504 Lehnträger sind derer von Brietzke (Britzik) zu Britz, ein ursprünglich Magdeburger Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus in Jerichow zu finden war
  • 1502  Um dem Pfarrer seine Arbeit zu erleichtern, wurde das Andachtsbüchlein “Baum des Legenda AureaSeelenheils” für den Hausgebrauch in Frankfurt (O) gedruckt, es war von Geiler von Kaysersberg, dazu standen dem Pfarrer die Postille des Nicolaus de Lyra  mit Bibelerklärungen und Predigtausarbeitungen zur Verfügung, die “Sermones discipuli de tempore et de sanctis” des Johannes Herolt, sowie der “Meffreth vel hortus reginae”, über die Heiligen konnte man in den “Legenda aurea” des Jacobus de Voragine nachschlagen. Der Pfarrer feierte in der Gemeinde neben den Festen zu Verehrung der Kirchenpatrone und der Kirchenheiligen auch die Heilige Hedwig am 15. Oktober.
  • 1504 – 1665 Lehnträger sind derer von Röbel (Altes mecklenburgisch – brandenburgisches Adelsgeschlecht. Das Geschlecht der Röbels wird 1375 als Inhaber von Gerechtsamen in Buch, Karow und Umgegend erwähnt, welches später u.a. Krummensee, Wegendorf, Hirschfelde Kloster Friedland und andere Orte in Besitz hatten)
  • 1505-1514 Neue Messbücher werden vorgeschrieben: “Breviarium ad usum Ecclesiae Lubucense” (1505) für den Klerus, “Missale Lubucense” (1509) und “Viaticum Lubucense” (1514), die beiden letzteren waren mit dem Wappen des Bischof geschmückt. Ein erhaltenes Exemplar des Missiale in Frankfurt (O) bezeugt dessen Verwendung noch Jahrzehnte nach der Reformation.
  • 1535 Markgraf Joachim II. erbt von seinen Vater große Teile der Mark Brandenburg und soll laut Testament am katholischen Glauben festhalten, er hält an den alten Kirchentraditionen fest, steht jedoch im Briefwechsel mit Martin Luther und lässt an der Universität “Viadrina” von Gelehrten Glaubensgespräche führen.
  • 1536 Erste Kirchenvisitationen werden eingeführt, um sich u.a. einen Überblick über das Vermögen der Kirchen und Klöster zu verschaffen. 
  • bis 1538 Lehnsherr über Biegen ist der Markgraf bzw. Kurfürst
  • 1538 – 1598 Lehnsherr ist der Bischof von Lebus
  • 1.11.1539  Reformation in Brandenburg, Einführung des Kirchenbuches, die Pfarrer waren angehalten, über das Gemeindeleben Buch zu führen.
    Der Lebuser Bischof Georg von Blumenthal (*1490-1550) protestierte gegen die Visitationen, darauf unterließ der Markgraf die Zahlung des Bischofzehnt und nötigte 1540 den Bischof zu dem Einverständnis, das der Markgraf den Zehnt einzog und jeden Februar gegen Quittung an den Bischof ausbezahlte. Die Bischofsgüter wurden steuerpflichtig und Priester sowie andere Geistliche mussten die Visitationen fortan dulden.
    Herausgabe einer “Kastenordnung” welche zur Einstellung evangelischer Prediger verpflichtete, ihnen die Ehe erlaubte, die Entfremdung der kirchlichen Einnahmen verbot, welche z.B. für den Unterhalt der Pfarreien bestimmt waren, es wurden zu kontrollierende Kassenbücher eingeführt, Zuständigkeiten neu festgelegt, die Instandsetzung von Schulen verfügt, die Einrichtung von Stipendien zum “studio”, auf dem Lande wurden die “obersten Lehnsherren” zu “Vormündern” der Pfarrer bestellt, beaufsichtigten also die Einkünfte und Vermögensverwaltung ihrer Kirchegemeinde.
  •  4.12.1539 Der Protest Georg Buchholzers (1503-1566) brachte Luther dazu, folgenden Brief zu verfassen, welcher in kaum einer Darstellung der brandenburgischen Kirchengeschichte fehlt und die brandenburgischen Sonderformen im Interesse der Durchsetzung der Reformation toleriert: „So gehet in Gottes Namen mit herum und tragt ein silbern oder gülden Kreuz und Chorkappe oder Chorrock von Sammet, Seiden oder Leinwand, und hat euer Kurfürst an einer Chorkappe oder Chorrock nicht genug, die ihr anziehet, so zieht der 3 an, wie Aaron der Hohe Priester drei Röcke übereinander anzog […]. Haben auch ihre Kurfürstliche Gnaden nicht genug an dem Circuitu oder Prozession, das ihr umher gehet, klingt und singet, so gehet sieben mal mit herum, wie Josua mit den Kindern von Israel um Jericho giengen, machten ein Feldgeschrei und bliesen Posaunen. Und hat euer Herr, der Markgraf, ja Lust dazu, mögen ihre Kurfürstliche Gnaden vorherspringen und tanzen mit Harfen, Pauken, Zimbeln und Schellen wie David vor der Lade des Herrn tat, da die in die Stadt Jerusalem gebracht ward …“
  • 1.3.1540 Einführung einer “Kirchenordnung”, Adel, Städten und Gemeinden wurde untersagt, Pfarrer ohne ordentliche Berufung und Ordination ins Amt zu berufen, einzig, um ihre eigene Macht zu festigen. Die Bewerber sollten von nun an auf ihre theologischen Fähigkeiten und menschlichen Qualitäten geprüft werden. Die Kirchenordnung behandelte in drei Teilen die Lehre, den Katechismus und und die Agende, war somit Verfassung und Gottesdienstordnung, sie sicherte aber mit dem Einverständnis Luthers den Fortbestand vieler altkirchlicher Zeremonien und Bräuche. Der Bischof von Lebus lehnte die Kirchenordnung ab.
  • Ende 1540 – 1543 Generalvisitationen wurden u.a. in den Gemeinden des Bistums Lebus durchgeführt, zur Bekanntgabe und Erläuterung der Kirchenordnung, Feststellung der  Vermögensverhältnisse und Inventare, Sicherstellung der Besoldung der Pfarrer, Küster und Lehrer, Empfehlung zur Herstellung caritativer Einrichtungen. Verantwortlich für die Visitation war Kanzler Johannes Weinlöben (+1558) unter Superintendent Jacob Stratner (+1550).
  • 1542 die Röbels führen 27 Gulden 16 Groschen Landsteuer ab
  • 1543 Im Bistum Lebus zeigte sich kein Wandel, daher übernahm das Konsistorium die Aufgabe, die für den Aufbau des Kirchenwesens in den Gemeinden notwendigen Maßnahmen zu treffen, ihren Vollzug zu beaufsichtigen und als Schiedsstelle Bescheide zu erteilen. Das Konsistorium gab es seit dem 22.4.1543 in Berlin als Behörde und Träger des landesherrlichen Kirchenregiments und war mit einer Reihe der vormals den Bischöfen obliegenden Kompetenzen ausgestattet worden, obwohl die völlige Beseitigung der bischöflichen Verfassung zu diesem Zeitpunkt nicht Bestandteil der Reform war.
  • 1555 von 60 Hufen werden 4 Schock Bischofszehnt abgeführt
  • 1555 Augsburger Religionsfrieden, der protestantische Glauben wird anerkannt. Der Lebuser Bischof Johannes VIII. von Horneburg, das letzte katholische Bollwerk, stirbt am 16.6.1555 in Storkow nach nur 5 Jahren im Amt, Einzug der bischöflichen Güter, der Markgraf ist Verwalter selbiger.
  • 1561 “Geistliche Polizey-, Visitations- und Consistorialordnung”, sie unterstützt den Verwaltungsaufbau und schafft für den nunmehrigen “Generalsuperintendenten” eine Reihe von “Superintendenten”, die ihn unterstützen. Sitz des Superintendenten des Landes Lebus ist Frankfurt (O). Die “Inspectoren” beaufsichtigen nun auch die Schulmeister, regeln Vakanzen etc. Die bischöflichen Befugnisse der Ordination, Konfirmation und Amtseinführung der Pfarrer (“Institution”) besaßen sie nicht.
  • 1563 Der Markgraf Joachim II. legt ein öffentlich testamentarisches Glaubensbekenntnis gemäß der Augsburger Konfession ab, belässt es aber bei den alten Gebräuchen und Zeremonien, auch die Ausstattung seiner Hofkirche ändert sich nicht.
  • 1572 Kurfürst Johann Georg erlässt eine Kirchenordnung, die auf der Confessio Augustana beruhte, sein Sohn Joachim Friedrich ist 1555-1598 Bischof von Lebus, um den katholischen Einfluß zu unterbinden. Die Gemeinden mussten ein Exemplar für 1 1/2 Gulden erwerben, welches in der Frankfurter Druckerei Eichhorn gedruckt wurde.
  • 1573 Die Visitations- und Konsistorialordnung schreibt u.a. Tauf-, Trauungs- und Sterberegister vor. Neben dem Datum der Amtshandlung müssen nun auch die Namen der Täuflinge, Brautleute oder Verstorbenen erfasst werden. Die Visitationen wurden auf einen Intervall von 10 Jahren festgesetzt, allein 3 Jahre sollten sie im Stift Lebus andauern.
  • 1573 – 1581 Generalvisitationen, bei welcher man die Pfarrer die Konkordienformel von 1577 unterschreiben ließ, die Visitationen wurden durch die 1576 ausgebrochene Pest erschwert.

    Portal

    das vermauerte Priesterportal der Biegener Kirche

Man rückte in der Folgezeit in der lutherischen Kirche Kanzel und Taufe in die Nähe des Triumphbogens, vermauerte häufig das Priesterportal, da nun entbehrlich, veränderte das Gestühl und richtete der wachsenden Gemeinde eine Empore ein, um mehr Platz zu schaffen. Bis ca. 1625 entstanden neue Kanzeln, Altäre und Taufen, auch in der Biegener Kirche finden sich diese Veränderungen.

 

 

  •  1573 – 1806 Inspektionen im Pfarramt Biegen.
  • 1577 Das ” Breviarium ad usum Ecclesiae Lubucense” wird durch ein reformiertes Brevier ersetzt.
  • 1585 Die Söhne des Feldmarschalls Joachim von Röbel erwerben zu ihrem Besitz in Biegen das gesamte Dorf Rosengarten. Dieses wird im Kirchenvisitationsbericht von 1600 ebenfalls erwähnt: “Der Bagram ist eine Feldmark, so halb zu Lichtenberg und halb zu Rosengarten gehört, und worauf die Junkeren ihre Weyereyen und Vorwerke haben.”
  • Ende 16. Jh. Der Altaraufsatz in der Biegener Kirche ist aus Sandstein gearbeitet, damals sehr wertvoll und von weit her gebracht, im Aufbau einem Flügelaltar ähnelnd.

Besonders plastisch ist der Passionszyklus herausgearbeitet, im unteren Teil des Altars sieht man das Große Abendmahl Jesu am Gründonnerstag, links darüber ist Jesus im Garten dargestellt. Im oberen linken Bild wird der Meister aus Nazareth verspottet und ausgepeitscht, im rechten oberen Bild wird ihm die Dornenkrone aufgesetzt. Im Bild darunter bricht Jesus unter der Last des Kreuzes zusammen. Die Kreuzungsszene bildet den Mittelpunkt des Altaraufsatzes. Zu sehen sind Maria, die Mutter Jesu, und der Jünger, den Jesus lieb hatte. Das Kreuz steht auf einem Totenschädel – der Gekreuzigte, Auferweckte, hat dem Tod die letzte Verbindlichkeit, die Macht, genommen. Vier Wappen sind zu sehen, links unten Biesenbrow, darüber Röbel, rechts unten Mörner, darüber Krummensee.

  • um 1595 Biegen hat einen Rittersitz, die Schäferei 1000 Schafe, das Dorf ist gewachsen und besitzt u. a. einen Weinberg und eine Windmühle. Der Krüger besitzt 4 Hufen Land, der Schulze und 8 weitere Einwohner 3, 7 haben 2 Hufen, die 17 Kossäten haben jeder 1 Hof, 9 Hausleute werden gezählt (Leineweber, Müller, Schmied, Hirte, Schweiner).
  • ab 1598 Lehnsherr über Biegen ist der Kurfürst bzw. der König
  • um 1600 Der erste in Biegen ansässige evangelische Pfarrer ist Paul (us) Praetorius (lateinisiert von Schultze oder Schultheiß: Scultetus, Praetor = Vorsteher, Oberrichter, Schulze ), die Kirche ist Mutterkirche, der Pfarrer besitzt 4 Hufen Land, mit 30 Scheffeln Roggen zu besäen, auch mit 12 Scheffeln Gerste, ein Pfarrhaus und einen Ackerhof zu 5 Scheffel Aussat, dazu kommen 2 1/2 Wispel Meßkorn, 1 Morgen Wiesenwachs. Der Küster hat ein Küsterhaus mit Kohlgarten, dazu 30 Scheffel Roggen, den Korb alle Quartale und Ostereier.

 

Quellen:
Regesta Imperii; V,2,3 Philipp, Otto IV, Friedrich II, Heinrich (VII), Conrad IV, Heinrich Raspe, Wilhelm und Richard, 1198-1272 Päpste und Reichssachen hg. Ficker. 1892; p1566
Heinrich, Gerd; Bahl, Peter (1999): Tausend Jahre Kirche in Berlin-Brandenburg. Berlin: Wichern.
*) Jerchel, Heinrich (1912): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg: tl. 6. Kreis Crossen: Deutscher Kunstverlag.
*) Neugebauer, Wolfgang (1985): Absolutistischer Staat und Schulwirklichkeit in Brandenburg-Preussen. Berlin: De Gruyter (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 62).
*) Bliss, Winfried (1978): Die Plankammer der Regierung Frankfurt an der Oder.
*) Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Lebus. Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, 1983
*) Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800. Beiband zur Brandenburgischen Ämterkarte. Einzelschriften der historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, Band 7, Im Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin, 1935.
*) Paul Niekammer, Güteradressbuch Band VII, Provinz Brandenburg, 1929 Leipzig
*) Riedel, Adolph Friedrich: Codex diplomaticus Brandenburgensis.Berlin: Morin.
*) Martin Schulze; Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg, Bd. 5: Oder-Spree. Verlag Freimut & Selbst, Berlin 2007
*) Ludat, Herbert (1991): Bistum Lebus. Studien zur Gründungsfrage und zur Entstehung und Wirtschaftsgeschichte seiner schlesischpolnischen Besitzungen.1942. Aufl. Hildesheim: Olms.
*) Wohlbrück, Siegmund Wilhelm (1829-1832): Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Berlin
*) Ludat, Herbert: Das Lebuser Stiftsregister von 1405. Studien zu d. Sozial- u. Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn d. 15. Jahrhunderts.
Wiesbaden: Harrassowitz in Komm (Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1, Gießener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 9).

*) Viadrina Frankfurt (2003): Uni on. Zeitung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Nr. 39 August 2003.

alte Maße, Gewichte und Begriffe

 

allodio Begriff für das Vorwerk (lat. Allodium)

Cathedratikum jährliche Abgabe an den Bischof

Commissarius Beauftragter, Bevollmächtigter, Vermittler

Conducteur nennt man einen in der Kriegs- und Zivil- Baukunst Erfahrenen, dem die Aufsicht über die Arbeiter anvertrauet ist.

Consiliarius Rat, Ratsherr

Einlieger Einlieger wohnen in Dörfern bei Bauern oder Eigenkäthnern, auch in Städten zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter, die bald hier bald dort in Städten, Gütern, Wäldern, selbst im Auslande Beschäftigung suchen.Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner, Einwohner.

Es gab auf großen Höfen eigene Einlieger- bzw. Heuerlingskotten, die manchmal mit einem separaten Stück Land zeitweise verpachtet wurden (z.B. häufig 12 Jahre).

Bei dieser Personengruppe fehlen über sehr lange Zeiträume fast völlig die die Kirchenbücher ergänzenden Grundherren- oder Familienakten.


Hufe von Ort zu Ort unterschiedlich; gebraucht für Gemarkungs- und Hofgrößen.

meistens 30 Morgen

meistens zwischen 15 und 20 ha

7,6597 ha (Preußen vor 1755)

7,659 ha (Magdeburger Maß, Preußen ab 1793)

37,35 ha = 66 2/3Morgen (je 5601,17 m2 = 300 Quadratruten zu 18,67 m2) (Kulmisches oder Baumaß)


Hektar (ha) 1 ha = 1 hm2 = 104 m2

Meßkorn “In einigen, besonders katholischen Gegenden, dasjenige Korn oder Getreide, welches die mit Ackerbau versehenen Landleute dem Pfarrer für den Gottesdienst, von welchem die Messe für den wesentlichsten Theil gehalten wird, jährlich entrichten müssen. Es ist unter diesem Nahmen auch noch in einigen evangelischen Gegenden üblich. In einigen heißt es das Zehentkorn, Zinskorn, Sendkorn etc. Im mittlern Lat. Annona missalis.”

Morgen (Mg) die mit einem Ochsen an einem Vormittag pflügbare Fläche

meistens 25 bis 58 a, maximal 122,5 a

120, 150, 160, 180, 300 oder 400 Quadratruten

25 a = 1/4 ha = 1 vha (Viertelhektar, Norddeutscher Bund ab 1869) 0,2554 ha (Magdeburger Maß, Preußen ab 1793)


Quinquagesima früher letzter Sonntag der „Vorfastenzeit“, nach den lateinischen Anfangsworten des Introitus auch Estomihi genannt.

Rute, Quadratrute (QR) 14,185 m2 (Preußen 1869)

18,67 m2 (Kulmische)


Scheffel, Schaff, Simber,
Sümber, Sümmer, Simmer
bis 1872 deutsches Hohlmaß für schüttbare feste Körper (z. B. Getreide) rund 0,23-2,22 hl.

4 Viertel = 48 Stof = 54961 Liter (Preußen, Scheffel)

40 Stof (Preußen, ab (1750)


Schock 60 Stück = 3 Stiegen = 4 Mandel = 5 Dutzend

Selivensem auch Selinen (sem), Selvien(sem), Selmen(sem)Dieser nur hier auftretende Name, auf den seltsamerweise weder Wohlbrück noch einer der vielen anderen Forscher, die sich mit der Frühgeschichte des Frankfurter Raumes eingehend beschäftigt haben und denen das Lebuser Stiftsregister genau bekannt war, an irgendeiner Stelle eingegangen ist, gibt manche Rätsel auf. Eine Kirche gleichen Namens wird in der folgenden Auf­stellung nicht erwähnt. Da auch kein ähnlicher Ortsname unter den aufgeführten Kirchorten vorkommt und zweifellos Frankfurt der Vorort dieses Bezirkes ist, kann es sich daher nur um eine Bezeichnung für das Gebiet um Frankfurt han­deln. Da sich nun das Cathedraticum-Verzeichnis als sehr alt und aus früheren Registern tradiert erweist, liegt die Vermutung nahe, diese in der Überlieferung nur hier vorkommende Bezeichnung mit dem Namen für die auf dem rechten Oderufer 1253 geplante Schwesterstadt Zliwitz zu verknüpfen. *Sliwica (zu slav. *siiva „Pflaume”) ist vielleicht der alte slavische Name für den Platz gewesen, an oder neben dem die schlesische und später die askanische Stadtgründung erfolgte (hierzu vgl. Schilling, Ursprung, S. 283 ff.). In der latinisierten Form des slavischen Namens könnte dann das „e” der ersten Silbe nur als ein Abschreibfehler erklärt werden. Lehnt man eine solche Verknüpfung ab, muß man von slav. * Zelenin [lat. Selinensem] ausgehen, der zu zahlreichen anderen auf westsla­wischem Gebiet vorkommenden Namen zu stellen wäre (zu slav. * zelenyj „grün”, vgl. R. Trautmann, Die elb- und ostseeslavischen Ortsnamen, T. 2, 1949, S. 32}.— Auch für eine weitere Hypothese bietet der nur hier überlieferte Name vielleicht gewisse Anknüpfungsmöglichkeiten: bei Gall Anonymus (ed. K. Maleczynski, S. 7 und 17) findet sich das rätselhafte „Selencia”, das seit K. Buczeks Studie in Rocz. Hist. Bd. 14, 1938, S. 1 ff. als aus Leuticia entstanden erklärt wird, das aber von T. Tyc (Z dziejöw kultury w Polsce sredniowiecznej, 1925, S. 79) direkt auf das Gebiet von Lebus bezogen wurde (vgl. hierzu die älteren Verknüpfungsversuche mit Zielenzig durch A. Mafecki bei H. Ludat, Bistum Lebus, S. 257). Schließlich sei hier noch auf die abwegige Identifizierung der in der Grenz­beschreibung des Meißener Bistums in DO III nr. 186 (hierzu H. Beumann und W. Schlesinger, Urkundenstudien zur deutschen Ostpolitik unter Otto III., Archiv f. Diplomatik Bd. 1, 1955, S. 132 ff.) genannten civitas zulbize mit Frank­furt a, d. Oder (heute polnisch Slubice) durch J. Widajewicz, Sobötka, 1947, S. 46, hingewiesen (vgl. G. Labuda, Fragmenty I, 1960, S. 159).

entnommen: Ludat, Das Lebuser Stiftsregister von 1405


Talent 1 Talent = 3 Groschen

Wispel 24 Scheffel



Gedenkplätze für Gefallene in Biegen

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

Gottlieb Gröschke

“Gottlieb Gröschke
Musk. im 48. Inft. Regt.
geb. in Biegen
den 29. Januar 1842,
fiel in der Schlacht
bei Gitschin
den 29. Juni 1866
Gewidmet von 17 Jungfrauen
Biegens”
Auszug aus dem Kirchenbuch:
“Johann Gottlieb Groeschke” ehel. Sohn des Tagelöhners Christian Groeschke, 24 Jahre 5 Monate, den 8ten Juli Mittags gegen 12 Uhr; beim Sturm auf Jicin in Böhmen traf ihn eine Kugel durch den Kopf; (angezeigt) durch den Obristlieutenant und Battaillons Commandeur von Wulfen; lt. Totenscheins v. 17. Juli (begraben) beim Dorfe Diletz bei Jicin in Böhmen“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Brandenburgisches Infanterieregiment Nr. 48
Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866
7. Compagnie
Gefecht bei Dilze den 29. Juni 1866
Musk. Gottlieb Greschke aus Biegen, Kr. Lebus – T.

 

Brandenburgisches Dragonerregiment Nr. 2
3. Eskadron
Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866
Drag. Ad. Herm. Otto Schulz II aus Biegen, Kr. Lebus – verm.

 

Den Kämpfern
mit Gott für König und Vaterland
zum Ruhmreichen Gedenken von Ihren
dankbaren Gemeinden Biegen und Biegenbrück
Namen derer, die in den Kriegen in den 1813 – 1815 mitgekämpft haben
1. Johann Friese gest. den 2. Nov. 1850
2. Carl Vogel gest. den 8. Nov 1850
3. Gottlieb Zimmermann gest. den 16. Nov. 1854
4. Heinrich Schulz gest. den 1. Dez. 1855
5. Carl Gliesche gest. den 13. Feb. 1858
6. Gottlieb Gerlach gest. den 21. Jan. 1862
7. Ernst Wendt gest. den 27. Dez. 1862
8. Gottieb Tietz gest. den 17. Feb. 1864
9. Johann Schrahback gest. den 27. Febr. 1874
10. Johann Bierwagen gest. den 26. Juli 1874
Namen derer, die in den Kriegen 1864, 1866,
1870 – 1871 mitgekämpft haben
1. Gottlieb Gröschke, gest. 29. Juni 1866 bei Gitschin
2. Ludwig Lehmann gest. den 29. Juni 1877
3. August Nickel gest. den 17. Nov. 1878
4. Julius Schickram gest. den 2. Feb. 1880
5. (1848) C. Bierwagen gest. den 31. Okt. 1863
6. (1848) L. Kartzke gest. den 12. Apr 1851
7. Carl Stübert gest. den 16. Jan. 1888
8. Carl Lindemann gest. den 6. März 1895
9. Carl Emmerich gest. den 26. Sep. 1901
10. Joh. Aug. Schubert gest. den 23. Apr. 1906
11. Wilhelm Greschke gest. den 26. Feb. 1908
12. Ernst Schickram gest. 28. März 1911
13. Gottlieb Moch gest. den 9. Apr. 1912
14. Friedrich Gliesche gest. den 13. Juni 1912
15. Carl Zimmermann gest. den 28. 11. 1920
16. Carl Banisch gest. den 19. Apr. 1921
17. Carl Mudrack gest. den 26. Okt. 1921
19. Carl Redlich gest. den 10.Nov. 1921

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das Denkmal der im ersten Weltkrieg gefallenen 1945

Vitrine

Ein Stück der ehemaligen Gedenktafel befindet sich in der Kirche.
I. Weltkrieg
gefallen
Martin Puhlmann 8. Sep. 1914
*
Wehrm. Hermann Geerts 9. Jan. 1915
Res. Karl Ebertus 12. Febr. 1915
Wehrm. Friedrich Banisch 16. April 1915
Lt. d. Res. Gerhard Schaumann 9. Mai 1915
Pionier Wilhelm Schulz 13. Juli 1915
Ldst. Franz Piglon 3. Okt. 1915
Kanonier Walter Kupper 9. Okt. 1915
*
Gefr. Paul Moch 25. Febr. 1916
Kanonier Willi Patier 12. Mai 1916
Utoff. Fritz Puhlmann 7. Aug. 1916 Verdun
Reservist Karl Banisch 8. Nov.1892, Biegen, Lebus 20. Sep.1916, verwundet in Somme
Gefallener des Infanterie-Regiment Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfälisches) Nr. 55/ 6. Kompanie
Füs. Emil Starzinski 15. Okt. 1916
Gefr. Karl Schmidt 23. Okt. 1916
Musk. Friedrich Böhmert 9. Nov. 1916
*
Ltn. u. Kompanieführer Karl Schaumann 10. Mai 1917
*
Telegraf Utto Ewald 18. März 1918
Kanonier Emil Bortschat 27. März 1918
Fahrer Richard Böhmert 15. April 1918
Serg. Willi Gerlach 30. April 1918
Gustav Böhmert 9. Okt. 1918
Gerhard Banisch 9. Dez. 1918

Deutsche Verlustliste, 142. Ausgabe, 25.10.1914, S. 1803

 

Zum ehrenden Gedenken
der Gefallenen
und Vermissten
beider Weltkriege
(1914-1918 und 1939-1945)
und der Opfer der Kriegsfolgen,
der Willkür und
menschenverachtenden Gewalt.
Den Lebenden zur Mahnung
den Frieden zu erhalten,
die Freiheit zu schützen
und die Würde des Menschen zu achten.
Die Gemeinde Biegen
im Jahr 2004

Unteroffizier Gerhard Ewald
25.09.1921 Biegen – 21.02.1944 Biegen

 

Hier ruhen 8 deutsche Soldaten, gefallen im Mai 1945
Weißenfels Mai 1945
Gottfried Weidlich geb. 12.5.1928 Kirchberg, gest. 8.3.1946 Biegen

 

 

 

II. Weltkrieg gefallen
Kurt Schönfeld
Soldat Hermann Laske
6.08.1919 Biegen 10.06.1940 Dizy-le-Gros
Kriegsgräberstätte in Fort-de-Malmaison (Frankreich) .
Endgrablage: Block 7 Reihe 28 Grab 1119
Otto Block
Willi Block
Fritz Götze
Helmut Paustag
Wilhelm Janisch
Obergefreiter Georg Wolff
4.04.1918 Biegen – 24.11.1943 Fela.188 mot. Idriza
Kriegsgräberstätte in Sebesh – Sammelfriedhof (Rußland) .
Endgrablage: Block 10 Reihe 15 Grab 1302
Fritz Greschke
Karl Patke
Erich Laske
Franz Stübert
Erich Miersch
Wilhelm Kallies
Gefreiter  Karl Janisch
31.03.1924 Biegen – 19.01.1944 Kreka, Bosnien  Herzegovina
Unteroffizier  Gerhard Ewald
25.09.1921 Biegen – 21.02.1944 Biegen
Obergefreiter Karl Schmidt
21.06.1903 Biegen – 24.12.1944 Orscholz
Kriegsgräberstätte in Kastel-Staadt Endgrablage: Reihe 12 Grab 517
Werner Pohland 8.05.1920 Sieversdorf – 4.01.1945 Bastogne Kriegsgräberstätte in Recogne-Bastogne (Belgien) .
Endgrablage: Block 10 Grab 142
Hans Janisch
Fritz Slabo
Heinz Patke
Wilhelm Noack (Noak) 14.02.1928 – Biegen 3.04.1945 Osnabrück
Kriegsgräberstätte in Osnabrück-Heger Friedhof
Endgrablage: Feld XIH Reihe 4 Grab 46
Grenadier Gerhard Brestel 7.05.1925 Biegen – 15.11.1945 Kriegsgräberstätte in Straubing- St. Michael
Endgrablage: Block C Parzelle 3 Reihe 1 Grab 1124
Otto Patke
Hans Kupper
Otto Miersch
Bruno Sängert
Utoff. Bruno Burand 24.10.1919 – 28.06.1944
Kriegsgräberstätte in La Cambe (Frankreich) .
Endgrablage: Block 9 Reihe 1 Grab 28
Fritz Kraft
Erich Müller
Grenadier Rudolf Richard Möbius
19.08.1927 Biegen 30.01.1945 Cronau/Allenstein
Grab Groß Cronau (Kronowo), Barczewo Olsztyn
Allen Trauernden sei als Trost gegeben:
Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

 

Altar der Biegener Kirche

Sandsteinaltar

Der Spätrenaissance – Altar ist durch die besonders plastisch aus Sandstein gearbeitete Passionsgeschichte einzigartig in der Region, er hat den Aufbau eines Flügelaltars

Abendmahl

in der Predella: Großes Abendmahl Jesu am Gründonnerstag

 

Jesus im Garten

Jesus im Garten Gethsemane, hier betet er in der Nacht vor seiner Verhaftung bei seinen Jüngern

der Meister aus Nazareth wird verspottet und ausgepeitscht

der Meister aus Nazareth wird verspottet und ausgepeitscht

ihm wird die Dornenkrone aufgesetzt

ihm wird von den römischen Soldaten die Dornenkrone aufgesetzt

Jesus bricht unter der Last des Kreuzes zusammen

Jesus bricht unter der Last des Kreuzes zusammen

Kreuzungsszene

Kreuzungsszene, zu sehen sind Maria, die Mutter Jesu, und der Jünger, den Jesus lieb hatte, vermutlich Johannes, es gibt aber auch Deutungen, welche auf Petrus schließen.
Das Kreuz steht auf einem Totenschädel, Symbol für den Platz Golgatha (übersetzt: Schädel).
Der Gekreuzigte, Auferweckte, hat dem Tod die letzte Verbindlichkeit – die Macht – genommen

 

Röbel

Die Familie von Röbel ist ein altes mecklenburgisch – brandenburgisches Adelsgeschlecht. Das Geschlecht der Röbels wird 1375 als Inhaber von Gerechtsamen in Buch, Karow und Umgegend erwähnt. Die Röbels gehörten zu den ersten Vertretern des märkischen Adels, die den Hohenzollern in Gestalt Friedrich I. (1371–1440) huldigten. Als Vasallen Friedrich I. erwarben sie sich Verdienste in der Schlacht am Kremmener Damm (24.10.1412) und im Kampf gegen die Hussiten 1432.
Joachim von Röbel (1585-1641), verheiratet mit Margarethe von Beerfelde aus dem Hause Lossow, ist Patron in Biegen und Kommissar von Müllrose, seine Tochter Dorothea heiratet am 19.4.1576 Albrecht von Maltitz (1542-1617, Tauche) in Biegen, seine Tochter Anna (+1593) heiratet Friedrich d. Ä. von Burgsdorff (um 1520.1600), seine Tochter Emerentia wird 1541 in Biegen geboren (+1609) und heiratet Nikolaus von Maltitz (+1573) 1558. Johann Heinrich von Röbel ließ in Rosengarten bei Frankfurt (O) 1585 die erste Kirche erbauen, ab 1608 ein Rittersitz in Pillgram, bis 1640 waren Frondienste von Jacobsdorf und Briesen für die Familie von Röbel zu erbringen. Die Familie war mit von Göllnitz (Gelnitz) verwandt.

Krummensee

Die Ritter von Krummensee (Grummensche) sind ein altes Raubrittergeschlecht und schon um 926 in der Mark Brandenburg ansässig, ihre Ahnen kamen aus Bayern. Sie sind mit der Familie Röbel und Mörner verwandt, Joachim von Röbel 1515-1574 ist mit Hedwig von Krummensee +1574 vermählt. Ihre Tochter Tugendreich (um 1662-1619) heiratet Hans von Burgsdorff (1515-1601). Das alte Familienstammgut Krummensee war 1586 aus Not an die Röbel verkauft worden. Am 2. September 1619 gibt Joachim von Krummensee unter anderem den Eggersdorfer Lehnsbesitz an Joachim von Röbel auf Biegen (1585-1641, Sohn des verstorbenen Moritz August von Röbel *1548 + 15.9.1606) für das Gut Krummensee in Zahlung, Joachim ist 1599 Kommissar von Müllrose. Der letzte von Krummensee starb 1827 in Magdeburg.

Biesenbrow

Biesenbrow, Adelsfamilie aus der Uckermark, Stammhaus Biesenbron bis 1696, der letzte von Biesenbrow starb 1695, Hans von Röbel (um 1485-1563) Erbsasse und alleiniger Besitzer von Buch und kurfürstlich brandenburgischer Rat, war mit Dorothea von Biesenbrow (*um 1488) vermählt, sie heirateten ebenfalls in die von Mörner ein.

Mörner

Wappen der Mörner : Katharina von Krummensee (*um 1491 +1596) war eine geborene Mörner, ihr Ehemann war Johann, Kurbrandenburgischer Marschall, Hof- und Landrat (*um 1488)
Eine Sandsteinplatte vor dem Altar der alten Blumberger Kirche bewahrt ihren Namen. Die Inschrift des Steines lautet in der schlichten, herzhaften Sprache jener Zeit: “Im achtundfünfzigsten Jahre und drei Wochen ist meine liebe Hausfrau, Katarina Mörner, allhier begraben, und ist mein, Hans Krummensees, allerliebst Gemahl gewest. 1596.”
Heinrich Mörner auf Klossen besaß 1537 bis etwa 1556 das Gut Markendorf bei Frankfurt (O)
Die von Mörner hatten seit 1351 das Privileg, brandenburgische (Kelpfennige) und stettinische (Finkenaugen) Münzen zu schlagen.

Altar Rückseite

während der Restauration des Altaraufsatzes wurde in die Rückseite gemeißelt

 

Innenansichten der Biegener Kirche

Vitrine

Im Eingangsbereich befindet sich eine Vitrine, welche an die Gefallenen der Gemeinde erinnert, der Stein ist Rest des im Krieg zerstörten Denkmals

Geschenk

rechts neben dem Eingang ein Taufbecken
Ursprünglich wurden Taufbecken am Eingang aufgestellt, um die Eintretenden an die errettende und sündenvergebende Kraft der Taufe zu erinnern.

Innenportal

das Portal im Inneren

Blick zum Altar

Blick zum Altar vom Eingang aus
Man schreitet vom dunklen Westturm auf den hellen Chor zu, dem “ewigen Licht” entgegen. Licht bedeutet Helligkeit, Verdrängung der Finsternis, Wärme und Lebenskraft, es ist das Symbol für ein Leben nach dem Tod, für das ewige Leben der Erlösten.

Blick zur Orgel

Blick nach oben zur Sauer – Orgel auf der hölzernen Hufeisenempore
Die Sauer-Orgel Opus 1503 wurde um 1850 eingebaut, vermutlich in das vorhandene Gehäuse einer anderen Firma. Die 1945 geplünderte Orgel wurde durch die Firma Sauer 1950 instand gesetzt und die Disposition geändert.
Im Jahre 1960 wurde sie mit einem neuen Zinnprospekt ausgestattet. Die Reinigung der Orgel erfolgte 1999 durch Christian Scheffler aus der Orgelbauwerkstatt in Sieversdorf. Der derzeitige Stand ist eine spielbare Mixtur eines 2´ Registers, da die Orgel dringend überholt werden müsste.
Ausstattung: Pneumatische Taschenladen.
Manual I C-g´´´    Manual    II       Pedal C-d´
Leerstock                Prinzipal 4´       Subbaß 16´
Principal 8´           Gedackt 8´         Gedackt (T II) 8´
Blockflöte 4´         Salicional* 8´     Prinzipal (T II) 4`
II/I, II/P, I/P, Tutti, 2 unbeschriftete Registerwippen, möglicherweise Oktavkoppeln (* = nicht vorhanden, T = Transmissionsregister)

 

Blick von oben

der Blick von der Orgel zum Altar zeigt den bemalten Triumphbogen
Die Ornamente der Malerei haben starken Symbolcharakter. Rot, grün und blau stehen für das Reich Gottes (seine Liebe, die Hoffnung auf ewiges Leben und den Himmel), Gold (am Altar) steht für das himmlische Reich. Die blühenden Ranken stehen für den Rosenstrauch (Rosenblüten als Sinnbild der weiterlebenden Seele), Lilienblüten (Reinheit und Unschuld der Gottesmuter), Blumen allgemein galten als Heilpflanzen und wurden Maria verehrt. Die Ranken sind jedoch auch Sinnbild des Lebensbaumes, welcher die Hoffnung auf Auferstehung und Erlösung symbolisiert.

Kanzel

Die Barock-Kanzel (um 1670) links zeigt noch Reste der ursprünglichen Bemalung, ihren Platz am Triumphbogen (seit der Reformation üblich), gibt der Predigt mehr Bedeutung.

Gottlieb Gröschke

Hinter der Kanzel, eingelassen in die Wandmalerei, die Gedenktafel für Gottlieb Gröschke, dem einzigen Kriegsteilnehmer 1866 der Gemeinden Biegen und Biegenbrück, welcher nicht zurückkehrte:
“Gottlieb Gröschke Musk. im 48. Inft. Regt. geb. in Biegen den 29. Januar 1842, fiel in der Schlacht bei Gitschin den 29. Juni 1866 Gewidmet von 17 Jungfrauen Biegens”

Christus in der Mandorla

Weltgerichtschristus in der Mandorla links neben der Kanzel
Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!…
Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!…
Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
Matt.25,31-34,41,46

 

Triumphbogen

rechts oben am Triumphbogen befindet sich der Posaunenengel
Posaunenengel rufen alle aus ihren Gräbern, sie verkünden die Botschaft: “Allen wird ewiges Leben zuteil.”

Posaunenengel

der Posaunenengel “steyt uf by toten seyt vol freud”
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 1.Kor. 15,51-52


Triumphbogen

ornamentale Malerei der Triumphbogens, er ist Symbol für Christus, dem “Erlöser der Welt”

Triumphbogen

Blick vom Altar zum Eingang, man erkennt die Ornamente des Triumphbogens

Chor

der Chor mit dem Altar, rechts davon ein Epitaph, an den Wänden Malereien

Hans von Gelnitz

Epitaph eines der ehemaliger Besitzer Biegens: Hans von Gelnitz (Göllnitz) aus dem Hause Sawen (Sauen) (um 1574 – 20.4.1601), dessen Grab in die Wand eingelassen ist

Epitaph oben

ALSO HAD GOTT DIE W ELT GELIEBET DAS
ER SEINEN EINIGEN GEBORNEN SOHN
GAB ..F DAS ALLE DI
AN IN GLEVBEN NICH
VORLORN WERDEN
SONDERN DAS EWIGE LEBEN HABEN
Johannis . am 3 .


Epitaph oben

CHRISTUS IST MEIN LEBEN STERBEN IST MEIN GEWINN PHI:1.

Epitaph unten

ANNO 1601 DEN 20 IV NYFRV
MORGENDS IST DER EDLE VND
EHRNVESTE HANS V. GELNITZ
AVS DEM HAVSE SAWEN IN G=
OTT SELIG ENTSCHAFE SEI
NES ALTERS 27 IAR DEM G=
OTT GENEDIG SEIN WOLTE.

Taufbecken

im Chor befindet sich das Taufbecken aus der 1. Hälfte des 18. Jh., an der Wand weitere Malereien

Taufbecken offen

die hölzerne Taufe geöffnet
Seit der Reformation ist die Taufe die Aufnahme in die Christliche Gemeinde, daher wird sie nun in der Nähe des Altar vollzogen.

Taufschale

Taufschale
Gravur: Kriegsjahr 1917
Umschrift: “Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Reich Gottes.”

Wandbild

Wandmalereien des Chores mit Passionsszenen (Abendmahl, Judaskuss, Verhaftung in Gethsemane)

Wandbild

Ausschnitt der Wandmalereien des Chores mit Passionsszenen (Abendmahl, Judaskuss, Verhaftung in Gethsemane)


Wandbild

Heiligenfiguren: Andreas, Katharina und Hedwig, darunter Judaskuss und Gefangennahme

Judaskuss

Bildausschnitt Judaskuss
Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? (Mt 26,47-50)

   

            

Wandbild

Gesamtansicht mit Kloster, die Heilige Hedwig wird häufig mit Kloster oder Kirche dargestellt, da sie die Christianisierung und Klostergründungen unterstützte


Karthäuserkloster

das Kloster im Detailausschnitt verweist vermutlich auf das ehemalige Kartäuserkloster in Frankfurt (O), da Biegen eine Zeit dem Kloster unterstand


Wandbild

Wappen und Weihekreuz

Glocke aus Hasselbusch

Anno 1670 haben die hochedlen Herren Patronen des Dorfes Haselbusch H. Jochim von Waldow, dessen Ehefrau Emerentia Sophia Dossower Bernd Friederich von Wedelin, dessen Ehefrau Susanna Iuliana von Waldowen dise Glocken umb giesen lassen Pastor it Thomas Brück Norib. Neomarch
Lorentz Kökeritz goss mich in Stettin
Anmerkung: Leutnant Joachim Ernst von Waldow (+1682), Herr auf Königswalde, Osterwalde (Kreis Sternberg) und Hasselbusch (Kreis Soldin), Rittersitz in Königswalde und seine Frau Emerentia Sophia Dossow (+ 4.3.1692/93) sind verwandt mit der Familie Wedel(in), den Grafen und Freiherren von Goltz, der Familie von Knobelsdorff, von Beerfelde u.v.m.

Glocke

die beiden Glockenwerden von brütenden Falken im Turm energisch verteidigt

Posaunenchor Briesen

  • 2005 Gründung mit 5 Jungen und 3 Mädchen im Alter von 11 – 16 Jahren
  • Dezember 2006 Übergabe eines Schecks an den Briesener Posaunenchor durch Matthias Fincke, Vizechef der SPK – Filiale in Briesen (re.) an Pfarrer Andreas Althausen (li.)
Posaunenchor

MOZ

  • jeden Dienstag, ab 17 Uhr, zur Probe im Gemeinderaum an der Briesener Kirche

Der Biegener Posaunenchor

Biegener Bläserchor Gründung 1955

Gemeindebrief 16/2010

  • 12.12.1955 Gründung unter dem damaligen Pfarrer Krüger – Hayer gemeinsam mit Militärmusikern, die Instrumente und die Noten stellte die Kirche, der Probenraum war bei Familie Barsch, später im Biegener Pfarrhaus. Gründungsmitglieder: Chorleiter Herr Rother, ehemaliger Militärmusiker, Orgelspieler; auch Blechinstrumente Alfred Barsch; Sopran Helmut Noack und Wolfgang Brestel; Alt Lothar Eppert und Siegfried Kalisch; Tenor, Herr Eppert auch Zugposaune und Herr Kalisch Tenorhorn
  • 1956 Robert Barsch, Militärmusiker und Sohn von Albert Barsch bläst den Bass, außerdem tritt Gerhard Schüller aus Pillgram dem Chor bei
  • Ende der 50er Jahre erstes gemeinsames Bläserkonzert mit den Lebuser Bläsern in der Kirche zu Lebus
  • 1960 Pfarrer Runge, der neue Pfarrer, tritt dem Chor bei, Herr Brestel,  Vater und Sohn Barsch verlassen den Chor, dafür kommen die jungen Pillgramer Reinhard Witte, Klaus Göritz und der Biegener Reinhard Wenzel dazu, alle vier stärken Sopran und Alt mit ihren Trompeten, Herr Noack wechselt auf die Unterstimme und spielt den Bass
  • 24.12.1963 im Alter von etwa 13 Jahren spielten Hartmut Wenzel und Harald Piefke das erste mal mit, zum Jahresende verließen die jungen Pillgramer den Posaunenchor. In der folgenden Zeit versuchte sich Klaus Bergau (eigentlich Sopran) und Werner Bartsch (eigentlich Alt) im Blasen. Zumeist spielte der Chor aus dem Choralbuch Rühmet und Lob II, wagte sich aber auch an “Wachet auf” und weitere Stücke, welche unter der Anleitung des Landesposaunenwarts Heinz Remter intensiv geprobt wurden.
  • 1968 Mit Pfarrer Helmut Sell zogen neue Aktivitäten ein. Seine Frau Ursula schulte die Bläser auf Grund ihrer musikalischen Ausbildung. Das machte weitere Biegener neugierig: Heinz Müller, Helmut Masche, Hans – Goerg Bergau, dessen Bruder bereits spielte.
  • Anfang der 70er Jahre Helmut Masche und Hartmut Wenzel verließen den Chor
  • Ende 1973 Andreas Piwetzki aus Pillgram hatte die Idee, aus der Konfirmandengruppe einen Posaunenchor entstehen zu lassen, die Mitglieder waren: Hartmut Molter, Bass; Gerd Rothe, 2. Stimme; Andreas Piwetzki, 1. Stimme; auf einer Trompete von Klaus Göritz, Christa Rothe, 1. Stimme Roswitha Gielisch und Karola Schwabe; 2. Stimme auf einem Instrument – dem “Kuhhorn” – mit nur einem Mundstück! Jürgen Schröter, Tenor
  • 24.12.1974 erstmals spielte die Konfirmandengruppe mit den “alten” Bläsern zusammen in der Pillgramer Kirche mit dem Erwachsen werden endete die Chorzeit für Hartmut Molter, Jürgen Schröter, Andreas Piwetzki, Karola Schwabe, auch Heinz Müller und Hans – Goerg Bergau spielten nicht mehr
  • 1975 Der neue Pfarrer Rein ließ die Bläser auf dem Pfarrboden üben, er sorgte auch dafür, das dem Chor eine jährliche finanzielle Unterstützung  gewährt wurde.
  • 1976 neuer Landesposaunenwart wurde Siegfried Zühlke, Reinhard Wenzel verließ den Chor wegen Umzug, so dass die von ihm gespielte 1. und 2. Stimme fehlte
  • 1978 unter Anleitung von Dietmar Kapiske aus Jacobsdorf erlernten die Jugendlichen Raimund Noack, der Sohn von Helmut den Bass, und der Pillgramer Jens Rutschke die 2. Stimme, Anfang der 80er traten sie dem Chor bei
  • 1.1.1987 Der erste Gottesdienst mit der neuen Pfarrerin Frau Perlwitz – Böhm, von da ab trafen sich die Bläser freitags im Pfarrhaus, da der Landesposaunenwart ihr Bruder ist. Kirchentag in Pillgram, gemeinsam mit dem Müllroser Posaunenchor. Reinhard Wenzel kehrt zurück und bringt seine Tochter Marion mit in den Chor, sie spielte Tenorhorn. Klaus Bergau leitet den Chor
  • 1990 Mit der Wende verlor der Chor Reinhard Wenzel und Jens Rutschke, “Aushilfe” waren dann Wolfgang Richter aus Rosengarten und Wolfgang Kopp aus Regenmantel über 4 Jahre hinweg.
  • 8.9.1998 Pfarrerin Frau Perlwitz – Böhm geht in den Ruhestand
  • April 1999 Pfarrer Althausen tritt sein Amt an, mit ihm zusammen fährt der Chor im Sommer nach Walsum, um in der Partnergemeinde aufzuspielen, Unterstützung bekam der Tenor dabei von Helmut Schinkel aus Falkenhagen, Zugposaune 
  • 2002 Helmut Noack scheidet aus, es kommen die Jugendlichen Melitta Moritz, Petersdorf (seit 2005 zweite Stimme) und die Zwillinge des Pfarrers Schwarz, Falkenhagen, in den Chor. Kooperation und gemeinsame wöchentliche Proben mit dem Falkenhagener Posaunenchor.
  • 2003 50 Jahre Falkenhagener Posaunenchor und dazu gemeinsames Konzert
  • 2005 50 Jahre Biegener Posaunenchor, heute mit stark erweitertem Notenbestand. Die Kernmannschaft: Klaus Bergau, Sopran; Christa Moritz, Sopran; Harald Piefke, Alt und Sopran; Roswitha Noack, Alt; Gerd Rothe, Alt; Siegfried Kalisch, Tenor und Bass; Raimund Noack, Bass
  • der Biegener Posaunenchor zusammen mit dem Falkenhagener Posaunenchor

    Posaunenchor

    MOZ

  •  2005 Artikel, in welchem Siegfried Zühlke über seine Tätigkeit als Landesposaunenwart berichtet, erschienen in der Gemeindezeitschrift der Emmaus-Ölberg-Gemeinde, zum Artikel lesen bitte auf das Bild klicken.

    paternoster 1/2005

  • April 2007 Rüstfahrt Masuren, organisiert von Roswitha Noack und Siegfried Kalisch

Masuren

Bläserrüste

Bläserrüste

  • Der Bläserchor Falkenhagen/Biegen übt wöchentlich, montags 19.00 Uhr in der Kirche Falkenhagen (Winterkirche) unter der Leitung von Herrn Lange.

Gemeindebrief 13/2010

55. Geburtstag des Biegener Posaunenchores

  • 19.12.2010 Jubiläumskonzert des Biegener Posaunenchores

Gemeindebrief 17/2011

Posaunenchor Biegen

Der Posaunenchor Biegen sucht Nachwuchsmusiker!

Wir bieten Instrumentalunterricht von Trompete bis Posaune für Jung und Alt (ab 8 Jahre).

Am 13.02.2015 findet um 18:00 Uhr ein Infoabend im Gemeinderaum des ehem. Biegener Pfarrhauses in der Friedensstraße 8 statt.

Kontakt:

Pascal Patke:               E-Mail

Rainer Pfundstein:        Tel.: 0177/ 4038988

Marion Goral:               Tel.: 0162/ 9847596

Siegel der Evangelischen Kirchgemeinde Biegen – Jacobsdorf

Erläuterungen zum Siegel der Evangelischen Kirchgemeinde Biegen – Jacobsdorf

Das Motiv ist einem Wappenschild eingeordnet, der nach Eph. 6,16 die Aufforderung visualisiert

“Ergreift den Schild des Glaubens”

Über dem Schild findet sich die Lebenskrone, welche die Stellung der Gemeinde unter dem Zuspruch nach Off. 2,10

“Sei getreu, … so will ich Dir die Krone des Lebens geben”

verdeutlicht. In die Krone sind die Siegelmotive der bisherigen Gemeinden Briesen, Jacobsdorf und Pillgram einbezogen, so dass alle Gemeinden im Siegel bildhaft vertreten sind.

Krone und Schild als Zuspruch sind durch eine Schnur verbunden, die den Auftrag

“zu binden und zu lösen”

formuliert. Sie zeigt zugleich je eine Quaste und erinnert die Gemeinde mit 4. Mose 15,39

“… wenn Ihr die Quasten seht, sollen sie Euch an meine Gebote erinnern…”