Jacobsdorfer Kirchgeschichte II

Abriss der Geschichte der Jacobsdorfer Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil II  seit Beginn des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts

 

  • 1702 Das Pfarrhaus wurde ausgebessert, es gehören 4 Hufen Land dazu. Der Pfarrer hat noch einen Ackerhof von 4 Scheffel Aussat, als Dezem (Zehnt) erhält er von jeder Hufe 1 Scheffel Roggen und 2 Eier, die Kossäten geben ebenfalls jeder 2 Eier. Das Schulmeisterhaus (Küsterhaus), welches in gutem Zustande ist, hat hinter dem Haus einen kleinen Garten Grabeland. Sein Dezem besteht aus 1/2 Scheffel Roggen und einem Ei von jeder Hufe, sowie einem Ei von jedem Kossäten zu Ostern. Der Küster zieht den Dezem des Schulmeisters aus Briesen ein, er bekommt von jeder Hufe einen Scheffel Roggen und von jeder Hufe und jedem Kossäten 1 Ei. Es gibt ein Schulzengut, ehemals von den Kartäusern verlehnt. Die freie Schäferei mit Kruggerechtigkeit, ehemals der Viadrina zugeschlagen und zum Vorwerk gemacht, besitzt nun 12 Hufen und wurde vermietet. Die Kirche ist in guten Zustand und hat 1 Hufe Land.
  • 1703 Abschaffung des Exorzismus vor der Kindstaufe, den Pfarramtskandidaten wurde das Versprechen abgenommen, “auf Begehren der Eltern absque Exorcimo unweigerlich” zu taufen.
  • 1709 Der Küster und Schulmeister Koch, welcher auch Buchbinder war, bindet ein noch vorhandenes Evangelienbuch von 1625 neu.
  • 5.3.1715 Instruktion zur Kirchenvisitation, jeder Superintendent, Propst oder Inspekteur musste in seinem Amtssprengel eine Lokalvisitation auf Kosten der besuchten Gemeinde durchführen.
  • 1716 – 1746 Öffentlichen Kirchenbuße, bei Ehebruch, “Hurerey” und später weiteren Delikten, musste das Gemeindemitglied öffentlich Buße tun, ansonsten blieb es vom Abendmahl ausgeschlossen.
  • 28.9.1717 Einführung der Schulpflicht
  • 1718 “Weil der Kirche vorm Jahre die Altartücher und der Chorrock gestohlen, so haben zum Altartuch geschenket: Der Herr Balthasar von Strantz 4 Tlr., Christoph Mielitz, Schütze in der Steinhöfelschen Heide 1 Tlr., und Anna Wildin 1 Tlr., Herr Christian Junge hat einen gemachten Chorrock geschenket.”
  • 23.9.1720 Stiftung eines hölzernen Taufengels (welcher 1865 verloren ging) durch Angehörige der Familie Coßmar, der Pfarrer Alex war mit Johanna Dorothea Coßmar vermählt

KB

” Anno 1720 d. 23th. Septemb. seyn die sieben Geschwister der respect. Cosmarischen Familie alhier bey mir MCG Alex P. L. vergnüglich zusammen gewesen, als H. M. Christian Archi=Diaconus Zu Stendal u. Pastor Zu Röxe. H. Coelestin Kammer Gerichts Advocatus ordin. in Berlin. H. M. Caspar Archi-Diaconus Zu Schwed u. Pastor Zu Heinersdorff. H. David Regiments=Quartier=Meister unter dem Könichl. Preusensch. Hochlöbl. Regiment des Hrn General de Wensen Zu Pferde Frau Juliana Margaretha Hrn Mag Christian Puhlemanns Archi=Diaconi bey der Unter=Kirchen Zu Franckfurt Ehe-Liebste. Jfr. Eva Maria Fr. Johanna Dorothea als meiner Ehe-Genossin. Und Zur Dankbarkeit gegen Ihren Gott für seine vielfältige Güte, wie auch Zum Andencken ihrer vergnügten Zusammenkunft haben Sie denTauf=Engel in hiesiger Kirche geschencket. Prov. 10v7. Das Gedächtnis der Gerechten bleibet im Segen.”

  • 1729 Familien, welche das Schulgeld nicht aufbringen können, werden von der Kirche unterstützt.
  • um 1730

    Abendmahlskelch, Silber

 

 

 

 

 

 

 

 

  • 1736 Die Jacobsdorfer stellen ein Bittgesuch an den König Friedrich Wilhelm I., weil Georg Ernst Ruhm, welcher als neuer Prediger von der “Viadrina” vorgeschlagen wurde, eine verkrüppelte Hand hatte. Sie glaubten, ein “Krüppel” würde Unheil über die Gemeinde bringen. Diese Bitte wurde abgeschlagen und der neue Prediger trat seine Stelle an. Der Pfarrer findet auf dem Pfarracker in der Nähe des Dorfes auf dem Abhang zum Fließ ein großes Flachgräberfeld mit Urnen aus der jüngeren Bronzezeit. Diese stehen in kleinen Steinpackungen, beim Nachgraben wird man auch auf dem Nachbaracker fündig. Es fanden sich noch ein Steinhammer, ein “Eisenstein” und kleinere Bronzefragmente.
  • 1738 Der Küster Johann Salomon Lehmann hat das Schulamt inne, seine Frau hilft ihm dabei. Das Patronat hatte die Universität Viadrina, bei der Wahl der Bewerber für das Amt des Küsters und Schulhalters wurden meist Handwerker bevorzugt, bevorzugt wurden Kandidaten, welche die Tochter des Amtsvorgängers heirateten.
  • um 1750 Als dem Pfarrer zu Ohren kommt, das eine Frau aus dem Dorf an “Hexen” und “Wahrsagerinnen” vermitteln würde, untersagte er den Einwohnern die Beherbergung der Frau, diese musste daraufhin mit ihrer Familie in einer Scheune leben. Dafür wurde er von der Universität gerügt: “Dem Dorfpapst zeigen, daß seine dreifache Krone noch sehr makele, er soll sich auf geistliche Waffen beschränken, nicht selbst Verfügung tun.”
  • 1750 Kirchenväter sind Paul Voß und Johann Georg Schulze
  • 1759 Durch ein Gefecht im 7 jährigen Krieg fängt das Haus des Kirchenältesten Georg Schultze Feuer und mit ihm gehen auch Geld und Nachrichten im Kirchenkästchen unter, König Friedrich der Große erlässt den Befehl, das sich die Einwohner mit ihrer Habe nach Wollup flüchten.
  • 1763 “Allgemeines preußisches Schulreglement”, es regelte allgemeinverbindlich den Unterricht
  • um 1768 Im Kirchenregister werden nun auch Nottaufen und Totgeburten erfasst.
  • bis Ende 1771 Der Pfarrer übergibt Listen mit Geburten, Trauungen und Beerdigungen an das Königliche Oberkonsistorium und den Landrat.
  • 1777 Rechteckbau mit glattem Chorabschluss, Ostgiebel ohne Blenden, Satteldach etwa wie heute, ein wuchtiger, mehrgeschossiger Westturm, der in der Breite das Schiff abschließt und höher aufgemauert ist als der First des Schiffes. Der Turm besitzt ein steiles Zeltdach und bereits die Turmuhr. Das Kirchportal befindet sich an der Südwand. Der Blockturm soll schindelgedeckt gewesen sein.
Kirche 1777

Ausschnitt Siegelabdruck des Jacobsdorfer Kirchsiegels

  • 8.4.1778 Oberförster Johann Georg Müller (*um 1708 + 1778) wird beigesetzt in der Jacobsdorfer Kirche, er rettete den König in der Schlacht bei Kunersdorf im August 1759 im Reitenden Feldjägerkorps
  • 1787 Ein Oberschulkollegium wird eingereichtet, es ist mit dem Oberkonsistorium faktisch identisch, die Pfarrer sind auf dem Lande ohnehin in der Regel die einzigen, welche den nötigen Bildungsstand mitbringen, den Unterricht durchzuführen, die Küster unterrichten auch Lesen und Schreiben.
  • 1801 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • Anfang 19. Jh. Die Söhne des Johann Christian Karbe pachten die Domäne Jacobsdorf, ihrer Familie gehörte seit 1789 u.a. das Rittergut in Sieversdorf bei Frankfurt (O), der Jacobsdorfer Zweig starb aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Mannesstamm aus. Amtmann Ludwig Philipp Karbe 3.1.1747, geboren Zühlen bei Rheinsberg starb am 23.9.1881 in Jacobsdorf. (Das heutige Wappen, wurde durch Beschluss des Familienverbandes 1939 angenommen: In Silber zwei rote, von drei (2, 1) roten Rosen mit goldenen Butzen und grünen Kelchblättern begleitete Sparren; auf dem Helme mit rot-silberner Decke zwischen einem beiderseits mit je einer roten Rose belegten offenen silbernen Fluge drei goldene Weizenähren an gemeinsamem beblättertem Stängel. Das Wappen ist angelehnt an das Siegelwappen, das Philipp Heinrich Karbe, Kgl. Preuß. Oberamtmann zu Chorin und Gramzow, um 1786 führte. Dieses Wappen, dessen Farben unbekannt sind, war erhalten in den Akten des Preuß. Geheimen Staatsarchivs zu Berlin-Dahlem, Preußen- Brandenburg, Rep. 2, 1, Domänen-Registratur der Ämter Chorin und Gramzow. Das jetzige Wappen hat im Unterschied zu dem um 1786 geführten auf dem Helme drei Ähren statt drei Eicheln..*))
  • um 1806 Brand im Pfarrhof während des Krieges, 2 Ställe, Hausgerät, 2 Schweine, 10 Enten und 14 Hühner verbrennen. Der Magister Fleck verhindert die Erschießung des Dorfschulzen Scharnow durch die Franzosen, dieser wird daraufhin zu 6 Wochen Gefängnis in Frankfurt (O) verurteilt. Im Dorf leben 18 Ganz-, 4 Halbbauern, 12 Ganzkossäten, 3 Büdner, 5 Einlieger. Es gibt 2 Krüge, einen Schmied und die Bevölkerung beläuft sich zusammen mir dem Vorwerk Vorheide auf 344 Einwohner mit 48 Feuerstätten.
  • 1806 – 1812 Der zuständige Superintendent ist in Frankfurt (O).
  • Oktober 1807 Oktoberedikt“, Agrarreform im Königreich Preußen, welches die Separation der bisherigen Grundstücksgemengelage verfügte
  • 1808 – 1815 Pfarrer Prediger UleHeinrich Wilhelm Ule unterrichtet ebenfalls. 
  • 1809 Johann Friedrich Janisch ist Kirchenvorsteher, Gerichtsmann und Erbkrüger, Martin JanischScharnow ist Gerichtsschulze, Kirchenvorsteher und Bauer. Meister David Nickel ist Huf- und Waffenschmied.  Mebus ist Unterförster, Christian Busch ist der Zollkrüger, Gottlieb Richter Mitpächter des Vorwerkes, Gottfried Thieme ist dort Schäfer. Johann Friedrich Flohr ist Tischlermeister. Johann Georg Kessel ist Rademachermeister auf dem Heidehaus bei Jacobsdorf. 
  • 1811 – 1823 Lehnträger ist das Amt Frankfurt (O)
  • 1811 – 1918 Der König wird Kirchenpatron und Lehnsherr, an seine Stelle tritt später der Staat (Fiskus).
  • 1812 – 1946 Der zuständige Superintendent ist in Frankfurt (O) I.
  • Dezember 1813 Kirchen- und Schulvisitation in der Parochie durch Superintendent Neumann zu Lossow, er fand das Kirchen- und Schulwesen in vorzüglich gutem Zustande. Pfarrer Ule hatte 400 Taler Einkommen, die Familie wurde zudem durch den Vater seiner Frau unterstützt.
  • 18.1.1816 Prediger Tetz rechnete 9 Reichsthaler aus der Friedensfest-Kollekte für die invaliden Krieger, Witwen und Waisen des Feldzuges 1813 / 1815 ab.
  •  1817 Friedrich Wilhelm III. führt zum 300. Jahrestag der Reformation die Kirchenunion zwischen Lutheranern und Reformierten ein
  • 14.9.1819 
    “Luise Kupper, Wittwe des weihl: George Kupper, Gemeinden Schäfers zu Jacobsdorf ward am vierzehnten, 14. September a. c. in der Gegend von Heinersdorf, von einem Postwagen überfahren und starb bald darauf, sie ward am siebenzehnten, 17. ejusdem zu Heinersdorf von dem dasigen Prediger Livinus nach gerichtl. Untersuchung u. Obduction in der Stille beerdigt. Sie war gegen 60 Jahre alt und hinterließ drei majorenne Söhne.”
  • 1820 Ein neues Schulhaus aus Fachwerk wird für 950 Taler auf dem alten Küstereigrundstück quer vor die Kirche gebaut. Das alte Haus wurde abgerissen.
  • 1821 Blitzschlag und Feuer im Kirchturm, Bauer Janisch löscht die Flammen und bewahrt die Kirche vor dem Schlimmsten.
  • 23.9.1821 Der Amtmann Ludwig Philipp Karbe, geboren am 3.1.1747 in Zühlen bei Rheinsberg stirbt.
  • 1823 Pfarrer Unterschrift RaschigRaschig stellt für das Kirchenland den Antrag auf Separation der Gemengeflur.
  • 1824 – 1839 Lehnträger ist das Amt Biegen
  • 1825 Die Verordnung des Königlichen Oberlandesgerichts zu Frankfurt verpflichtet die Pfarrer jährlich zur Übergabe der standesamtlichen Daten. 
  • 1830 – 1832 Separation, danach umfasst das Kirchenland 191 Morgen und 96 Quadratruten, der Gemeindefriedhof 3 Morgen, 73 Quadratruten, für die Hauwiesen erhält die Kirche 600 Reichstaler Abfindung für die Hütungsrechte, die Schule erhält als Entschädigung für die Hütungsrechte 4 Morgen, 123 Quadratruten Ackerland.
  • 3.7.1834 Eine neue Feuerlöschordnung tritt in Kraft, der Conducteur Lehmann aus Jacobsdorf ist Commissarius, der Gutsbesitzer Sembach aus Pillgram sein Stellvertreter.
  • 1837 Verlegung des Friedhofes von der Kirche weg
  • 1839 – 1872 Lehnträger ist das Amt Frankfurt (O)
  • 1840 Der 17 Quadratruten große Straßengarten am Krugpfuhl wird von der Pfarre an den Schmied Friedrich Müller für 50 Taler verkauft.
  • 1841 Die Pfarrscheune brennt ab, als die daneben gelegene Schäferei und der Krug brennen.
  • 1842 Separation der Hauwiesen, Kirche und Pfarre hatten hier Anteil und Holzrechte südlich des Fließgraben.
  • 12.5.1843 Die Pfarre verkauft 5 Morgen, 125 Quadratruten Kirchenland, da dort die Eisenbahntrasse gebaut wird (Berlin – Frankfurt).
  • 1844 Das Schulhaus wird massiv ausgebaut.
  • 1845 Rückbau des Blockturmes um ein Geschoss.
  • 1847 Abgrenzung der Verantwortung und Zuständigkeit von Konsistorien und Landesregierungen im Königreich Preußen 
  • 21.11.1848 der Rittergutsbesitzer Schiffmann aus Jacobsdorf wird Spezialdirektor der Hagelschaden- und Mobiliar- Brand- Versicherungs- Gesellschaft zu Schwedt an der Oder
  • 1856 Seidenraupenzucht wird durch den Lehrer Lehmann vorgenommen
  • zwischen Jan. 1856 u. Mai 1857 Frau Amtmann Faßmann aus Jacobsdorf stiftet der Kirche eine Altarpultdecke “von schwarzem Patent – Sammet mit Silberstickerei und Silberfranzen und einen dergleichen Klingebeutel”
  • 27.2.1857 Edmund Theodor Raschig wird als Feldmesser vereidigt
  • ab 1860 Kirchumbau durch den Bauunternehmer Uckrow aus Jacobsdorf, unter anderem wurde der Hochaltar gegen den Wunsch der Gemeinde abgebrochen, die Kanzel verlegt, die Seitenchöre entfernt, Fenster vergrößert und der Fußboden ausgeschachtet, der Umbau erschien pietätlos und das Ergebnis zeigte sich in einer nüchternen, schmucklosen, entkleideten Kirche. Der Blockturm verschwand im Zuge der Sanierung.
  • 1864 Zum Dorf gehört ein Vorwerk, es gibt eine Windmühle.
  • 1865 Der Taufengel wird abgehängt im Zusammenhang mit der Kirchenrenovierung und geht danach verloren, die geschnitzten Figuren des Altars wurden in stark beschädigtem Zustand dem Kreismuseum Müncheberg übergeben, der hölzerne Tauftisch wurde nicht wieder aufgestellt, es erfolgte der Einkauf von einfacher Dutzendware. Gesamtaufwand des Umbaus 4280 Taler, die Bauausführung oblag der Aufsicht des Maurermeisters Möhring aus Beeskow.
  • Juli 1865 Von den Kirchenältesten Weinberg und Kessel sowie dem Orgelbaumeister Sauer im Juli 1865 bestätigte Skizze der neuen Orgel.

Zeichnung der Orgel

  • 1869 Das Diensteinkommen des Pfarrers Raschig beträgt 500 Reichstaler, der Küster und Schulmeister erhalten jeweils 250 Reichstaler im Jahr.
  • 1871 eingekircht ist Breitegestell
  • 1874 Der Kirchturm erhält eine Kupferkugel und Wetterfahne.
  • 1.10.1874 Der Pfarrer übergibt die Personenstanderfassung an das nun zuständige Standesamt in Petersdorf.
  • 1879 Gutsbesitzer Baron von der Osten Sacken besitzt 296,25 ha in Jacobsdorf, der Grundsteuerreinertrag beträgt 3600 Mark
  • 1880 eingekircht ist Vorheide bei Müllrose und Heidehaus
  • 31.10.1884 Beschluss: Geistlichen, Schullehrern und Kirchendienern ist bei der Durchführung des Dreiklassenwahlrechts die Wahlberechtigung entzogen.
  • 20.7.1886 Rezeß Nr. 1000 der Regierung Frankfurt (O) beendet die Separation der Hauwiesen.
  • bis 1887 der eingekirchte Wohnplatz Breitegestell gehört zu Jacobsdorf
  • 17.1.1891 Luise Banisch, verehelichte Möbius, wird geboren. Die Tabakarbeiterin der Zigarettenfabrik Abdullah trat 1931, als sie in Berlin-Friedrichshain wohnte, in die KPD ein. Zu diesem Zeitpunkt war Lotte Ulbricht Bezirksverordnete der Partei in Friedrichhain. Am 6.6.1934 wurde Luise Möbius als Widerstandskämpferin verhaftet.
  • vor 1892 – 1952 Der Küster und Lehrer Kusatz initiiert den Männergesangsverein “Eichenkranz”, er ist auch der erste Dirigent des Chores. Dieser trifft sich bei Heidenreich (heute “Zum Erbkrug” Hauptstrasse 25) und besteht nur aus den Söhnen der Bauern und den Bauern.
Gasthof Heidenreich

Gasthof Heidenreich um 1900
Foto privat

  • 1893 Schulneubau (heute Schulgasse 3)
  • 1899 Einbau einer neuen Turmuhr für 1.100 RM
  • um 1900 In der Jacobsdorfer Kirche herrschte eine strenge Ordnung, von Altar aus rechts saßen die Frauen, links die Männer, in den vorderen Reihen saßen die Bauern, dahinter die Kossäten, es folgten die Büdner, dann die Häusler, zuletzt die Tagelöhnerund sonstigen Arbeiter. Der Brauch des “Fleischzehnt” für den Pfarrer beim Schlachten hielt sich in den märkischen Dörfern noch genauso, wie das getrennte Herantreten von Männern und Frauen beim Abendmahl, sie gingen von der Brotseite um den Altar herum zur Kelchseite, verneigten sich und legten danach ihre Opfergabe an den Altar. Die Sitte, im schwarzen Rock zur Kirche zu gehen, verlor sich erst nach 1933.Eine Parzelle des Kirchenlandes wird (vermutlich als Erbpacht) an den Chausseewärter Friedrich Gröschke abgegeben. Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf, es gibt im Ort eine Getreidemühle.

*) Familienverband Karbe

ein Teil der Daten und Bilder entnommen der Chronik Jacobsdorf, Verlag die Furt, Hauptstrasse 28, 15236 Jacobsdorf

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