Mit Trauer im Herzen aber ebenso einem lächelnden Auge nehme auch ich, genau wie viele ältere Sieversdorfer, Abschied von Bruder Becker.
Hatte ich doch das Glück, Pfarrer i. R. Friedrich Reinhard Becker während der Sanierungsarbeiten 2002 bis 2005 in und an der Sieversdorfer Kirche mehrfach zu erleben. Beim Interpretieren des früheren Innenraumes der Kirche konnte Bruder Becker viele hilfreiche Erinnerungen einbringen.
Während seiner Dienstzeit in Sieversdorf in den 1950er Jahren war der Innenraum der Kirche umfangreich umgebaut worden. Auch zur Herkunft des heutigen mittelalterlichen Altares, der gerade in diesem Jubiläumsjahr der Reformation als ein Relikt der Reformationsgeschichte gern und viel bestaunt wird, konnte er ausführlich berichten. Fand der Altar doch unter seiner Regie in Sieversdorf eine neue Heimat. Gern denke ich an seine humorvolle Rede im August 2005 anlässlich der Wiedereinweihung der Kirche.
Pfarrer i. R. Becker war in den 1950er Jahren Pfarrer in Sieversdorf und Petersdorf und anschließend noch viele Jahre in der Pfarrstelle der St. Georg-Gemeinde in Frankfurt (Oder) bevorer im Konsistorium der Landeskirche bis zu seinem Ruhe stand Dienst leistete.
Ich habe Bruder Becker als einen aufrechten, wahrhaftigen und sehr humorvollen Christen erlebt. Bis ins hohe Alter strahlte der Oberkonsistorialrat i. R. Präsenz und Respekt aus, wie es heute nur noch selten erlebbar ist. Ich bete, bin mir aber auch sicher, dass der Himmlische Vater seiner armen Seele gnädig ist und sie aufnimmt in sein ewiges Reich. Gleichermaßen bete ich für die Tröstung seiner Angehörigen und lade alle, die Pfarrer Becker kannten ein, in das Gebet mit einzustimmen.
Frank Schütte
Reinhard Becker wurde am 7. September 1921 in Berlin geboren. 1946 begann er mit dem Theologiestudium. Humanistisch gebildet (er hatte als Schüler das humanistische Gymnasium besucht), kriegs- und leiderfahren und theologisch gut gerüstet begann Reinhard Becker seine Tätigkeit als Pastor.
Sieversdorf war seine erste Pfarrstelle. Danach war er von 1958-1972 Pfarrer in St. Georg in Frankfurt (Oder) und wurde 1972 ins Konsistorium berufen.
Die Familie (mit fünf Töchtern) hatte immer ein offenes Pfarrhaus. Als Oberkonsistorialrat setzte sich Pfarrer Becker beonders für die Jugendarbeit ein.
Er war immer zur Stelle, wo Rat und Unter stützung gebraucht wurden.
Quelle: Die Kirche vom 30.4.2017