Jacobsdorfer Kirchgeschichte I

Abriss der Geschichte der Jacobsdorfer Kirche einschließlich ihrer Einbindung in die kirchengeschichtliche und örtliche Entwicklung bis in die Gegenwart

Teil I  seit Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 16. Jahrhunderts

 

  • um 1280 – 1290 Vermutliche Dorfgründung, da die Dörfer meist 10 – 20 Jahre vor dem Bau einer aufwendigen Kirche bestanden, der Ort wurde wahrscheinlich durch einen Lokator “Jacob” gegründet, es ist noch friedlich in der Mark, das Land Lebus wird mit Geld und Diplomatie und weniger mit dem Schwert erobert.
  • um 1300 Bau des Hauptgebäudes aus Granitquadern, vermutlich mit eingezogenem Chor. Eine mittlere Glocke ohne Schrift und Verzierung ist ebenfalls vorhanden.
  • vor 1343 – 1416 Das Lehn über das Vorwerk, Anteile der großen Heide und dem halben Ober- und Untergericht haben derer von Lossow inne. (Ersterwähnung eines Otto de Lossowe in Lauban 1290, ein Peter de Lossowe war zwischen 1303 und 1334 Consiliarius und später Truchseß der brandenburgischen Markgrafen aus dem Geschlecht der Askanier, also ein sehr einflussreicher Mann, um 1328 soll der Stammsitz in Lossow bei Frankfurt (O) gewesen sein)

Abzeichnung J. Kapiske

 “O REX. C. L. F. ORIE. A. E. V. H. D.”

 Deutung: O REX GLORIE, CHRISTI VENI CUM PACE – O König der Ehren, Christus, komme mit Frieden, jedoch enthält die Glocke noch die Buchstaben C. L. F. und A. E. V. H. D.

  • 1400 “daz virteil zu jacostorp” wird in einer Urkunde der Kartäuser erwähnt (auch “Jacobstorp”)
  • 6.6.1400 – 1421 Hans von Hake verkauft unter anderem die Ober- und 1/2 Niedergerichtsbarkeit, Kirchlehn (1/4 Patronat), 2 Hufen und 2 Kossäten an derer von Petersdorf (Hans von Pederstorff auf Jacobsdorf), (von Hake, märkisches Adelsgeschlecht, geht auf Ritter Hake aus Lebus zurück, der am 15. Juli 1325 zuerst urkundlich belegt ist)
  • 1405 Der Pfarrer hat 4 Hufen Land, “Jacobsdorff” (64 Hufen) gehört zum Sprengel “Selivensem” bei Frankfurt (O) “ad sedem Selivensem et prope Franckenfordiam”. Die Kirche, damals Mutterkirche, hatte jährlich 5 Talente Bischofszehnt dorthin zu entrichten. In einer Urkunde des Hochstifts Lebus auch als “Jacobstorff”. Lehnträger ist Hans Kliestow über einen unbekannten Anteil, welcher später an die Kartäuser geht. Es zinsen Hans und Otto Hake von 11 Hufen, Hentze und Hans Kliestow.
  • 17.1.1415 Der Landbesitz (über 11 Hufen) der Brüder Hake geht im Tausch für das Dorf Kunersdorf (Cunradstorp) an die Kartäuser in Frankfurt (O), da diese besonders an dem Waldbestand um Jacobsdorf interessiert waren.
  • 13.12.1415 Otto von Lossow verkauft seinen Besitz in Jacobsdorf (welcher den größten Teil des Dorfes ausmachte), aus “Not” ebenfalls an die Kartäuser.
  • bis 1416 das Patronat haben das Gut Jacobsdorf und die Kartäuser inne
  • 1416 Otto von Lossow hat das Patronat inne.
  • 1.1.1416 Otto von Lossow auf Biegen und seine Söhne Hans und Otto, verkaufen das Dorf Jacobsdorf mit dem Vorwerk (in welchem sie wohnten) mit weiteren Einkünften für 614 Schock Groschen an die Kartäuser, diese erhalten das Patronat über Jacobsdorf.
  • bis 1421 Lehnsherr ist der Markgraf bzw. Kurfürst
  • 1421 das Patronat haben das Gut Jacobsdorf und die Kartäuser inne, letztere erwerben weitere 7 Hufen zu Jacobsdorf für 95 Schock Groschen
  • Mai 1421Die Brüder Hans und Peter Petersdorf verkaufen aus ihrem väterlichen Erbe unter anderem 1/2 Kirchlehn, 1/2 Ober- und Niedergericht an die Kartäuser. Diese erlangen die Lehnhoheit in Jacobsdorf. Die von Petersdorfbrüder besaßen bis dahin das Patronat, 3 Zweihüfner (Thewes Drenczk, Kistemann und Bukholt), 1 Einhüfner (Peter Smed) und 3 Kossätenhöfe (Smed, Schroder, Jenike). (Die von Petersdorf stammen ursprünglich aus Pommern, ihr Wappen führte auf rotem Feld einen goldenen, mit 5 silbernen Muscheln belegten Schrägbalken, auf dem Helm 2 goldene Posaunen, wovon jede mit 3 Straußenfedern bedeckt ist, die Decken blau und silbern.)
  • 1421 – 1538 Lehnsherr und Patron ist das Karthäuserkloster in Frankfurt (O)
  • 14.3.1430 Die Benediktiner verkaufen ihren Heidezins (50 – 70 gr jährlich) an das Kartäuserkloster.
  • 1460 Von den 64 Hufen gehören dem Pfarrer 4, der Kirche 1. Es verbrannten 2 Hufen des Dorfes, ein Kossätenhof ist wüst.
  • 1488 Der Lehenschulze Andreas Eberhard verkauft den Kartäusern ein Schock Groschen Jahreszins von seinen Hufen und der Schäferei.
  • 15.11.1538 „Spandauer Vertrag Joachim II. mit Prior Peter Golitz (+15.10.1551) und gantzem Convent“ Jacobsdorf wird an die drei Bürgermeister von Frankfurt, Hieronymus Jobst, Matthäus Wins und Peter Petersdorf (Pederstorff) auf Booßen (vor 1490 – 1543/44), übergeben, für den Fall, dass die Kartäuser bei Nichtzahlung der Rente von ihrem Recht der Schadloshaltung Gebrauch machen sollten
  • 1538 – 1540 Lehnsherr und Patron ist der Kurfürst
  • 1.11.1539 Reformation in Brandenburg, Einführung des Kirchenbuches, die Pfarrer waren angehalten, über das Gemeindeleben Buch zu führen. Man rückte in der Folgezeit in der lutherischen Kirche Kanzel und Taufe in die Nähe des Triumphbogens, sofern vorhanden, vermauerte häufig das Priesterportal, da nun entbehrlich, veränderte das Gestühl und richtete der wachsenden Gemeinde eine Empore ein, um mehr Platz zu schaffen. Bis ca. 1625 entstanden auch neue Kanzeln, Altäre und Taufen.
vermauertes Südportal

das vermauerte Südportal der Jacobsdorfer Kirche befindet sich rechts auf dem Bild hinter dem Grabmal

  • 1540 Prediger Thomas Fröhlich schlachtete, wie anderen Bauern auch, eigenhändig ein Tier für die Küche, woraufhin seine Gottesdienste gemieden wurden, weil seine Hände als unrein angesehen wurden.
  • 3. 4. 1540 – 1811 Kurfürst Joachim II. verfügt die Übergabe des Besitzes des Kartäuserklosters an die Universität “Viadrina” Frankfurt (O), welche von nun an das Patronat über Jacobsdorf inne haben. Die Jahresabrechnung im Kirchenbuch wurde vom Rektor der Universität geprüft. Die Klöster durften keine Neuaufnahmen mehr durchführen, aber ihren Residenten war ihr Bleiben war bis zu ihrem Tod gesichert.
  • 1542 Markgraf Joachim II. erlässt eine neue Universitätsordnung, welche den Übergang der “Viadrina” zu einer evangelischen Landesuniversität einleitet. Der Bischof von Lebus hatte nach wie vor das Kanzleramt inne, hatte jedoch keinen Einfluss mehr auf die Besetzung der Lehrstühle.
  • 1555 60 Hufen geben 4 Schock Bischofszehnten.
  • 1572 Dem Pfarrer wird ein Ackerhof unterstellt, der an ihn Abgaben zahlen muss. Kurfürst Johann Georg erlässt eine Kirchenordnung, die auf der Confessio Augustana beruhte, sein Sohn Joachim Friedrich ist 1555-1598 Bischof von Lebus. Der Küster regelt die Teilnahme am Abendmahl nach dem (sozialen) Rang der Kommunikanten und erhält dafür ein (Geld-) Geschenk “von jedem außer den Armen, die keinen Rang haben.
  • 1573 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • 1573 – 1806 Kircheninspektionen
  • 1580 kleine Glocke (60 cm Durchmesser ) des Glockengießers Sebastian Preger, Frankfurt (O), “SI DEUS PRO NOBIS QUIS CONTRA NOS” (Wenn Gott für uns ist, wer sollte wider uns sein) 
  • 1600 Die Jacobsdorfer Kirche ist Mutterkirche.
  • 1603 Pfarrer Thomas Fröhlich starb, es hieß er „war bettelarm und verfiel seiner Armut, wie es keinem ehrenhaften Manne geziemt.“
  • 1606 “Heidereuters Haus vor der Cartheuser heiden vnderm dorffe Jacobsdorff” (Vorheide), gehört zu Jacobsdorf, 1 Haus, Scheune, Garten, altes Rodeland und 19 Morgen neu gerodetes Land
  • 1619 Kurfürst Georg Wilhelm beruft den Professor der reformierten Theologie der “Viadrina” Johann Peter Bergius (1587-1658) als Hauptberater in religiösen Angelegenheiten.
  • 1624 Es gibt 2 Pfarrhufen, eine Kirchenhufe, ein Schmied ist ansässig, 6 Hufen gehören der “Herrschaft”.
  • 1629 Die Bauern flüchten nach Wollup vor den plündernden Truppen. Von den 53 Bauernhufen stehen 37 1/2 Hufen wüst, es gab 11 Kossätenhöfe, davon sind 3 1/2 wüst.
  • 1633 Glaubensgutachten der “Viadrina” mit der Empfehlung, die lutherische Kirche in Brandenburg zu calvinisieren.
  • 1639 Erneute Flucht der Bauern aus Jacobsdorf, diesmal vor den Schweden.
  • 1640 Im 30 jährigen Krieg, Pfarrer Lampert(us) beackert das Vorwerk und die Universitätshufen allein und entrichtet als einziger Dorfbewohner die Abgaben an die Universität Viadrina, er selbst erhielt währen des Krieges lange Zeit keine Abgaben der Dorfbewohner, da diese ins Oderbruch (Wollup) geflüchtet waren.
  • 1644 Kirchenvorsteher sind Hanß Göhricke, Krüger und Martin Lodewingk, Bauer
  • 1645 ab hier gibt es Aufzeichnungen in vorhandenen Kirchenrechnungsbücher
  • 1650 Kirche und Turm haben den 30jährigen Krieg überstanden, das Friedensfest wird gefeiert
  • 1654 Die Ritterhufen gebraucht die Viadrina, 4 Kossätenhöfe sind noch wüst, der Schmied ist abgebrannt.
  • 1655 Der Pfarrer hat ein Pfarrhaus, hinter der Scheune einen Garten, 4 Hufen Land vor Jacobsdorf zur Bearbeitung. Er ackert selbst, ein wüster Ackerhof, am Ende gelegen, welchen er mit 19 Scheffeln einsäen kann. Im stehen Freiholz von der Niederlage, 1 Tonne Salz jährlich, Opfer 1 Scheffel Korn von jeder Jacobsdorfer und Briesener Hufe zu, von Kersdorf erhält er 11 Scheffel Meßkorn, von jedem Kossäten außerdem 1/2 Scheffel und aus jedem Hause 2 Ostereier. Der Küster erhält von allem, was der Pfarrer erhält, genau die Hälfte, aber aus jedem Hause auch 2 Ostereier.
  • 1662 Verordnung zum Aufbau einer Schule
  • 1666 Es gibt 40 bewohnte und 16 wüste Hufen, aber wieder einen sesshaften Schmied.
  • 1670 ab hier sind Kirchenbücher erhalten, die ältesten Eintragungen über Begräbnisse und Eheschließungen (Juli 1670), Jacobsdorf hat einen Musikanten, Gabke, der Pfeifer
  • vor 1671 Der Küster Hans Lehmann war auch Schulmeister, die Parochie besaß also in Jacobsdorf die erste Schule
  • 1671 Die ältesten vorhandenen Taufeinträge der noch erhaltenen Kirchbücher beginnen in diesem Jahr.
  • 28.1.1678

“Anno 1678, den 28. Januar, hat Erdmann Ladewig, aus Briesen bürtig, die Kirche bey Nacht bestiegen, die Kirchlade aufgebrochen, die beyden Kelche mit dem patenchen, wie auch die Kirchenbüchse, darin das Geld, welches im Klingelbeutel gesamelt wird und dazumal obengefähr 2 Tlr. darin gewesen, gestohlen. Weil aber dieser Kirchenraub alßbald des folgenden Tages wunderbarlich ist an den Tag gekommen, ist besagter Kirchendieb in Frankfurt in gefängliche Haft genommen worden und weil er die That nebst andern vorhin begangenem Diebstahl bekannt hat, ist er folgendes den 9. Martii 1678 nach Urteil und Recht justificiret und vor Briesen gehenkt worden.”

Vollstreckt wurde durch den kurfürstlichen Amtmann zu Biegen auf dem Galgenberg.

  • 1683 das Kirchendach muss nach Sturmschäden repariert werden
  • 24.12.1683 Gottlieb Samuel Treuer , der Sohn des Jacobsdorfer Pfarrers Magister Gottlieb Treuer wird geboren. Er studiert und wird Professor der Moral und Politik in Helmstedt, ab 1734 Professor. des Staatsrechts, der Moral und der Politik in Göttingen, wo er am 25.2.1743 verstirbt.
  • 1685 Grundlegender Kirchenumbau, Umfassungsmauern werden erneuert, Fenster vergrößert und vermehrt, Strebepfeiler entfern, vermutlich wurde bei diesem Umbau der neue Blockturm errichtet.
  • 1687 “Der Pfarrer hat einen wüsten Kossätenhof.” Die Kirche wird erneut bestohlen um 5 Taler, 13 Groschen und 4 Pfennige.
  • um 1690 Briesen ist Tochterkirche von Jacobsdorf
  • 24.10.1690 Magister Christoph Gottlieb Alex(ius) wird in Jacobsdorf geboren. Nach dem Studium wird er Magister an der  Universität Frankfurt und Halle, ordiniert an 15. 5. 1715, ist später Archidiaconus am Stendaler Dom (bis 1750), und heiratet am 10.5.1718 in der Frankfurter Nikolaikirche Johanna Dorothea Coßmar, Tochter des Pfarrer Kaspar Coßmar aus Kunersdorf. Alexius stirbt am 20.7.1770
  • 1691 Die Kirche wird erneuert. Vielleicht wurde dabei auch der Ostgiebel umgestaltet?

Ostgiebel

  • 27.2.1692 Da viele Bauern sich weigerten, die Katechismuslehre zu besuchen, wurden die Pfarrer angewiesen, das “Zirkularschreiben” des Landesherren von der Kanzel zu verlesen, darin wurden Inspektoren angewiesen, die vom Pfarrer anzuzeigenden Gemeindemitglieder streng zu ermahnen, falls dies nicht genüge, werden von Landesherren Geld- und Leibesstrafen verhängt.
  • Dezember 1696 Die Regierung stellt fest, trotz einer Verordnung im selben Jahr, welche den Karfreitag aufwerten sollte, kam es beinahe überall noch immer zu den Marienfesttagen. Wo Prediger, Patron und Gemeinde zustimmten, sollten die traditionellen Feiertage gänzlich abgeschafft werden, zumindest sollte erst am nächstfolgenden Sonntag gefeiert werden.
  • um 1697 Einbau einer Turmuhr für 60 Taler

ein Teil der Daten und Bilder entnommen der Chronik Jacobsdorf, Verlag die Furt, Hauptstrasse 28, 15236 Jacobsdorf

Gedenkplätze für Gefallene in Jacobsdorf

Ein Sprichwort sagt: “Das Geheimnis der Versöhnung ist die Erinnerung.” Jeder Namen birgt ein Einzelschicksal, ein oft viel zu früh beendetes Leben, auch heute stehen dahinter trauernde Angehörige, Kinder, die nie ihren Vater kennen gelernt haben. Auf Denkmalen ungenannt sind die Namen der Frauen und Kinder, welche das Schicksal ihrer Väter, Brüder, Ehemänner oder Söhne teilten. Auch an sie sei erinnert.

Befreiungskrieg 1813/1814
Preußen unter dem französischen Herrscher Napoleon
Die Gemeinde Jacobsdorf stellte 21 Freiheitskämpfer, die Gefallenen waren:
Musketier Christian Kuke
Füsilier Johann Friedrich Kuke
Füsilier Gottfried Scharnow
Füsilier Johann Gottfried Scharnow
Füselier Samuel Selig
Musketier Johann Steinborn

Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburger) Nr. 8
Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866
9. Compagnie
Füs. Carl Springefeld aus Jacobsdorf, Kr. Lebus – T.

1866

Aus diesem Kirchspiele
starben für König und Vaterland
im österreichischen Feldzuge
im Jahre 1866;
————–
Joh. Rob. Moritz Meier
bei Königinhof
Karl Springefeld
bei Giltschin
Friedrich Wilh. Pintsch
bei Königgrätz

1870/71

Es starben für König
und Vaterland 1870/71
———————-
Gren. Chr. Friedr. Janisch
gef. bei Spichern 6. Aug. 70
Musk. C. Friedr. Görsch
gef. bei Gorze 16. Aug 70
Gren. C. Gottl. Kloster
gest. Laz. Dresden 10. Okt, 70
Krfreiw. Joh. Wilh. Thiele
gest. Jacobsdorf 19. Dez. 70

Janisch, aus Jakobsdorf, gefallen 1870 bei Forbach

Die Uhr im Grabe. Eine Taschenuhr, die 22 Jahre im Grabe gelegen hat, befindet sich gegenwärtig in Aufbewahrung bei der Polizei in Frankfurt a. O. Im vorigen Jahre wurden die Einzelgräber der in der Schlacht bei Forbach (6. August 1870) Gefallenen geöffnet und die Ueberreste in einem Massengrabe wieder bestattet. Hierbei wurden verschiedene Werthgegenstände, die die gefallenen Krieger bei sich trugen, aufgefunden. Unter diesen befand sich eine silberne Cylinderuhr mit doppeltem Goldrand, die in einer Messingkapsel steckte. Diesem Umstande ist es wohl zuzuschreiben, daß sich die Uhr so lange Zeit ziemlich gut erhielt und bei dem Oeffnen des Grabes nicht gänzlich zertrümmert wurde. Ein in der Kapsel liegendes Blatt trug die Firma: “Emil Sachse, Uhrmacher, Frankfurt a. O. ” Hierdurch glaubt man den ehemaligen Träger der Uhr ermitteln zu können. Eine bei dem Uhrmacher gehaltene Nachfrage ergab denn auch, daß ein gewisser Janisch aus Jakobsdorf die Uhr seinerzeit erstand. Dem Amtsvorsteher von Jakobsdorf ist dies mit dem Ersuchen mitgetheilt worden, Ermittelungen über die Erben des verstorbenen Eigenthümers der Uhr anzustellen. Die Uhr ist, wie schon bemerkt, noch ziemlich gut erhalten. Selbst das Glas ist noch ganz. Das Scharnier der Kapsel ist vom Rost zerfressen, und diese besteht deshalb aus 2 Theilen. Die Zeiger der Uhr fehlen ganz.*)  [Anmerkung: Christian Friedrich Janisch, Sohn des Bauern und Dreihüfners Christian Gottfried Janisch und seiner Ehefrau Anna Sophie geb. Joseph, geboren am 25.2.1845 in Jacobsdorf, gefallen am 6.8.1870 bei Spicheren, Frankreich, Todesursache Schuß in die Brust]

 

Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870/71:
Gefecht bei Saarbrücken am 6. August 1870
1. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 74/ 2. Komp.
Gefreiter Carl Friedrich Görsch, Jacobsdorf, Lebus
16.08.1870 Todt, S.d.d.l. Brust
Schlacht bei Vionville am 16. August 1870
5. Brandenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 48/ Füs. Batl. 11. Komp.
Füsilier Carl Friedrich Kupfer, Jacobsdorf, Lebus
16.08.1870 Vionville T.

Dem ehrenden Andenken ihrer im großen Weltkriege nach heldenmütigem Ringen für das Vaterland
-gestorbenen Kriegern-
Die Gemeinde Jakobsdorf.
1914 1918
Wer seinen Tod im heiligen Kampfe fand,
Ruht auch in fremder Erde im Vaterland.“
In Gedenken der Gefallenen des II. Weltkrieges und der Opfer der Nachkriegszeit
Deutsches Volk
du konntest fallen
Aber sinken
kannst Du nicht.
Körner“
Ps 28, 9.
HERR,
Hilf deinem Volk und segne dein Erbe!

Res. Franz König 26.08. 1914, La Tertre
Wm.Paul Schulz 26.08. 1914, Campelarè
Wm. Wilhelm Janisch 28.08. 1914, Campelarè
V.Fw. Albert Geisler 28.12. 1914, Altanka
*
Res. Karl Jüterbock 17.05. 1915, Bania
Musk. Karl Hahn 14.06. 1915, Stacawa
Utoff. Fritz Stoff 13. Aug 1915 Czazaste
Gren. Julius Becker 7.10. 1915, Ripont
*
Musk. Franz Weger 3.04. 1916, Grimocourt
Ldst. August Jüterbock 29.04. 1916, Laz. Posen
Utoff. Fritz Puhlmann 7.08. 1916, Verdun
Utoff. Karl Reichow 22.08. 1916, Tschuchny
Gefr. Gustav Freudenberg 4.09. 1916, Allaines
Gefr. Wilhelm Willme 4. Sep. 1916 Gurilette
Telegr. Willi Hoffmann 6.10. 1916, Epinelle
*
Kan. Paul Heinicke 6.07. 1917, Nauroy
*
Utoff. Paul Willme 4. Jan. 1918 Vierkavenhoek
Schütze Hermann Janisch 7. April 1918 Sauvillers
V. Fw. August Möbus 13. Juni 1918 Vaux-Wald
Ob. Jäg. Wilhelm Uckrow 24. Okt. 1918 Boue
*
Pion. Richard Valentin 27. Sep. 1919 Laz. Frankfurt (O)
Vermisst
Einj. Johannes Kleindienst 13. Nov. 1914 Soldau
gef. Gren. Paul Voss 9. Aug. 1916 Somme
Jäg. Richard Ewald 11. Okt. 1917 Flandern
Gefr. Ernst Kloster 4. Sep. 1918 Soissons
Schütze Fritz Jüterbock 15. Dez. 1918 Serbien

Dienstgrad Name Alter gefallen am
Soldat Gielisch, Richard 21 9.4.1941
Ltnt. Reichert, Karl 25 10.1940
Schütze Freudenberg, Wilhelm 22 26.4.1941
Soldat Leu, Reinhard 33 19.7.1941
Gefr. Wackert, Heinz 23 12.3.1942
O.Fdw. Freudenberg, Fritz 28 23.4.1942
Uffz. Karztke, Günther 24 27.5.1942
Uffz. Tuchenhagen, Alfred 29 31.5.1942
Schirrmstr. Giese, Helmut 23 11.7.1942
O.Gfr. Freudenberg, Gustav 26 7.8.1942
Gfr. Tusche, Fritz 31 4.11.1942
O. Ltn. Lehmann, Erwin 22 5.12.1942
Gfr. Zesch, Richard 20 1.1943
Soldat Alter, Fritz 38 1.1943
Gfr. Göritz, Helmut 32 15.1.1943
O. Gfr. Wapler, Joachim 28 5.2.1943
Pionier König, Wilhelm 32 13.2.1942
SS U. Schf. Heidenreich, Fritz 22 12.7.1943
St. Gfr. Tietz, Paul 28 29.7.1943
Gfr. Zacharias, Richard 32 11.8.1943
Uffz. Müller, Oswal 36 30.10.1943
O. Gfr. Doege, Johannes 31 10.1943
Funk Gfr. Schmidt, Fritz 20 1.11.1943
O. Gfr. König, Richard 29 5.11.1943
O. Fdw. Ewald, Fritz 4 10.1943
Gfr. Wroblewski, Heinrich 37 1943
SS Sturm. Philipp, Max 38 29.1.1944
O. Gfr. Ritter, Otto 36 5.2.1944
Soldat Bosse, Otto 28 2.1944
Lt. Alter, Erich 39 1.4.1944
O. Gfr. Reek, Fritz 27 19.6.1944
OT. Polier Westphal, Otto 52 9.7.1944
Uffz. Pirke, Gerhard 22 16.7.1944
O. Gfr. Janetzki, Walter 42 30.8.1944
O. Gfr. Reichow, Werner 32 8.1944
Gfr. Wilke, Kurt 23 16.7.1944
Uffz Freudenberg, Martin 27 1944
O. Gfr. Orlikowski, Paul 39 15.10.1944
O. Gfr. Regin, Karl 38 1944
Gfr. Heidenreich, Martin 19 27.10.1944
Lt. Heidenreich, Wilhelm 24 10.1945
O. Gfr. Sailz, Willi 37 1.1945
Gfr. Uckrow, Willi 34 2.1945
Soldat Doege, Martin 35 2.1945
Soldat Alter, Erich 39 2.1945
O. Gfr. Ebertus, Wilhelm 25 1945
Hpt. Wmstr Lüdke, Willi 43 1945
Soldat Schulz, Heinz 16 25.4.1945
Soldat Neumann, Wilhelm 18 22.4.1945
Volkssturm Philipp, Paul 39 4.1945
Soldat Schickram, Wolfgang 17 5.1945
Hpt. Krause, Oskar 54 3.5.1945
Soldat Ortlieb, Adolf 54 13.5.1945

Oberfeldwebel Fritz Freudenberg 17.01.1914 Jacobsdorf -: 23.04.1942 Kudrowo, Sammelfriedhof in Korpowo – Sammelfriedhof (Rußland) im Gedenkbuch des Friedhofes verzeichnet.
Leutnant Wilhelm Heidenreich 17.04.1920 Jacobsdorf – 09.10.1944 Vadzgirys, Litauen Grab, Vadzgirys – Litauen
Obergefreiter Karl Reichert 15.05.1915 Jacobsdorf – 30.03.1941 , Kriegsgräberstätte in Berlin-Neuk.-Landeseigener Friedhof (Bundesrepublik Deutschland), Endgrablage: Feld A Reihe 4 Grab 8
Obergefreiter Werner Max Otto Reichow 03.12.1911 Jacobsdorf – 30.08.1944 a. Trsp. v. H.V.Pl. z. Laz., Grab Micfalau – Rumänien
Allen Trauernden sei als Trost gegeben:
Der Prophet Jeremia verkündet dem verzagten Volk: „Gott spricht: Ich weiß wohl, welche Gedanken ich über euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer 29,11)

Online verfügbar: Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg No.9, S.6, Schönberg, den 31.Januar 1893, gefunden von Wolfgang Lenz

 

Innenansichten der Jacobsdorfer Kirche

Innenansicht

Blick vom Eingang zum Altar

Innenansicht von der Galerie

Innenansicht von oben, man erkennt die Buntglas – Fenster

Blick zum Eingang vom Altar aus

Blick zum Eingang vom Altar aus

Fenster

die Fenster sind alle identisch, die gestifteten der 30er Jahre sind nicht mehr erhalten

Altar

Altar mit besticktem Antependium

Kanzel

Kanzel

Kreuz

Kreuz (Messingbeschlag mit Christuskopf und eingefassten Steinen, 1865)

Taufbecken

Taufe von 1960

1866

Gefallenentafel  Deutscher Krieg 1866

1870/71

Gefallenentafel  Deutsch – Französischer Krieg 1870/1871

Glocke

“O REX. C. L. F. ORIE. A .E. V. H. D.”
(O REX GLORIE, CHRISTI VENI CUM PACE – O König der Ehren, Christus, komme mit Frieden)

Glocke

die zweite Glocke, man sieht links die Vorrichtung zum Läuten

Jacobspilger

Hinweise und Links für Jacobspilger:

Zwei Jahre lang erarbeiteten Studenten der Viadrina Frankfurt (O) die historischen Routen östlich und westlich der Oder. Am 4.7.2007 war es dann so weit, der brandenburgische Jakobsweg – ein Teilstück des Pilgerweges nach Santiago de Compostela – wurde wiedereröffnet.

 

“Der Weg beginnt vor ihrer Haustür”, sagt ein altes Sprichwort über den Jakobsweg. Für Brandenburg stimmt das jetzt wieder: der Weg beginnt vor unserer Tür.

Das Wappen über dem Nordeingang der Frankfurter Marienkirche ist künftig Ausgangspunkt für den brandenburgischen Abschnitt des Jakobswegs.

St. Marienkirche Frankfurt (Oder)

der Heilige Jacobus am Eingang von St. Marien in Frankfurt (Oder)

 

 

 

 

 

Frankfurt (Oder), Marienkirche Nordportal. Am Nordportal links über dem Eingang befindet sich der Heilige Jakobus mit drei Muscheln auf seinem Hut.

Nordroute: Die nördliche, etwa 130 bis 140 Kilometer lange Route verläuft von Frankfurt über Müncheberg und Strausberg nach Bernau.

Südroute: Die südliche Tour führt über rund 120 Kilometer von Frankfurt über Fürstenwalde und Erkner nach Berlin- Köpenick. Dieser Weg folge in weiten Teilen der ältesten dokumentierten Reise des Kaufmanns Konrad von Weinsberg aus dem Jahr 1421. Der südliche Weg soll später Anschluss nach Magdeburg, der nördliche nach Bad Wilsnack finden.

Links:

Pilgerzeichen Eingang Pfarramt Jacobsdorf

Jakobusgesellschaft Brandenburg-Oderregion e.V.

Pilgern in Mitteldeutschland

Jacobuswege in Deutschland

Jacobus-Gesellschaften

The Walking Pilgrim – Pilgerrouten in Europa

Genealogie

Sie haben Fragen zu Familienmitgliedern, welche einmal in unseren Gemeinden gelebt haben?

Wenden Sie sich bitte an unser Pfarramt per E-Mail

per Post oder telefonisch 

Evangelisches Pfarramt Biegen – Jacobsdorf

Hauptstraße 26
15236 Jacobsdorf
Telefon: 033608 – 290
Telefax: 033608 – 49229

Ein Kirchenbuch von Briesen und Jacobsdorf 1809 – 1810 können Sie hier online einsehen bzw. weitere, auch der umliegenden Gemeinden, mit kostenpflichtigem Zugang bei Archion unter: Landeskirchliches Archiv in Berlin, Frankfurt/Oder

weitere Links:

Evangelisches Landeskirchliches Archiv in Berlin

 

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin

 

Evangelisches Zentralarchiv Berlin

 

Familienforschung in der Neumark

 

 

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam

 

 

ev. Kirchenbuch zu Gröben, Nuthe-Nieplitz 1579 – 1769

Pfarrsprengel Biegen/Jacobsdorf-Müllrose-Fünfeichen

Schon seit langem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Müllrose. In fast jedem Monat findet ein gemeinsamer Gottesdienst statt, die Pfarrer vertreten sich gegenseitig, wir haben eine gemeinsame Katechetin.

Am 29. Januar 2013 trafen sich die Gemeindekirchenräte aus Biegen – Jacobsdorf und Müllrose.

Es wurde der Beschluss gefasst, offiziell ab 1. August 2013 einen Sprengel zu bilden, zu dem auch die Kirchengemeinde Fünfeichen gehört.

Die Gemeinden bleiben juristisch selbständig.

Hier geht es zum Internetauftritt der evangelischen Kirchgemeinde Müllrose – Mixdorf – Schernsdorf

Kirche zu Jacobsdorf / Mark

Seitenansicht Kirche JacobsdorfGemeinde Jacobsdorf
Ort Jacobsdorf

mittelalterlicher Feldsteinbau, im Kern rechteckiger Granitquaderbau zur Wende des 13./14. Jahrhunderts, im 19. Jahrhundert umgebaut, nach Westen verlängert und die Fenster erneuert, im Westen dreiseitig verbretterter Dachturm im 2. Weltkrieg zu 60% zerstört, 1949 mit minderwertigen Baumaterialien Instand gesetzt, Ritzglocke mit Inschriften 14. Jahrhundert, außen an der Kirche 3 Grabdenkmale Ende 18. Jahrhundert, eines Ende 19. Jahrhundert

Mitarbeiter, Gremien und Gruppen

1 Mitarbeiterin im Pfarramt Frau Anne Saß
1 Gemeindekirchenrat (16 Älteste)
1 Frauenkreis Ansprechpartner Frau Tiersch
2 Konfirmandengruppen
1 Junge Gemeinde
1 Kirchenchor

Zur Besichtigung der Kirche (Kirchenschlüssel) kann im Pfarramt, Hauptstrasse 26 in Jacobsdorf ein Termin vereinbart werden. Tel. 033608 290

Eingang Kirche Jacobsdorf

Eingangsbereich im verlängerten Teil Grabdenkmale, Ende 18. Jahrhundert am altenSüdportal

 

 

 

 

 

Grabmale

 

Dein liebes Bild wird
uns nicht mehr erscheinen…
Wird ewig jetzt nun in
dem Herren leben
Solange Dich…
Du hast es nicht, wonach…
Dein irdisch Tagwerk ist…
Es steht Dir hier ein
Stilles … Monument

Grabmal am Eingang der Kirche

 

Stein neben dem Eingang zur Kirche

Ruhestätte
des Bauern u. Dreihüfners
Ausgedinger u. vormaligen
Gerichts-Schulzen, Kirchen-
und Schulvorstehers
Christian Uckrow
Er ward geboren 1776 am
3. September in Biegen,
und starb hierselbst … am 14.
August … Jahre alt
Er hinterlässt … seine
Ehegattin.

 

Grabmal Prediger Raschig

 

“Hier ruhet in Gott der Prediger Mag.
Carl Gottlob Raschig
geb. am 25. Juni 1785
gest. am 15. Mai 1860
Selig sind die Todten die in dem Herrn
sterben, denn ihre Werke folgen ihnen nach”


 

 

 

Kirche St. Nicolai Andreas zu Biegen

Kirche Biegen

Gemeinde Briesen
Ortsteil Biegen

frühgotisch 2. Hälfte 13. Jahrhundert, Sandsteinaltar Spätrenaissance, mittelalterliche Fresken, Kanzel und Sandstein-Epitaph barock, Messingkronleuchter und Sauerorgel um 1850

 

Partnergemeinde Wahlschied – Holz im Saarland

Mitarbeiter, Gremien und Gruppen
1 Ortsbeirat (3 Orts – Älteste)
1 Bläserchor
1 Frauenkreis
1 Männerkreis
1 Konfirmandengruppe
1 Küster: Heike Barsch, Marlies Bölke, Klaus-Detlef Hengelhaupt
und Matthias Moch

Biegen SeitenansichtSeitenansicht, der kleine Anbau enthält einen Vorbereitungsraum, von welchem man direkt in den Chorraum gelangt.

 

 

 

Biegen Turm

 

Turm